DEMO für die Kultur
WIR MÜSSEN REDEN – Ein vielfältiges Programm für Berlin
13. November 2024, 10 – 13 Uhr
Neuer Ort: Platz des 18. März vor dem Brandenburger Tor
Mit dabei sind Beiträge von u.a. Constanze Becker, Katharina Thalbach, Alexander Scheer mit Sir Henry und Werner Enk sowie Lars Eidinger.
Es singen die Opernchöre der Staatsoper, der Deutschen Oper, der Komischen Oper, der Rundfunkchor und der RIAS Kammerchor, es performen Terra Brasilis Power Percussion.
Das Education Programm des Berliner Staatsballetts „Tanz ist KLASSE“ lädt zum Mitmachen ein, ein Protestsong für die Demo wurde eigens geschrieben und alle sind eingeladen, gemeinsam zu singen und dazu zu tanzen (Noten siehe Anlage).
Auszüge aus „Linie 1“ des GRIPS Theaters, Aktionen des Ensemblebündnis Berlin, Poesie der Berliner Literaturkonferenz und Musik der Clubcomission zeigen die Vielfalt der Stadt.
Wortbeiträge kommen von Heinrich Horwitz, Oliver Reese, Wagner Carvalho, Dagmar Domrös und Jule Flierl.
Wir freuen uns, Vidina Popov als Moderatorin und Jürgen Kuttner als Moderator gewonnen zu haben, die durch die Vielzahl der Beiträge führen werden.
Und zum Schluss noch zwei wichtige Orga-Hinweise:
Bitte zieht Euch warm an! Es wird kalt und unser Programm ist lang.
Außerdem: Es werden noch dringend Helfer für den Abbau gesucht. Bitte bleibt nach Möglichkeit und packt alle mit an, damit es schnell geht.
Lieder für die Demo:
Sen Fin rück die Kohle raus (auf Hejo, spann den Wagen an)
Klarheit schaffen – und damit wieder Vertrauen.
Positionspapier zur Zukunft der Musikschulen
Seit vielen Jahren beklagt der Landesmusikrat Berlin die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für freiberuflich Tätige an den Berliner Musikschulen und fordert die soziale Absicherung und Festanstellung dieser hochqualifizierten Fachkräfte.
Ein Urteil des Bundessozialgerichtes vom 28.6.2022 {B 12 R 3/20 R) hat die Überarbeitung der Prüfkriterien der Sozialversicherungsträger zur Beurteilung des Erwerbsstatus bewirkt.
Eine vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales eingesetzte Arbeitsgruppe erkannte nach sorgfältiger Prüfung dieser Kriterien „für den Bereich der öffentlichen Musikschulen in den bisherigen Organisationsformen sowohl für unmittelbar kommunale Musikschulen (Regiebetrieb, Amt, Dienststelle, Geschäftsbereich, Abteilung, komm. Eigenbetrieb, Zweckverband, … } als auch für Musikschulen in anderen Rechtsformen mit kommunaler Gewährsträgerschaft (e.V., gGmbH, Stiftung, AöR, … } kein Organisationsmodell, in dem sich grundständig freiberufliche Tätigkeit rechtssicher entfalten kann.“
Vereinfacht ausgedrückt: eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung der Lehrkräfte an den öffentlichen Berliner Musikschulen ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verpflichtend.
Das Land Berlin hat nach der Überarbeitung der Prüfkriterien anders als andere Träger öffentlicher Musikschulen in anderen Bundesländern seine bislang freischaffend tätigen Musikschullehrkräfte nicht in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung überführt. Es wurde keine finanzielle Vorsorge getroffen, ein konkreter Plan für die entsprechende Umwandlung des Beschäftigungsstatus von 1.800 Personen fehlt.
Die Folge ist eine extreme Verunsicherung von Lehrkräften, Schüler:innen und Eltern. Die Rechtsämter der Bezirke haben vielfach Warnungen ausgesprochen.
Sollten die zusätzlichen finanziellen Mittel für die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nicht vorgehalten werden, droht jedoch das Angebot der Musikschulen, welches schon jetzt nicht der angestrebten Zielzahl von 12 Jahreswochenstunden / 1000 Einwohner entspricht, um voraussichtlich bis zu 25 % eingeschränkt zu werden.
Das würde bedeuten, dass bis zu 18.000 Schüler:innen ihren Unterrichtsplatz verlieren und entsprechend viele Lehrkräfte ihren Arbeitsplatz. Die öffentlichen Musikschulen im Land Berlin würden auf lange Sicht irreparabel beschädigt.
Der Landesmusikrat Berlin empfiehlt daher dringend die entsprechende Bereitstellung der für die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung der Lehrkräfte notwendigen Mittel für die Bezirkshaushalte sowie die Ausarbeitung eines konkreten Umsetzungsplans.
2. Musikschul-Demo vor dem Berliner Abgeordnetenhaus am 16. September 2024
Vielen Dank an alle Teilnehmenden und Unterstützer:innen!
Redebeiträge bei der Demonstration am 16.09.2024 vor dem Abgeordnetenhaus von Berlin:
>> Redebeitrag Anna-Katharina Schau (Freie Lehrer:innenvertretung der Musikschule Paul Hindemith Neukölln)
>> Redebeitrag von Philine Höhnisch (Studierende im Abschlusssemester Musikpädagogik in der künstlerisch-pädagogischen Ausbildung an der Universität der Künste Berlin)
Weitere Beiträge und Informationen folgen in Kürze (siehe auch untenstehender Demo-Aufruf)!
Aufruf zur 2. Musikschul-Demo vor dem Berliner Abgeordnetenhaus
am 16. September 2024 von 12:30 Uhr bis 13:45 Uhr
Bitte Instrumente mitbringen! – Die Noten finden Sie untenstehend!
Für die Berechnung der vorgeschriebenen Ordneranzahl, ist eine Anmeldung hilfreich – Sie erfolgt (geht schnell!) über das Formular des Landesmusikrats:
https://www.survio.com/survey/d/Demo-Musikschulen
Nach dem Herrenberg-Urteil des Bundessozialgerichts 2022 hatten die Spitzenorganisationen der Sozialversicherungsverbände zum 1.Juli 2023 ihre Prüfkriterien entsprechend angepasst, somit sind Honorarverträge für regelmäßig beschäftigte Musikschullehrkräfte nicht mehr möglich. Deswegen haben bundesweit Musikschulen damit begonnen auf 100 % Festanstellung, trotz damit verbundener höherer Kosten, umzustellen.
Das Land Berlin würde dies, laut Aussage von Kultursenator Joe Chialo, etwa 20 Mio. Euro kosten, bei einem derzeitigen Kulturhaushalt von einer Milliarde Euro.
Vor der Sommerpause wurde ein Stillhalte-Moratorium verhandelt: Bis zum 15. Oktober 2024 setzt die Deutsche Rentenversicherung-DRV Prüfverfahren aus um u.a. dem Land Berlin die Möglichkeit zugeben eine rechtssichere Lösung vorzulegen.
Der nun 4. September 2024 veröffentlichte Vorschlag einer schrittweisen Festanstellung bis 2027 bzw. 2028, beginnend in diesem Jahr mit 10 bis 15%, ist KEINE rechtlich haltbare Variante.
Viele Honorarkräfte haben Beauftragungen bis zum Ende des laufenden Schuljahres bekommen, z.T. jedoch versehen mit einer Klausel, die die Ergebnisse der weiteren Verhandlungen als Sonderkündigungsgrund festschreibt.
Die Künstlersozialkasse-KSK hat inzwischen ersten Lehrkräften wurde mitgeteilt, dass sie aufgrund der neuen Kriterien als abhängig beschäftigt gelten.
