Der Landesmusikrat Berlin hat mit dem Pilotprojekt „Musikalische Sprachförderung in Willkommensklassen“ ein Modell zur kulturellen, sprachlichen und sozialen Integration geflüchteter Kinder in Berlin entwickelt, welches nun seine Arbeit aufgenommen hat.
Das Projekt entstand im Dialog mit der Landesmusikakademie Berlin, der Universität der Künste Berlin und dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg.
Über einen Zeitraum von einem Schulhalbjahr wird an zwei Grundschulen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg (Rudolf Hildebrand Grundschule und Bruno Bürgel Grundschule) musikalische Sprachförderung durch ausgebildete Rhythmische ErzieherInnen angeboten. Auf das vorgegebene Curriculum in den Willkommensklassen wird bei der Gestaltung ebenso Rücksicht genommen wie auf die kulturellen Identitäten und Fluchterfahrungen der Kinder. Eine kleine Aufführung für die Eltern und Freunde der SchülerInnen wird das Projekt abschließen.
Die auf vielen Ebenen enge Verbindung von Musik und Sprache wird im Zusammenhang mit der Therapie von Sprachproblemen seit Jahren wissenschaftlich erforscht. Ganz praktisch etabliert ist in diesem Feld die Arbeitsweise der Rhythmisch-musikalischen Erziehung (Rhythmik), die an der Berliner Universität der Künste mit einem eigenen Studiengang vertreten ist.
Rhythmik verbindet Sprache, Musik und Bewegung in künstlerisch-pädagogischen Gruppenprozessen in Wechselbeziehung zueinander. In interkulturellen Liedern können die Kinder sich ausdrücken und improvisieren, Verse, Fingerspiele und Tänze verbinden Sprache mit Bewegung und Musik.