Gemeinsames Singen in geschlossenen Räumen (21. 07. 2020)

Konstruktives Gespräch in der Senatsverwaltung für Kultur und Europa

Nachdem der Senat am 23. Juni 2020 mit der Infektionsschutzverordnung des Landes Berlin beschlossen hatte, das gemeinschaftliche Singen in geschlossenen Räumen nicht zu erlauben (§ 5 Abs. 1), ist diese Regelung vor allem in der Fach-Öffentlichkeit kontrovers diskutiert worden.

Kultursenator Dr. Lederer, der Berliner Chorverband und der Landesmusikrat Berlin sind sehr schnell übereingekommen, diese Regel, ihre Konsequenzen und auch mögliche Perspektiven zur (Wieder-) Ermöglichung gemeinschaftlichen Singens mit Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft und den Betroffenen zu diskutieren.

Dieses vom Landesmusikrat Berlin und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gemeinsam vorbereitete Gespräch fand heute, am 21. Juli 2020, in den Räumen der Senatsverwaltung für Kultur und Europa statt. Neben dem Berliner Landesmusikrat und den Chorverbänden nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und der Rundfunkchöre teil. Es moderierte die Präsidentin des Landesmusikrats Berlin, Hella Dunger-Löper.

Bereits am Vormittag hatte der Senat in Kenntnis der Diskussion auf Vorschlag des Kultursenators eine Neuregelung beschlossen. Künftig soll gelten:

In geschlossenen Räumen kann gemeinsam gesungen werden, wenn die im Hygienerahmenkonzept der für Kultur zuständigen Senatsverwaltung festgelegten Hygiene- und Infektionsschutzstandards eingehalten werden.

Neben der Beantwortung eines umfangreichen Fragenkatalogs, den der Landesmusikrat Berlin aus Einsendungen seiner Mitglieder zusammengestellt hatte, kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überein, auf Grundlage der neuen Regelung die nun geforderten Hygiene- und Infektionsschutzstandards kurzfristig gemeinsam zu erarbeiten und abzustimmen.

Allen Beteiligten ist dabei klar, dass die sich aus den Standards ergebenden Anforderungen und Notwendigkeiten Berlin und seine Institutionen vor große Herausforderungen stellen werden. Der Wille, diese Herausforderungen gemeinsam zu meistern, ist bei allen Beteiligten ebenso klar erkennbar.

Die Präsidentin des Landesmusikrates Berlin e. V., Hella Dunger-Löper: „Solche Veranstaltungen sind wichtig, um Entscheidungsprozesse gut zu kommunizieren und eine möglichst breite Transparenz herzustellen. Damit kann es auch gelingen, das umfassende und vielfältige Wissen der Betroffenen mit einzubeziehen. Dass dieser Prozess gemeinsam mit der Kulturverwaltung sehr schnell möglich war, ist ein gutes Omen für die weitere Zusammenarbeit.“

Der Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer: „Die unverändert kritische Pandemielage und die inzwischen als gesichert geltende besondere Risikosituation durch Aerosolverbreitung der Virenlast, die beim Gesang besonders hoch ist, zwingen uns permanent zur Auseinandersetzung mit den Fragen: Welche Maßnahmen bieten den größtmöglichen Schutz? Was ist mit vertretbarem Risiko an vorsichtigen Öffnungen möglich? Vor dem Hintergrund häufig unterschiedlicher Einschätzungen und der Notwendigkeit schnell zu reagieren, können Entscheidungen getroffen werden, die nicht allen gefallen bzw. auch nicht mit allen abgestimmt werden. Mit dieser Kritik muss ich umgehen – und aus ihr lernen. Ich freue mich daher umso mehr, dass das heutige Gespräch miteinander dennoch sachlich und lösungsorientiert möglich war, und auch zu neuen Ideen führte.“

Die am Gespräch beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler:

  • Prof. Petra Gastmeier, Fachärztin für Hygiene und Umwelt an der Charité Berlin,
  • Prof. Martin Kriegel, Energietechnik, TU Berlin,
  • Prof. Tobias Kurth, Epidemiologe an der Charité Berlin,
  • Prof. Dirk Mürbe, Direktor der Klinik für Audiologe und Phoniatrie an der Charité Berlin,
  • Dr. Thomas Voshaar, Pneumologe, Leiter der Klinik 3 der Stiftung Krankenaus Bethanien, Moers.

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Offene Probe

Auch nicht-mitwirkende Zuhörer:innen sind herzlich willkommen.

Eine aktive Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. 

Alle Berliner Amateurmusiker:innen sind herzlich eingeladen, an der Offenen Probe am Samstagabend teilzunehmen. 

Exklusiv für den Orchestertreff werden der zweite und vierte Satz der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven so arrangiert, dass auch Musiker:innen mit unterschiedlichen Zupfinstrumenten, Akkordeon und anderen im Original nicht besetzten Instrumenten mitspielen können. 

Es ist erwünscht, dass die Teilnehmer:innen Ensemble-Erfahrung mitbringen. 

Iván Fischer

ist Ehrendirigent des Konzerthausorchesters und als einer der visionärsten Musiker unserer Zeit bekannt.

Er war Chefdirigent des National Symphony Orchestras in Washington, Opéra National de Lyon und des Konzerthausorchesters Berlin, letzteres hat ihn zum Ehrendirigent ernannt. Ebenso ist er Honorary Guest Conductor des Royal Concertgebouw Orchestra, mit dem ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit verbindet.  

Bei den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des BR und dem New York Philharmonic Orchestra ist er regelmäßig zu Gast.

Nach einigen Gastauftritten in internationalen Opernhäusern, entschied er sich auch bei der Oper für einen Reformweg und gründete die Ivan Fischer Opera Company, mit der er unabhängige Opernproduktionen verwirklicht. Seit 2004 ist Iván Fischer auch als Komponist tätig, er schreibt meist vokale Musik mit kleinen Instrumentalensembles. 

Iván Fischer wurde 2013 zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London ernannt und ist Ehrenbürger von Budapest.

Noten
Hier finden Sie alle Noten für die offene Probe. Bitte bringen Sie sich Ihre Noten selbstständig, ausgedruckt und vorbereitet mit.
 
4. Satz
Zeit und Ort

Samstag, 28. September

18.30 bis 20 Uhr

Landesmusikakademie Berlin
Foyer des FEZ-Berlin

Straße zum FEZ 2, 12459 Berlin