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Drinnen gemeinsam Singen: Produktives Treffen mit Kultursenator / Standards täglich erwartet
Nachdem der Senat am 23. Juni 2020 mit der Infektionsschutzverordnung des Landes Berlin beschlossen hatte, das gemeinschaftliche Singen in geschlossenen Räumen nicht zu erlauben (§ 5 Abs. 1), ist diese Regelung vor allem in der Fachöffentlichkeit kontrovers diskutiert worden.
Kultursenator Dr. Lederer, der Berliner Chorverband und der Landesmusikrat Berlin sind sehr schnell übereingekommen, diese Regel, ihre Konsequenzen und auch mögliche Perspektiven zur (Wieder-) Ermöglichung gemeinschaftlichen Singens mit Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft und den Betroffenen zu diskutieren.
Dieses vom Landesmusikrat Berlin und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gemeinsam vorbereitete Gespräch fand am 21. Juli 2020 in den Räumen der Senatsverwaltung für Kultur und Europa statt. Neben dem Berliner Landesmusikrat und den Chorverbänden nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und der Rundfunkchöre teil. Es moderierte die Präsidentin des Landesmusikrats Berlin, Hella Dunger-Löper.
Bereits am Vormittag hatte der Senat in Kenntnis der Diskussion auf Vorschlag des Kultursenators eine Neuregelung beschlossen. Künftig soll gelten: In geschlossenen Räumen kann gemeinsam gesungen werden, wenn die im Hygienerahmenkonzept der für Kultur zuständigen Senatsverwaltung festgelegten Hygiene- und Infektionsschutzstandards eingehalten werden.
Neben der Beantwortung eines umfangreichen Fragenkatalogs, den der Landesmusikrat Berlin aus Einsendungen seiner Mitglieder zusammengestellt hatte, kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überein, auf Grundlage der neuen Regelung die nun geforderten Hygiene- und Infektionsschutzstandards kurzfristig gemeinsam zu erarbeiten und abzustimmen.
Allen Beteiligten ist dabei klar, dass die sich aus den Standards ergebenden Anforderungen und Notwendigkeiten Berlin und seine Institutionen vor große Herausforderungen stellen werden. Der Wille, diese Herausforderungen gemeinsam zu meistern, ist bei allen Beteiligten ebenso klar erkennbar.
Die Präsidentin des Landesmusikrates Berlin e. V., Hella Dunger-Löper: „Solche Veranstaltungen sind wichtig, um Entscheidungsprozesse gut zu kommunizieren und eine möglichst breite Transparenz herzustellen. Damit kann es auch gelingen, das umfassende und vielfältige Wissen der Betroffenen mit einzubeziehen. Dass dieser Prozess gemeinsam mit der Kulturverwaltung sehr schnell möglich war, ist ein gutes Omen für die weitere Zusammenarbeit.“
Der Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer: „Die unverändert kritische Pandemielage und die inzwischen als gesichert geltende besondere Risikosituation durch Aerosolverbreitung der Virenlast, die beim Gesang besonders hoch ist, zwingen uns permanent zur Auseinandersetzung mit den Fragen: Welche Maßnahmen bieten den größtmöglichen Schutz? Was ist mit vertretbarem Risiko an vorsichtigen Öffnungen möglich? Vor dem Hintergrund häufig unterschiedlicher Einschätzungen und der Notwendigkeit schnell zu reagieren, können Entscheidungen getroffen werden, die nicht allen gefallen bzw. auch nicht mit allen abgestimmt werden. Mit dieser Kritik muss ich umgehen – und aus ihr lernen. Ich freue mich daher umso mehr, dass das heutige Gespräch miteinander dennoch sachlich und lösungsorientiert möglich war und auch zu neuen Ideen führte.“
Die am Gespräch beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler:
- Prof. Petra Gastmeier, Fachärztin für Hygiene und Umwelt an der Charité Berlin,
- Prof. Martin Kriegel, Energietechnik, TU Berlin,
- Prof. Tobias Kurth, Epidemiologe an der Charité Berlin,
- Prof. Dirk Mürbe, Direktor der Klinik für Audiologe und Phoniatrie an der Charité Berlin,
- Dr. Thomas Voshaar, Pneumologe, Leiter der Klinik 3 der Stiftung Krankenaus Bethanien, Moers.