Anderen Lehrkräften, deren Statusfeststellungsverfahren durch die DRV positiv beschieden wurde, also als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte eingestuft sind, haben die Kündigung ihres Rahmenvertrages erhalten.
Diese Entwicklungen bedrohen nicht nur die Arbeitsfähigkeit der Musikschulen sondern auch das Vertrauen von ca. 1830 Lehrkräften, etwa 60.000 Schülerinnen und deren Eltern in den demokratischen Rechtsstaat.
Lasst uns gemeinsam für eine sichere Zukunft unserer Öffentlichen Berliner Musikschulen demonstrieren!
Landesmusikrat Berlin e.V. / ver.di Berlin-Brandenburg / Berliner Musikschulbündnis e.V. / Landeslehrervertretung der Berliner Musikschulen e.V. /
Landesmusikakademie Berlin / Unisono / Landeselternvertretung der Berliner Musikschulen / Dekan der Fakultät Musik der UdK Berlin
Hier können Sie die Noten herunterladen:
Bunessan in Bb-Dur
We Will Rock You (hejo spann. vocal version)
We Will Rock You
Demo-Groove
Musikschulen sichern für alle!
Statement der Berliner Philharmoniker zum drohenden Wegfall der Honorarkräfte an den staatlichen Musikschulen in Berlin:
»Bildung ist die wichtigste Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Doch aktuell stehen wir vor der inakzeptablen Situation, dass die staatlichen Musikschulen in Berlin davon bedroht sind, ab Mitte Oktober einen Großteil ihrer freien Honorarkräfte zu verlieren. Grund dafür ist das sogenannte Herrenberg-Urteil, wonach freie Verträge in Festanstellungen umgewandelt werden müssen.
Wir fordern Senat und Bezirke auf, eine Einigung zu erzielen und die hierzu notwendigen 20 Millionen Euro bereitzustellen. Sonst tritt das Worst-Case-Szenario ein, bei dem die freien Lehrkräfte die Musikschulen verlassen müssten und damit etwa ein Drittel des derzeitigen Unterrichtangebots wegfiele. Auf diese Weise würde die Basis für das Musizieren in unserer Stadt dramatisch reduziert werden. Auch die Vielfalt der angebotenen Instrumente würde stark eingeschränkt werden. Einkommensschwache Menschen würden ausgeschlossen, da sie sich Privatstunden nicht leisten können.
Die Musikschulen sind ein essenzieller Teil der Bildung, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene. Wir fordern daher die Verantwortlichen auf, im Sinne der Bildungsgerechtigkeit und des Berliner Musiklebens schnellstmöglich eine vernünftige Lösung für die Musikschulen zu finden und umzusetzen.«
Hier geht es zum Statement auf der Seite der Berliner Philharmoniker!
Die Staatsoper Unter den Linden und die Staatskapelle Berlin unterstützen die Kampagne zur Rettung der öffentlichen Musikschulen in Berlin
Vielen Dank an die Musiker:innen der Staatskapelle Berlin sowie an die wunderbare Dirigentin Susanna Mälkki für die Unterstützung!
Pressemitteilung des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO) vom 04.09.2024:
Musikschulen sichern für alle!
Zum drohenden Wegfall von Honorarkräften an den Öffentlichen Musikschulen Berlins
Mit großer Sorge blickt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) auf die fatalen Entwicklungen für Öffentliche Berliner Musikschulen infolge des sogenannten Herrenberg-Urteils, das die Existenz freischaffender Lehrkräfte bedroht und die musikalische Bildung zehntausender Kinder und Jugendlicher in Gefahr bringt. Das DSO appelliert eindringlich an den Berliner Senat, für die Absicherung der Berliner Musikschulen eine Lösung zu finden und allen Berliner:innen paritätische Bildungschancen zu ermöglichen.
Mit großer Sorge blickt das DSO auf die Entwicklungen in den Öffentlichen Berliner Musikschulen infolge des sogenannten Herrenberg-Urteils des Bundessozialgerichts von 2022. Demnach könnte ab Mitte Oktober ein Großteil der freien Honorarkräfte nicht weiter beschäftigt werden, da freie Verträge in Festanstellungen umgewandelt werden müssten. Die geschätzten Kosten der Umstellung in Höhe von 20 Millionen Euro sind im Haushalt des Landes Berlin bislang jedoch nicht eingeplant.
Die Folgen, sollte keine Lösung zur Absicherung des Musikschulangebots gefunden werden, wären katastrophal: Nicht nur ist die Existenz von über 1.800 freischaffenden Lehrkräften in Gefahr. Mit dem Wegfall eines erheblichen Teils des Unterrichtsangebots stünde auch die kulturelle Bildung für zehntausende Kinder und Jugendliche wie auch Erwachsene auf dem Spiel. Bliebe jungen Menschen der Zugang in die musikalische Welt verwehrt, hätte dies unweigerlich mittel- und langfristige Auswirkungen auf den Nachwuchs, nicht nur auf die mannigfachen Berufsfelder, die zu der weltweit einzigartigen Musiklandschaft beitragen, wie wir sie in Deutschland und speziell Berlin derzeit noch vorfinden. Auch ein heterogenes, aufgeschlossenes Publikum der Zukunft wäre betroffen, dessen unsere Gesellschaft heute mehr denn je bedarf. Nicht zuletzt haben verschiedene Studien in den letzten Jahren gezeigt, dass Musizieren und Musikhören die psychische Gesundheit erheblich stärken, in Krisenzeiten eine wichtige Stütze sind und einen hohen Beitrag zu einem gelingenden Leben leisten. Diese wichtigen gesamtgesellschaftlichen Aspekte drohen durch die unsichere Lage an Berliner Musikschulen Schaden zu nehmen oder gänzlich verloren zu gehen. Das DSO appelliert daher an die Verantwortlichen des Senats, möglichst schnell eine Lösung für die Rettung der Berliner Musikschulen zu finden.
Der Landesmusikrat Berlin e. V. hat zu einer Demonstration am Montag, den 16. September, ab 12.30 Uhr vor dem Berliner Abgeordnetenhaus aufgerufen.
Hier können Sie die Pressemitteilung des DSO als PDF herunterladen.
Unterstützungsbekundung des Konzerthausorchesters Berlin: Solidarität mit den Berliner Musikschulen und ihren Lehrkräften (Berlin, 04.09.2024)
Das Konzerthausorchester Berlin steht solidarisch an der Seite der Lehrkräfte der öffentlichen Musikschulen Berlins und unterstützt ihren dringenden Appell für sichere und faire Arbeitsbedingungen. Die jüngsten Entwicklungen, die durch ein Urteil des Bundessozialgerichts ausgelöst wurden, stellen viele der ca. 1.850 Honorarkräfte vor eine unsichere Zukunft. Diese Lehrkräfte tragen maßgeblich dazu bei, die hohe Qualität der musikalischen Ausbildung für über 45.000 Schülerinnen und Schüler in unserer Stadt aufrechtzuerhalten.
Als Konzerthausorchester sehen wir es als unsere Pflicht, die musikalische Bildung und Kultur in unserer Stadt zu fördern und zu verteidigen. Die öffentliche Musikschulausbildung ist ein unverzichtbarer Bestandteil dieser Kultur und verdient volle Unterstützung.
Wir rufen daher die politischen Entscheidungsträger auf, die Finanzierung sicherzustellen und den Lehrkräften eine Zukunftsperspektive zu geben, die ihrer wertvollen Arbeit gerecht wird.
Die Musikschulen und ihre Lehrkräfte dürfen nicht im Stich gelassen werden. Gemeinsam müssen wir für den Erhalt einer lebendigen musikalischen Bildung in Berlin einstehen.
