Das Syrian Expat Philharmonic Orchestra (SEPO)
Das Syrian Expat Philharmonic Orchestra (SEPO) wurde Anfang 2015 in Bremen durch den Kontrabassisten Raed Jazbeh gegründet und spielte dort am 22. September 2015 sein erstes Konzert.
Es ist das erste syrische Exilorchester der Welt. Durch das Orchester werden MusikerInnen wieder vereint, die der Krieg auseinandergerissen hat. Sie sind Kriegsflüchtlinge und leben verteilt in ganz Deutschland und Europa. Einige konnten nach einem Gastspiel nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren, andere erreichten Europa nach jahrelanger und gefährlicher Flucht. Viele verloren ihre Instrumente und spielen jetzt auf gespendeten oder Leihinstrumenten. Insgesamt gehören rund 60 Musiker dem SEPO an.
Ziel des Orchesters ist es, ein Bild des kulturellen und musikalischen Reichtums Syriens jenseits von Flüchtlingsströmen und zerstörten Städten zu zeichnen und die Vision eines friedvollen Syriens als dessen Botschafter immer wieder herbeizuspielen. Es will die oft stereotype, mediengeprägt defizitäre Wahrnehmung syrischer Menschen als Flüchtlinge aufbrechen und eine Sichtweise anbieten, die sie als starke und kreative neue Mitglieder unserer Gesellschaft zeigt, die viel zur Gemeinschaft beitragen wollen.
Seine Programme gestaltet das SEPO oft so, dass sich orientalische und westliche Kultur als Symbol für Völkerverständigung und gegen den Krieg treffen können. Bei seinem ersten Konzert spielte es Werke wie „Heimkehr“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy und „Love Song“ von Salim Dada, einem syrischen Komponisten.
Das Orchester trifft sich momentan für einzelne Projekte mit dem Ziel, langfristig stabile Proben- und Konzertphasen zu etablieren unter dem Motto: „Der Krieg wird uns nicht stoppen. Wir werden immer Musik machen – egal, wo wir sind“. Aus seiner Mitte haben sich mehrere Kammermusikensembles gegründet, darunter das „Damaskus String Quintet“.