Musikschulen im Wahlkampf – Postkartenaktion des Landesmusikrats Berlin (9. August 2016)

Mindestens 20 % Festanstellungen fordert der Landesmusikrat in einem ersten Schritt. Erfreuliche Einigkeit der aussichtsreichen Parteien in ihren Wahlprogrammen.

„Massiv steigern“ will nun auch die CDU den Anteil der festangestellten MusikschullehrerInnen, „die Honorarkräfte für ihre gute Arbeit angemessen“ entlohnen und „damit auch bessere Altersbezüge“ ermöglichen.

Diese Positionen sind dem jetzt veröffentlichen schriftlichen Wahlprogramm der CDU zu entnehmen (Wahlprogramm), auch wenn in den bisherigen Wahlvideos der CDU die Musikschulen noch keine Erwähnung finden.

Fakten-Stand: Ca. 93 % aller Berliner MusikschullehrerInnen arbeiten auf Honorarbasis: Nur ca. 7 % sind fest angestellt. 10-mal weniger als im bundesweiten Durchschnitt von ca. 72 %.

Maßgebliche Parteien sind sich damit nun einig, diesem Missstand zu begegnen – bei unterschiedlichen Akzenten: So fordert die Linke perspektivisch 75 % festangestellte Lehrkräfte, die SPD aktuell mindestens 20%. Bündnis 90/Die Grünen befürworten ebenfalls eine deutliche Erhöhung des Festangestellten-Anteils und außerdem Tarifverträge für die verbleibenden Honorarkräfte.

„Die Postkartenaktion des Landesmusikrats ist gut angelaufen. Sie gibt PolitikerInnen die Möglichkeit, ihr Engagement für die Musikschulen öffentlich zu machen“, unterstreicht Dr. Hubert Kolland, Präsident des Landesmusikrates Berlin. „Und wir erwarten, dass es noch mehr werden.“

Der Berliner Landesmusikrat hatte in den letzten Jahren immer wieder auf die Notwendigkeit von mehr Festanstellungen hingewiesen und schon  im „Masterplan Musikalische Bildung in Berlin“ ausführlich begründet.

Die Aktion wird noch bis zu den Koalitionsverhandlungen nach der Wahl fortgesetzt.

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