Joana Mallwitz und der Vorstand des Konzerthausorchesters Berlin
Statement des Orchesters der Komischen Oper Berlin zum drohenden Wegfall der Honorarkräfte an den Musikschulen/Musikhochschulen in Berlin:
Als eine der wichtigsten Kultureinrichtungen in Berlin setzt sich die Komische Oper Berlin seit vielen Jahren durch ein sehr umfangreiches Education Programm, das inzwischen ein wesentlicher Bestandteil unseres Spielplans geworden ist, in großem Maße für die kulturelle Förderung und musikalische Bildung für Kinder und Jugendliche ein.
Wir erreichen insbesondere durch unsere Bildungsangebote im Bereich der Kinderopern und Kinderkonzerte für Schulen auch Kinder, denen aus verschiedenen Gründen der Zugang zu kultureller Bildung und Integration verwehrt wäre, gäbe es in Berlin nicht die Förderungen solcher Projekte und Einrichtungen. Diese Kinder sind unsere Zukunft, nicht nur als Gäste in unserem Haus und in anderen Kultureinrichtungen, sondern auch als potenzieller Nachwuchs für unseren wundervollen Beruf.
Wir alle wissen, dass Bildung der Schlüssel für eine friedliche Zukunft ist, dass Musik Kulturen miteinander ohne jede Barriere verbinden und Grenzen überwinden kann.
Unsere gesamte Gesellschaft und das Überleben aller Kulturen ist darauf angewiesen, dass diese gelebt und praktiziert werden, dass Kinder die Möglichkeit haben müssen, auch wenn sie aus ärmeren Familien kommen, selbst Instrumente zu lernen und somit ein Teil derer zu werden, die unsere bunte Kultur weiterlebt und weitergibt.
Als essentiellen Teil der Bildung legen unsere Dozenten und Honorarkräfte an den Musikschulen und Musikhochschulen dafür die Basis. Inzwischen gibt es auch viele interkulturelle Angebote, die ein Spiegel unserer Gesellschaft sind, die Brücken bauen und eine Verbindung zwischen den unterschiedlichsten Kulturen herstellen.
Durch den drohenden Wegfall von Honorarkräften im musikalischen und künstlerischen Bereich würde vielen Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen bezahlbarer Unterricht und eine gezielte Förderung vorenthalten werden. Die Folgen für unsere Gesellschaft wären nicht abzusehen. Es ist eine maßgebliche Investition in die Zukunft unserer Familien, unserer Kinder, unserer Kultur, Gesellschaft und demokratischen Teilhabe und ein Zeichen gegen Ausgrenzung.
Wir lehnen ab, dass künstlerische Bildung abhängig gemacht wird von der finanziellen Situation der Eltern und somit ein Privileg der “Besserverdienenden” wird.
Natürlich befürworten wir die Festanstellung der bisherigen Honorarkräfte, um ihnen soziale Absicherung und eine bessere Bezahlung zu ermöglichen. Sollte jedoch abzusehen sein, dass dies in dem notwendigen Umfang nicht finanzierbar ist, müsste eine Möglichkeit gefunden werden, die Honorarkräfte trotzdem zu erhalten.
Wir möchten alle Entscheidungsträger daher dringend bitten, eine Lösung zu finden, um das Angebot an den Musikschulen zu erhalten.
Das Orchester der Komischen Oper Berlin
Hier können Sie das Statement der Komischen Oper Berlin als PDF herunterladen.
Statement der Deutschen Oper Berlin:
Musikschulen sichern für alle!
Wir unterstützen den Aufruf zur 2. Musikschul-Demo – am 16. September 2024 von 12:30 Uhr bis 13:45 Uhr vor dem Berliner Abgeordnetenhaus (Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin).
Was ist da los? Nach einem Bundessozialgerichtsurteil sind Honorarverträge für regelmäßig beschäftigte Musikschul-Lehrkräfte nicht mehr möglich. Der angestrebte Prozess einer Umsetzung auf 100% Festanstellung ist in Berlin jedoch bedrohlich ins Stocken geraten, die daraus resultierenden Probleme sind vielfältig und hier zusammengefasst.
Sicher ist: Das Drama bedroht nicht nur die Existenz von knapp 2.000 Berliner Musikschullehrer*innen und damit gleichbedeutend den Unterricht sehr vieler Musikschüler*innen, sondern nachgelagert auch die kontinuierliche Nachwuchsförderung, auf die alle Orchester und Ensembles der Stadt maßgeblich angewiesen sind.
Daher: Lassen Sie uns gemeinsam für eine sichere Zukunft der Öffentlichen Berliner Musikschulen demonstrieren! Mit dabei sind unter anderem auch der Landesmusikrat Berlin e.V., ver.di Berlin-Brandenburg, Berliner Musikschulbündnis e.V., Landeslehrervertretung der Berliner Musikschulen e.V., Landesmusikakademie Berlin, Unisono, Landeselternvertretung der Berliner Musikschulen, der Dekan der Fakultät Musik an der UdK Berlin und hoffentlich Sie!
Die Deutsche Oper Berlin
Im Video sehen Sie das Orchester der Deutschen Oper Berlin bei Konzertproben in der Berliner Philharmonie im Rahmen des Musikfest Berlin.
Statement des Rundfunkchors Berlin:
Zukunft der Berliner Musikschulen sichern – Jetzt handeln!
Der Rundfunkchor Berlin ist alarmiert: Das Urteil des Bundessozialgerichts vom 28. Juni 2022, bekannt als „Herrenberg-Urteil“, zwingt viele Berliner Musikschulen, ihre Honorarkräfte in Festanstellungen umzuwandeln. Diese Umstellung verursacht hohe Kosten und gefährdet bereits jetzt den Musikunterricht für tausende Kinder und Jugendliche. In besonderer Gefahr steht die musikalische Bildung von Kindern aus einkommensschwachen Familien, die sich keine Privatstunden leisten können. Bereits jetzt mussten viele Musikschulen einen Aufnahmestopp verhängen und es droht, dass bis zu ein Drittel des Unterrichts wegfällt.
MUSIK FÜR ALLE
Unser Bildungsprogramm SING! ist ebenfalls unmittelbar betroffen. Seit 2011 fördern wir in Zusammenarbeit mit Berliner Grundschulen, Bezirksmusikschulen und der Landesmusikakademie Berlin das gemeinsame Singen als festen Bestandteil des Schulalltags. Unser Ziel ist es, Kinder, Erwachsene und Pädagog:innen an die Kunstform Singen heranzuführen. Ohne gesicherte Strukturen an den Musikschulen gerät dieses wichtige Projekt in Gefahr.
KEIN CHOR OHNE TALENTE
Auch wir als Profi-Ensemble sind betroffen. Nicht jedes Kind, das eine Musikschule besucht, wird später Profimusiker:in. Doch die Bindung zur Musik, vor allem zur klassischen Musik, wird in der Kindheit gelegt. Dadurch schaffen wir nicht nur unseren musikalischen Nachwuchs, sondern auch unser zukünftiges Publikum. Beides ist für das Fortbestehen von Ensembles wie dem unseren essenziell.
JETZT HANDELN
Wir fordern den Senat auf, sofort die notwendigen Mittel bereitzustellen. Die Zukunft der Musikschulen und der kulturellen Bildung in Berlin steht auf dem Spiel!
Der Rundfunkchor Berlin
Statement des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB):
Musikschule sichern für alle!
Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) und Chefdirigent Vladimir Jurowski unterstützen die Initiative vom Landesmusikrat Berlin e.V.
„Seit 2016 konnte der Anteil der festangestellten Lehrkräfte an den Öffentlichen Berliner Musikschulen schrittweise erhöht werden, von zunächst nur 7 % auf aktuell 23 %. Aufgrund des „Herrenberg-Urteils“ haben andere Städte auf Festanstellung umgestellt. Auch Berlin muss diesen Weg gehen und im geplanten Musikschulgesetz absichern.“ – Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Landesmusikrats Berlin e.V.
Der nun 4. September 2024 veröffentlichte Vorschlag einer schrittweisen Festanstellung bis 2027 bzw. 2028, beginnend in diesem Jahr mit 10 bis 15%, ist KEINE rechtlich haltbare Variante.
Die Musikschulen sind ein essenzieller Teil der Bildung, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene. Diese Entwicklungen bedrohen nicht nur die Arbeitsfähigkeit der Musikschulen sondern auch das Vertrauen von ca. 1830 Lehrkräften, etwa 60.000 Schülerinnen und deren Eltern in den demokratischen Rechtsstaat.
Das RSB und Chefdirigent Vladimir Jurowski
Pressemitteilung des RIAS Kammerchores Berlin vom 10.09.2024:
Musikschule sichern für alle!
Der RIAS Kammerchor Berlin unterstützt den Aufruf des Landesmusikrates Berlin
Der RIAS Kammerchor Berlin unterstützt den dringenden Aufruf des Landesmusikrates Berlin, die öffentlichen Musikschulen in Berlin zu sichern und eine Lösung für die prekäre Situation der Honorarkräfte zu finden.
Die musikalische Bildung ist ein essenzieller Pfeiler unserer Kultur und Gesellschaft. Dabei sind Musikschulen nicht nur Ausbildungsstätten, sondern die Keimzelle der musikalischen Vielfalt und Kreativität, die unsere Gesellschaft bereichern.
Die Auswirkungen des sogenannten Herrenberg-Urteils des Bundessozialgerichts von 2022 bedrohen die Existenz zahlreicher freischaffender Lehrkräfte, die einen unverzichtbaren Beitrag zur musikalischen Ausbildung in Berlin leisten. Ohne eine adäquate finanzielle Unterstützung seitens des Senats droht ein erheblicher Verlust an Unterrichtsangeboten, was die musikalische Bildung von tausenden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Gefahr bringt.
Wir fordern den Berliner Senat auf, die notwendigen 20 Millionen Euro bereitzustellen, um die Zukunft der Berliner Musikschulen zu sichern. Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, dafür zu sorgen, dass musikalische Bildung allen Menschen in unserer Stadt zugänglich bleibt, unabhängig von ihrer sozialen oder wirtschaftlichen Lage.
Der Landesmusikrat Berlin e. V. hat zu einer Demonstration am Montag, den 16. September, ab 12.30 Uhr vor dem Berliner Abgeordnetenhaus aufgerufen.
Der RIAS Kammerchor Berlin
Hier gelangen Sie zur Pressemitteilung auf der Website des RIAS Kammerchores Berlin
Statement der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin:
Musikschule sichern für alle!
Auch wir an der Eisler appellieren dringend an den Berliner Senat: Finden Sie bitte schnell eine Lösung für die Musikschulen unserer Stadt! Wir sind höchst beunruhigt, dass ab 15. Oktober dort der Unterricht wegbrechen könnte und Kinder und Jugendliche kein Instrument erlernen können, weil Honorarverträge der Lehrkräfte in Festanstellungen umgewandelt werden müssen. Bundesweit haben nach dem „Herrenberg-Urteil“ 2022 Musikschulen längst damit begonnen, trotz damit verbundener höherer Kosten auf 100 % Festanstellung umzustellen.
Wir schließen uns dem Aufruf des Landesmusikrats Berlin zur zweiten Musikschul-Demo vor dem Berliner Abgeordnetenhaus an – am 16. September 2024 von 12:30 Uhr bis 13:45 Uhr
Die Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin
Der Hanns Eisler Chor Berlin erklärt sich solidarisch mit der Aktion „Musikschulen sichern für alle“!
Das untenstehende Foto wurde im Oktober 2024 während einer Chorprobe in der Aula der Sophie-Scholl-Schule in Berlin-Schöneberg aufgenommen.
Situation der Berliner Musikschulen – Offener Brief der UdK Berlin an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und Kultursenator Joe Chialo
Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister Wegner,
sehr geehrter Herr Senator Chialo,
Die Universität der Künste – insbesondere die Fakultät Musik – ist in großer Sorge um die Situation der Berliner Musikschulen.
Sicherlich sind Sie bereits über die möglichen Folgen für die Musikschulen in Deutschland, die durch ein Urteil des Bundessozialgerichts („Herrenberg – Urteil“) entstehen könnten, informiert. Zahlreiche Presse – Veröffentlichungen und Protestschreiben verschiedener Organisationen dürften Sie erreicht haben, darum beschränken wir uns in diesem Schreiben darauf, noch einmal auf die Folgen hinzuweisen, die es für die Musiklandschaft unseres Landes haben wird, wenn nicht schnell Lösungen gefunden werden.
Während in anderen Bundesländern bereits reagiert wurde, und in beachtlichen Umfang Stellen für die Musikschulen geschaffen wurden, steuern die Berliner Musikschulen auf eine Katastrophe zu – und das bereits in diesem Sommer. Vielen tausend Kindern und Jugendlichen könnte es unmöglich gemacht werden, ein Instrument zu lernen, oder in einer musikalischen Frühförderung an die Welt der Musik heran geführt zu werden.
Mittel und langfristig wird dies auch erhebliche Auswirkungen auf die Bewerbungen an den Musikhochschulen haben. Wenn in der Breite der Nachwuchs weg bricht, bedeutet dies auch, dass alle Musiker*innen – Berufe deutlich weniger Zulauf haben werden, und so das Niveau sinkt. Dies wird sich nicht nur auf die einzigartige deutsche Orchesterlandschaft und die große – und gerade in Berlin enorm wichtige und kreative – freie Szene auswirken, sondern besonders auch auf den Nachwuchs an Musiklehrer*innen für die allgemeinbildenden Schulen.
Die Leidenschaft und die Begeisterung für die Musik wird in früher und frühester Jugend geweckt. Die Musikschulen leisten dazu den entscheidenden Beitrag und unsere Gesellschaft braucht Kunst und Kultur dringender als je zuvor.
Bitte suchen Sie nach Lösungen um diese Einrichtungen zu retten.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Norbert Palz, Präsident
Prof. Eckart Hübner, Dekan Fakultät Musik
Prof. Dr. Ariane Jeßulat, Erste Vizepräsidentin
Prof. Dr. Rebekka Hüttmann, Vizepräsidentin
Hier geht es zum Offenen Brief auf der Startseite der UdK Berlin
Machen Sie mit bei unserer Postkartenaktion für die Absicherung der öffentlichen Musikschulen!
So geht’s:
Laden Sie die Postkarte herunter, lassen Sie sich und andere damit fotografieren.
Posten Sie die Bilder über social media oder senden Sie uns die Bilder per E-Mail an für die Veröffentlichung. Auch in unserer Geschäftsstelle können Sie sich die Postkarten abholen.
Hier können Sie die PDF der Aktionspostkarte herunterladen.
Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme!
Petition Existenz öffentlicher Berliner Musikschulen sichern
Die Landeslehrer-Vertretung der Berliner Musikschulen (LBM) e.V. hat eine Petition für den Erhalt des Musikschulangebots und die Absicherung der Lehrkräfte durchgeführt. Es geht um die Zukunft von 1830 Honorarlehrkräften und ca. 45.000 Kindern und Jugendlichen, die an den bezirklichen Musikschulen Berlin unterrichtet werden.
Die Petition ist abgeschlossen.
Landesmusikrat fordert Lösung für Öffentliche Berliner Musikschulen
Rechtssichere Anstellungsverhältnisse notwendig – Deadline liegt aktuell Mitte Oktober
Der Landesmusikrat Berlin dankt den Berliner Philharmonikern sowie weiteren Kulturinstitutionen für die Solidarität mit den Öffentlichen Berliner Musikschulen. In seiner heutigen Sitzung formulierte das Präsidium die große Sorge, dass es immer noch keine Lösungsvorschläge für die Absicherung des Angebots der Berliner Musikschulen gibt, obwohl die Deadline für eine Lösung aktuell Mitte Oktober ist. Der Landesmusikrat erwartet klare Aussagen im kommenden Kulturausschuss. Er fordert eine rechtssichere Lösung für die Anstellungsverhältnisse der Musikschullehrkräfte im Rahmen der Umstellung auf Festanstellung.
Perspektivisch soll die Option der zentralen Personalverwaltung nach dem Vorbild der Personalverwaltung der allgemeinbildenden Schulen bei der für die Musikschulen zuständigen Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt geprüft werden. Das in den Bezirken dezentral verortete pädagogische Angebot der Musikschulen soll gesichert und eine Einbindung in bezirkliche Gremien bestehen bleiben.
Absicherung und Ausbau des Angebots der öffentlichen Musikschulen-
Faire Umwandlung von Honorarverträgen jetzt!
Das Präsidium des Landesmusikrates Berlin fordert die schnellstmögliche und faire Umwandlung der Honorarverträge der Berliner Musikschullehrkräfte an öffentlichen Musikschulen in Festanstellungsverträge. Das bestehende Angebot der bezirklichen Musikschulen muss unbedingt in vollem Umfang aufrechterhalten werden. Notwendig ist darüber hinaus, eine Versorgungsdichte von mindestens 12 Jahreswochenstunden / 1000 Einwohner in ganz Berlin zu realisieren.
Begründung
Seit langem fordert der Landesmusikrat Berlin die schrittweise Erhöhung des Anteils der festangestellten Musikschullehrkräfte an den öffentlichen Berliner Musikschulen. Auch die aktuellen Richtlinien der Regierungspolitik haben diese Forderungen aufgegriffen, sie sind ein Ziel der Regierungskoalition.
Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts, welches für die Tätigkeit von Musikschullehrkräften grundsätzlich eine Sozialversicherungspflicht feststellt, haben die Spitzenorganisationen der Sozialversicherer bereits vor mehr als einem Jahr ihre Kriterien für die betrieblichen Eingliederung von Honorarkräften deutlich geschärft, so dass Honorarverträge für Musikschullehrkräfte in der Regel nun nicht mehr möglich sind.
Infolge dieser Entwicklungen wurden bundesweit Honorarverträge in Festanstellungsverhältnisse überführt. Auch Berlin muss sich diesem Vorgehen endlich anschließen. Dabei müssen die Bezirke abgestimmt agieren. Die Erfahrung von Lehrkräften, die z.T. seit Jahrzehnten als Honorarkräfte an einer Musikschule arbeiten, müssen in jedem Bezirk berücksichtigt werden.
Die Versorgungsdichte mit Musikschulunterricht durch die öffentlichen Musikschulen schwankt schon jetzt zwischen den Bezirken stark. Um eine chancengleiche Versorgung mit Musikschulunterricht zu erreichen, müssen in jedem Bezirk mindestens 12 Jahreswochenstunden / 1000 Einwohner erreicht werden.
Beschluss des Präsidiums vom 28.6.2024.
Bild: Christian von Polentz
Bild: Christian von Polentz
Demonstration vor dem Berliner Abgeordnetenhaus
Am Montagmittag, 24. Juni 2024, versammelten sich ca. 600 Demonstrant:innen, darunter viele Musikschullehrer:innen, vor dem Berliner Abgeordnetenhaus. Sie forderten die Absicherung ihrer Arbeitsverhältnisse und damit den Erhalt des Unterrichtsangebots. Hintergrund der Kundgebung ist die Gefahr einer empfindlichen Einschränkung des Musikschulangebotes nach der Sommerpause für bis zu 50.000 Kinder und Jugendliche in Berlin (weitere Informationen weiter unten auf dieser Seite).
Zur Demo aufgerufen hatten die Landes-Lehrervertretung der Berliner Musikschulen e.V. und die Fachgruppe Musik Berlin-Brandenburg der Gewerkschaft ver.di mit Unterstützung des Berliner Landesmusikrats.
Es sprachen Vertreter:innen der Verbände sowie Mitglieder des Kulturausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses. Kultursenator Joe Chialo stellte Lösungen in Aussicht, bat aber um etwas Zeit. Die Musikschullehrkräfte, Schüler und Eltern fordern eine schnellstmögliche Lösung durch die Umwandlung von Honorarverträgen in Festanstellung spätesten zum Beginn des neuen Schuljahres. Mehr Informationen gibt es weiter unten auf dieser Seite.
Redebeiträge bei der Demonstration am 24.06.2024 vor dem Abgeordnetenhaus von Berlin:
>> Redebeitrag der freien Lehrervertretung Neukölln
>> Redebeitrag von Adriana Balboa, Vorsitzende der ver.di Fachgruppe Musik Berlin-Brandenburg
>> Redebeitrag von Natsumi Foljanty, Freiberufliche Pianistin und Klavierpädagogin
Medienberichte über die Demonstration:
Bild: Nico
Demonstration am 1. Mai für die Berliner Musikschulen
Am 1. Mai demonstrierten in Berlin auch die Musikschullehrkräfte für bessere Arbeits- und Einkommensbedingungen sowie für die Absicherung der Berliner Musikschulen in der aktuellen Situation.
Handlungsbedarf bei den öffentlichen Berliner Musikschulen
Pressekonferenz am Montag, 11. März 2024, 11 Uhr Deutsches Chorzentrum, Karl-Marx-Str. 145, 12043 Berlin / ZOOM-Videokonferenz
Andreas Köhn, ver.di-Gewerkschaftssekretär, AG Kunst und Kultur
Berliner Musikschullehrkräfte beim 1. Mai
Am 1. Mai 2023 demonstrierten Berliner Musikschullehrkräfte, aufgerufen vom Landesmusikrat Berlin e. V. und der ver.di-Fachgruppe Musik, für das Ziel im Rahmen eines Berliner Musikschulfördergesetzes die Zahl der festangestellten Musikschullehrkräfte auf mindestens 80 % anzuheben. „Qualität und Quantität eines ausreichenden Unterrichtsangebotes durch die bezirklichen Musikschulen kann nicht dauerhaft durch freie Lehrkräfte gesichert werden“, sagte Andreas Köhn, ver.di Fachgruppensekretär Musik Berlin-Brandenburg.
Darüber hinaus müssen, zur Umsetzung des vereinbarten Zielangebotes von zwölf Wochenstunden pro 1.000 Einwohner*innen, auch mehr Räume für den Musikschulunterricht geschaffen werden.
Die Demonstrierenden sind sich einig, dass Musikschulunterricht für alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig vom sozialen Status, bezahlbar bleiben muss.
Neues Aktionsvideo von ver.di, Landesmusikrat und Musikschulen
Auch wir sind es wert: 35 € jetzt!
Der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses hat beschlossen und damit dem Parlament vorgeschlagen, die Berliner Musikschulen mit dem nächsten Doppelhaushalt besser auszustatten. Das zusätzliche Geld ist für Honorarerhöhungen und mehr Festanstellungen vorgesehen.
Für Honorarerhöhungen sind in 2020 2,2 Mio. Euro und in 2021 6,5 Mio. Euro extra in den Haushalt eingestellt worden. Die Honorarerhöhungen sollen ab August 2020 wirksam werden.
Für die Erhöhung des Anteils festangestellter Lehrkräfte sind in beiden Jahren jeweils 2 Mio. Euro zusätzlich eingeplant.
Die Präsidentin des Landesmusikrats Berlin Hella Dunger-Löper sagt:
„Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Musikschullandschaft, die der Kulturhauptstadt Berlin auch entspricht. Wichtig ist nun, dass der Beschluss zeitnah realisiert und ein Aufbauplan für weitere Schritte entwickelt wird.“
Stumme Anklage der Musikschulen: „Keinen Ton für diesen Lohn!“
Übergabe von tausenden Aktionspostkarten an die Vorsitzende des Hauptausschusses Franziska Becker
Hunderte Musikschullehrerinnen und Musikschullehrer verliehen am 20.9.2019 zwischen 8:30 und 9:30 Uhr am Potsdamer Platz ihren Forderungen nach Honorarerhöhungen, Festanstellungen und besseren Arbeitsbedingungen Ausdruck. In einer interaktiven Lebend-Installation demonstrierten sie: „Keinen Ton für diesen Lohn“. Zu der Demonstration hatten Landesmusikrat Berlin, ver.di, Landes-Lehrervertretung der Berliner Musikschulen, Deutsche Orchestervereinigung und Berliner Musikschulbündnis aufgerufen.
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Aktionsbündnisses übergab die Vizepräsidentin des Berliner Landesmusikrats, Prof. Dr. Dörte Schmidt, im Anschluss an die Aktion tausende signierte Aktionspostkarten an die Vorsitzende des Hauptausschusses im Abgeordnetenhaus Franziska Becker (SPD). Der Hauptausschuss beginnt heute mit der ersten Lesung des Einzelplans 27 (Zuweisungen an die Bezirke). Aus dem Hauptausschuss anwesend waren außerdem Daniel Wesener (Bündnis 90/Die Grünen) und Hendriekje Klein (Die Linke). Die Abgeordneten Regina Kittler (Die Linke) und Franziska Brychcy (Die Linke) hatten die Demonstration von Anfang an begleitet.
Um die von der Kulturverwaltung vorgeschlagenen Honorarerhöhungen umzusetzen, sind mindesten 6,5 Mio €, für die fehlenden Funktionsstellen für Fachgruppenleitungen und Zweigstellenleitungen mindestens 3,3 Mio. € zusätzlich nötig.
Prof. Dr. Schmidt sagte bei der Übergabe: „Wir danken Ihnen, dafür, dass Sie uns hier empfangen und sich für unsere Belange einsetzen. Mit den signierten Aktionspostkarten überbringen wir Ihnen tausende gute Argumente. Mögen sie Ihnen bei der ersten Lesung der Bezirkshaushaltspläne den nötigen Rückenwind geben, den Sie für Verbesserung der Situation an den Musikschulen brauchen“.Übergabe von tausenden Aktionspostkarten an die Vorsitzende des Hauptausschusses Franziska Becker
Hunderte Musikschullehrerinnen und Musikschullehrer verliehen heute zwischen 8:30 und 9:30 Uhr am Potsdamer Platz ihren Forderungen nach Honorarerhöhungen, Festanstellungen und besseren Arbeitsbedingungen Ausdruck. In einer interaktiven Lebend-Installation demonstrierten sie: „Keinen Ton für diesen Lohn“. Zu der Demonstration hatten Landesmusikrat Berlin, ver.di, Landes-Lehrervertretung der Berliner Musikschulen, Deutsche Orchestervereinigung und Berliner Musikschulbündnis aufgerufen.
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Aktionsbündnisses übergab die Vizepräsidentin des Berliner Landesmusikrats, Prof. Dr. Dörte Schmidt, im Anschluss an die Aktion tausende signierte Aktionspostkarten an die Vorsitzende des Hauptausschusses im Abgeordnetenhaus Franziska Becker (SPD). Der Hauptausschuss beginnt heute mit der ersten Lesung des Einzelplans 27 (Zuweisungen an die Bezirke). Aus dem Hauptausschuss anwesend waren außerdem Daniel Wesener (Bündnis 90/Die Grünen) und Hendriekje Klein (Die Linke). Die Abgeordneten Regina Kittler (Die Linke) und Franziska Brychcy (Die Linke) hatten die Demonstration von Anfang an begleitet.
Um die von der Kulturverwaltung vorgeschlagenen Honorarerhöhungen umzusetzen, sind mindesten 6,5 Mio €, für die fehlenden Funktionsstellen für Fachgruppenleitungen und Zweigstellenleitungen mindestens 3,3 Mio. € zusätzlich nötig.
Prof. Dr. Schmidt sagte bei der Übergabe: „Wir danken Ihnen, dafür, dass Sie uns hier empfangen und sich für unsere Belange einsetzen. Mit den signierten Aktionspostkarten überbringen wir Ihnen tausende gute Argumente. Mögen sie Ihnen bei der ersten Lesung der Bezirkshaushaltspläne den nötigen Rückenwind geben, den Sie für Verbesserung der Situation an den Musikschulen brauchen“.
Keinen Ton für diesen Lohn!
Aufruf zur Musikschul-Demo und Aktionspostkartenübergabe
20. 9. 2019, 8.30–9.30 Uhr, Potsdamer Platz (neben S-Bhf.)
Der Landesmusikrat Berlin ruft gemeinsam mit ver.di, der Landes-Lehrervertretung der Berliner Musikschulen e.V., der Deutschen Orchestervereinigung und dem Berliner Musikschulbündnis e.V. zur Musikschul-Demo und Aktionspostkartenübergabe auf. Anlass ist die erste Lesung des Einzelplans 27 (Zuweisungen Bezirke, Sitzungsbeginn: 10 Uhr) im Berliner Abgeordnetenhaus.
Unsere Hauptforderungen sind nicht ansatzweise erfüllt.
Weder die zu erwartenden Mehrkosten für Honorarerhöhungen für die freien Lehrkräfte durch die neuen Ausführungsvorschriften Honorare noch die Kosten für eine berlinweit einheitliche Vollzeit-Funktionsstellenausstattung sind bisher im Doppelhaushalt 2020/21 vorgesehen!
Es drohen Aufnahmestopp an den Musikschulen und Entgelterhöhungen für Musikschülerinnen und -schüler.
Das ist nicht hinnehmbar!
Da direkt neben dem Abgeordnetenhaus das Demonstrieren verboten ist, treffen wir uns am Potsdamer Platz.
Dort wollen wir in einer interaktiven Lebend-Installation Unterrichts-Situationen stumm nachstellen („Keinen Ton für diesen Lohn“). Gerahmt wird die Installation durch Demonstrierende mit Transparenten.
Abschließend werden unsere gesammelten Aktionspostkarten durch eine kleine Delegation an Mitglieder des Hauptausschusses übergeben (bitte alle signierten Karten mit zur Demo bringen).
Um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut koordinieren zu können, bitten wir um Anmeldung (per E-Mail an oder telefonisch unter 030 / 8866 4106).
Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie als „normale/r“ Demo-Teilnehmer/in oder als Teilnehmer/in der Installation kommen werden. Notenständer und Instrumente bitte selber mitbringen.
Postkartenaktion Musikschulen reloaded – Ziel: 20 000 signierte Karten
Bild: Uli Rothe
Der Berliner Landesmusikrat ruft zu einer neuen Postkartenaktion für die öffentlichen Berliner Musikschulen auf: Unterstützerinnen und Unterstützer sind aufgefordert, die Aktionspostkarten zu signieren und zeitnah an den Landesmusikrat Berlin, Lübecker Str. 23, 10559 Berlin zu senden oder dort vorbei zu bringen. Die Karten werden dann dem Berliner Senat überreicht.
Download der Postkarte hier (bitte dem Link folgen)
Die Postkartenabholstationen (bitte dem Link folgen)
Was können Sie tun, um an der Aktion teilzunehmen (Download Handlungsempfehlungen)?
Aktionsliederbuch der Gewerkschaft ver.di zur kreativen Verwendung (Download)
Wie lauten die Forderungen?
- Sofortige Honorarerhöhung und bessere soziale Absicherung für die freien Honorarkräfte an den Musikschulen,
- Mindestens 9 volle Stellen pro Musikschule für musikpädagogisches Management,
- Stufenplan mit dem Ziel 80% Festanstellungen bis 2025 und
- Mehr Räume für Musikunterricht und Musikschulen
Die Präsidentin des Landesmusikrates Hella Dunger-Löper sagt: „Wir begrüßen den Beginn des Strukturwandels an den Berliner Musikschulen, der mit der Schaffung von mehr festen Stellen endlich begonnen wurde. Der im Koalitionsvertrag versprochene erste Schritt ist aber noch nicht komplett umgesetzt, das ist erst mit den Besetzungen der Funktionsstellen für musikpädagogisches Management – Fachbereichsleitungen u. a. – in den Musikschulen erreicht. Außerdem muss die Situation der Honorarkräfte an den Musikschulen dringend verbessert werden. Auch ein Plan für weitere Schritte bis 2025 liegt noch nicht vor. Das fordern wir hiermit ein.“
Bildergalerie zur Postkartenaktion 2019
Stufenplan für mehr Festanstellungen und Honorarerhöhung für die Honorarkräfte der bezirklichen Musikschulen!
Der Landesmusikrat Berlin begrüßt gemeinsam mit der Fachgruppe Musik in ver.di, der Deutschen Orchestervereinigung sowie der Landeslehrer*innenvertretung der Berliner Musikschulen den Beginn des längst überfälligen Strukturwandels, der durch die Schaffung von festen Stellen an den Berliner Musikschulen eingeleitet worden ist!
Unverzichtbar ist dabei die Berücksichtigung von neun VZÄ Funktionsstellenanteilen pro Bezirk für fachbezogenes pädagogisches Management. Für eine dauerhafte gedeihliche Entwicklung der Musikschullandschaft muss aus unserer Sicht diesem wichtigen ersten Schritt nun Stufenplan für weitere Festanstellungen (80% bis 2025) folgen.
Eine strukturelle Stärkung der Institution Musikschule hat inhaltlich viele positive Auswirkungen auf die Arbeit der freiberuflichen Lehrkräfte. Sie ändert jedoch nichts an der sozialen Lage dieser Musikschullehrerinnen und Musikschullehrer! Nachdem die Tarifgemeinschaft deutscher Länder die Aufnahme von Tarifverhandlungen zunächst verweigert hat, wird 80% des Unterrichts an den öffentlichen Musikschulen Berlins nach wie vor in Form von prekärer Arbeit im öffentlichen Auftrag erteilt. Dies steht in deutlichem Widerspruch zu dem in der Richtlinien der Regierungspolitik formulierten Ziel, den Öffentlichen Dienst zum Vorbild für gute Arbeit zu machen.
Das Ziel eines Tarifvertrages für Freie muss also unbedingt weiter verfolgt werden, so lange die Berliner Musikschulen mit überwiegend Freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten.
Darüber hinaus aber fordern wir im Interesse einer zeitnahen Besserung der Lage der Honorarkräfte eine deutlich spürbare sofortige außerplanmäßige Honorarerhöhung für diesen Personenkreis. Hier ist das Land aus unserer Sicht in der Pflicht, entsprechend zu den Volkshochschullehrerinnen und Volkshochschullehrer zu verfahren.
1. Mai 2018
Der Landesmusikrat fordert zum 1. Mai 2018 u. a. einen Stufenplan bis
80 % Festanstellungen für MusikschullehrerInnen und mehr Raum für Musikschulen in der wachsenden Stadt Berlin.
1. Mai vor dem Brandenburger Tor: 20% Festanstellungen sind 184 neue Vollzeitstellen!
VertreterInnen von Musikschulen, Fachverbänden und Bezirken demonstrierten vereint für die Umsetzung ihrer Forderungen.
Der neue rot–rot–grüne Senat ist der erste, der sich laut Koalitionsvertrag eine qualitative und strukturelle Verbesserung der Berliner Musikschulen zum Ziel gesetzt hat, u.a. durch Festanstellung von mindestens 20% Musikschullehrkräften.
Aktuelle Probleme bei der Umsetzung sind jedoch die folgenden:
1. Die Senatsfinanzverwaltung errechnete bislang nur 105 zusätzlich notwendige VZÄs (=Vollzeitäquivalente), um die Marke von 20% zu erreichen. Eine von allen Berliner Bezirksämtern unterstützte Berechnung der AG-MusikschulleiterInnen sieht für eine qualifizierte Umsetzung zutreffend jedoch mindestens 184 neue Vollzeitäquivalente vor.
Strittig ist hier die Berücksichtigung der zur qualifizierten Organisation des Unterrichts notwendigen Abminderungsstunden für Funktionstätigkeiten (Musikschulleitung, Stellvertretung, Fachgruppenleitung, Zweigstellenleitung).
2. Ein weiteres Problem ist die bisher geplante Art der Zuweisung der zusätzlichen Mittel über die Globalsummenzuweisung an die Bezirke, da hier durch die Zwänge der Kostenleistungsrechnung Verwerfungen zu erwarten sind und die Gefahr einer zwangsläufigen Output-Reduzierung droht. Im Klartext: Im schlimmsten Fall müssten Honorarlehrkräfte entlassen und das Unterrichtsangebot reduziert werden. Um das zu vermeiden, wäre die zweckgebundene Direktzuweisung der zusätzlichen Mittel zielführender.
Wir fordern daher:
- Mittel-Zuweisung an die Bezirke für 184 zusätzliche Vollzeitäquivalente im Bereich der Musikschulen
- Direkte Zuweisung der Mittel, um sicherzustellen, dass die Umsetzung der Forderung „mindestens 20 % Festanstellungen für MusikschullehrerInnen“ nicht zu einer Reduktion des Unterrichtsangebotes an Berliner Musikschulen und zur Entlassung von Honorarlehrkräften führt.
Die Forderungen des Landesmusikrates und der mit uns kooperierenden Fachvertretungen wurden am 1. Mai ab etwa 14 Uhr von der Bühne des DGB am Brandenburger Tor erhoben. Für die Sache der MusikschullehrerInnen sprach Bezirksstadträtin Juliane Witt.
Der Landesmusikrat war auf der Veranstaltung mit einem Stand und einer neu aufgelegten Postkartenaktion vertreten, um der aktuellen Hauptforderung: „20% Festanstellungen sind 184 neue Vollzeitstellen“ Nachdruck zu verleihen.
Unterstützen auch Sie die Forderung des Landesmusikrates! Machen Sie ein Selfie mit unserer Aktionspostkarte und senden Sie uns das Bild (an: Wir posten es auf unserer Webseite und auf dem facebook-Kanal des Landesmusikrates.
DGB Rententour Musikschule
Ina Finger, Musikschulleiterin in Friedrichshain-Kreuzberg, im Interview zu Rentenerwartung und sozialer Absicherung von Musikschullehrkräften. Ein Beitrag von Tom Schildberg: DGB Rententour Musikschule (Link zum Beitrag)
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Postkartenaktion 2017
KBBM verabschiedet Entschließung zur Entwicklung der Musikschulen
Am 13. Februar 2017 tagte die Konferenz der Bezirksbeauftragten Musik (KBBM) und verabschiedete einstimmig die „Entschließung zur Entwicklung der Musikschulen“:
„Die KBBM des Landesmusikrats Berlin begrüßt, dass die wesentlichen Überlegungen und Zielvorstellungen aus den Wahlprogrammen in Bezug auf die Musikschulen (mindestens 20 % Festanstellung von Musikschullehrkräften, Tarifvertrag für arbeitnehmerähnliche Musikschullehrkräfte) und bezirkliche Kulturarbeit Eingang in die Koalitionsvereinbarung und die Richtlinien der Regierungspolitik gefunden haben.
Da gegenwärtig der Doppelhaushalt 2018-19 aufgestellt wird, gilt es jetzt die Weichen für die effektive Umsetzung des Ziels 20 % Festanstellung von Musikschullehrkräften zu stellen.
Wir bitten deshalb die Koalitionsfraktionen und die zuständigen Senatsverwaltungen Kultur, Bildung und Finanzen sowie die Bezirke um enge und zielführende Kooperation für
- die definitive und effektive Festlegung der Ressortzuständigkeit verbunden mit aktuell wirkungsvoller Arbeitsfähigkeit der Verwaltung,
- die Aufforderung an und die Bereitschaft der Bezirke, umgehend konkrete Bezirks-Bedarfe für die Aufstellung des Doppelhaushalts anzumelden, die notwendig sind, um 2019 20 % -Festanstellungen von Musikschullehrkräften zu erreichen,
- die Aufstellung eines Musikschul-Entwicklungsprogramms (vergleichbar „wachsende Stadt“) im Umfang von 12 Mio., um im Zuge des Doppelhaushalts in Kooperation mit den Bezirken die 20 % Festanstellung von Musikschullehrkräften 2019 zu erreichen, und schließlich
- einen Auflagenbeschluss des Abgeordnetenhauses, dass die bereitgestellten Mittel dieses Musikschul-Entwicklungsprogramms ausschließlich für die Festanstellung von Musikschullehrkräften zu verwenden sind.“
Musikschulen in Berlin: Postkartenaktion zur Wahl 2016
Zur Berliner Abgeordnetenhauswahl 2016 machte der Berliner Landesmusikrat mit einer Postkartenaktion auf das Problem der mangelnden Festanstellungen von Musikschullehrkräften aufmerksam und forderte in einer Postkartenaktion mindestens 20 % Festanstellungen an den bezirklichen Musikschulen. Mit Erfolg! Zahlreiche Unterstützer der Aktion haben es gemeinsam erreicht: Im aktuellen Berliner Koalitionsvertrag sind die Musikschulen gleich an mehreren Stellen vertreten.
Hier geht’s zur Koalitionsvereinbarung (komplett)
Auszüge aus der Koaltitionsvereinbarung zu den Musikschulen als Download
Hier geht’s zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Postkartenaktion (Bildergalerie)
Ziele und Hintergründe der Aktion
Die bezirklichen Musikschulen sind im Schulgesetz unter § 124 festgeschrieben.
Dem dort beschriebenen Bildungsauftrag können sie jedoch kaum qualifiziert nachkommen. Es fehlt an festangestelltem Personal! Ca. 93 % aller Berliner MusikschullehrerInnen arbeiten auf Honorarbasis: Nur ca. 7 % sind fest angestellt. Im bundesweiten Durchschnitt liegt die Festanstellungsquote 10mal höher.
Nötig ist…
- eine Basisausstattung mit festangestelltem Lehrpersonal von mindestens 20 %
- die stadtweite Modernisierung der Musikschulverwaltungen statt bürokratischer Einzelstundenabrechnung.
Denn nur durch mehr Festanstellungen…
- ist es möglich, die qualifizierten Lehrkräfte an die Berliner Musikschulen zu binden und Abwanderungen aufzuhalten.
- können die Musikschulen die musikalischen Zentren ihrer Bezirke sein, Kooperationen mit Schulen und Kitas eingehen oder bei der Integration Geflüchteter helfen.
In einem Video hat Dirk Strakhoff Forderungen der Lehrenden der Musikschule Steglitz-Zehlendorf zusammengefasst:
Musikschulmagnolie – Ein Baum der Wünsche und Forderungen
An einer Unterschriftenaktion des Fördervereins der Musikschule Steglitz-Zehlendorf zugunsten von mehr Festanstellungen beteiligten sich die Berliner Philharmoniker gemeinsam mit Chefdirigent Simon Rattle:
Warum Musikschulen so wichtig sind (Frederik Hanssen -Tagesspiegel 8.7.2016)
Deutscher Musikrat und Konferenz der Landesmusikräte: Berliner Musikschulmisere beenden
Im DMR Newsletter vom 14.09.2016 beziehen der Deutsche Musikrat und die Konferenz der Landesmusikräte Stellung zur andauernden Berliner Musikschulmisere:
„Der Landesmusikrat Berlin beklagt gravierende Fehlentwicklungen und Defizite an den Musikschulen des Landes Berlin. Lehrkräfte an Berliner Musikschulen sind ein eine bundesweit singulär schlechte Lage geraten.
Musikschullehrkräfte sind in Berlin in weniger als 7 Prozent aller Fälle festangestellt – bundesweit liegt diese Quote mehr als 10Mal höher. Dabei muss berücksichtigt werden, dass es Städte in Deutschland gibt, in denen grundsätzlich alle Musikschullehrkräfte fest angestellt sind.“ Weiterlesen
RBB-Beiträge zur Lage der Berliner Musikschulen
Protestkonzert
von Lehrkräften und des Förderkreises der Musikschule Steglitz-Zehlendorf unter Beteiligung des Landesmusikrats Berlin, 13.11.2015:
Honorarkräfte auf der Straße
Kundgebung der Gewerkschaften verdi und GEW zum Thema „Bessere Bezahlung von Honorarkräften“, z.B. an Musikschulen, 21.11.2015:
Gründung des Bündnisses zur Förderung der öffentlichen Musikschulen e.V.
Kulturradio am Morgen brachte in seiner Sendung am 2.10.2015 ein Interview mit dem Sänger und Professor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler, Thomas Quasthoff, zur Lage der Musikalischen Bildung in Berlin und zur Gründung des Bündnisses zur Förderung der öffentlichen Musikschulen, dessen Mitglied Thomas Quasthoff ist.
Musikschule für die Zukunft – Musikschule für alle?
Was bedeuten die Berliner Musikschulen für die Bildung in unserer Stadt, wie sind sie in der Gesellschaft verankert und was ist uns Musikalische Bildung eigentlich wert? Kulturradio veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem „Bündnis zur Förderung der öffentlichen Berliner Musikschulen“ eine Podiumsdiskussion zur Bedeutung Musikalischer Bildung und Musikschulen in Berlin.
Mitschnitt einer Podiumsdiskussion im Kleinen Sendesaal des rbb vom 19. März 2015. Nachzuhören hier:
Was bedeuten die Berliner Musikschulen für die Bildung in unserer Stadt, wie sind sie in der Gesellschaft verankert und was ist uns Musikalische Bildung eigentlich wert? Kulturradio veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem „Bündnis zur Förderung der öffentlichen Berliner Musikschulen“ eine Podiumsdiskussion zur Bedeutung Musikalischer Bildung und Musikschulen in Berlin.
Diskussionsteilnehmer:
Prof. Christian Höppner (Generalsekretär Deutscher Musikrat) und
Mark Rackles (Staatssekretär für Bildung)
(Foto: Hubert Kolland)
Moderatorin Sandra Maischberger im Gespräch mit
Annette Indetzki (Vorsitzende des Berliner Musikschulbeirats) und
Prof. Dr. Ulrich Mahlert (Universität der Künste Berlin)
(Foto: Hubert Kolland)