Update, 10. August:
Wie gemeinsam singen in Zeiten von Corona? – Hygienerahmenkonzept der Senatsverwatlung für Kultur und Europa liegt vor
Pressemitteilung als PDF
Jugend musiziert Berlin: Preisträgerinnen und Preisträger in Online-Videos erleben / Online-Workshop am 8. August
Der Landeswettbewerb Jugend musiziert Berlin musste wegen der Corona-Krise in diesem Jahr ebenso ausfallen wie der Bundeswettbewerb in Freiburg im Breisgau. Trotzdem sollen die Ergebnisse, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Regionalwettbewerbs im Februar erspielt haben, nicht einfach verlorengehen.
Deshalb bietet der Landesmusikrat Teilnehmerinnen und Teilnehmern an, ihre Beiträge am 29. August 2020 auf seiner Website als Online-Videos zu präsentieren. Eine Schulung zum Erstellen geeigneter Videos findet am 8. August per Zoom-Konferenz statt. Interessentinnen und Interessenten wenden sich bitte per E-Mail ans Jugend-musiziert-Team.
Jazztreff 2020 am 22. November im OYOUN / Plattform für Jazzszene und „Jugend jazzt“
Der Berliner Jazztreff geht in seine 35. Runde. Alljährlich bringt der Jazztreff die ganze Vielfalt der Berliner Jazzszene auf die Bühne, vom Jazznachwuchs über Amateur- und Profi-Ensembles bis hin zu nationalen Jazzgrößen. Gleichzeitig können Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor einer Fachjury für den Wettbewerb „Jugend jazzt“ antreten. Die Jurymitglieder erteilen allen Interessierten auch Rat für ihre musikalische Arbeit.
Der 35. Berliner Jazztreff wird am 22. November 2020 im OYOUN stattfinden (ehemals „Werkstatt der Kulturen“, Wissmannstraße 32, 12049 Berlin-Neukölln). Zur Teilnahme anmelden kann man sich ab dem 10. August 2020 auf der Internetseite des Landesmusikrats Berlin.
Dort können Interessentinnen und Interessenten sich auch auf dem Laufenden halten, was die Organisation des Jazztreffs unter den Bedingungen von SARS-CoV-2 bedeuten wird. Obwohl die Lage in Deutschland derzeit recht gut aussieht, bleiben die weiteren Entwicklungen abzuwarten. Je nach behördlichen Auflagen und Entscheidungen wird der Jazztreff hinsichtlich der Hygiene-Schutzmaßnahmen bestmöglich organisiert. Neben festen Abläufen und Publikumswegen kann das auch bedeuten, die Teilnehmer- und/oder Besucherzahl zu beschränken. Auch wird geprüft, ob in diesem Fall ein zusätzliches digitales Angebot möglich ist.
Jour fixe „Musik und Stadt“: Klimaschutz am 7. September 2020
7. Jour fixe „Musik und Stadt“: Klimaschutz
7.9.2020, 19 Uhr, Livestream aus der ALEX-Halle Friedrichshain
Moderation: Ralf Sochaczewsky (Landesmusikrat Berlin e. V.)
Podiumsteilnehmerinnen und Podiumsteilnehmer:
Josephine Hübner (Fridays for Future Berlin)
Vladimir Jurowski (Chefdirigent und Künstlerischer Leiter– Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin)
Daniel Wesener, MdA (Parlamentarischer Geschäftsführer und Sprecher für Kultur und Haushalt – Bündnis 90/Die Grünen)
Nadine May (Michelberger Music Festival)
Daniele Murgia (Partner – 2bedifferent)
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 100.000 Menschen auf die Straße gegangen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Wir fragen uns im 7. Jour fixe: Inwiefern sind wir als Musikszene betroffen? Ist zum Beispiel der Widerspruch zwischen der notwendigen Reduktion des CO2 Ausstoßes und Weltourneen von Spitzenorchestern auflösbar? Wie organisiert man nachhaltige und emissionsarme Musikfestivals?
Auch Sie sind wie immer herzlich eingeladen, Fragen und Anregungen an das Podium zu richten! Bitte schreiben Sie uns dafür bis zum 3.9.2020 an
Webseiten für Musik: Freie Förderplätze für Vereine und Verbände / Jetzt bewerben!
Der Förderverein für regionale Entwicklung e. V. setzt sich mit seinen Azubi-Projekten für die praxisnahe Ausbildung von Berufsschülerinnen und -schülern und Studierenden ein. Förderschwerpunkt hierbei ist die kostenfreie Webseitenerstellung für Kommunen, Vereine, soziale und öffentliche Einrichtungen und kleinere Unternehmen. Der Förderverein unterstützt damit Auszubildende aus den Bereichen Web-Design, Programmierung und Büromanagement durch eine praxisnahe Ausbildung und bereitet sie so auf das Berufsleben vor.
Um den Azubis die Arbeit an vielseitigen Webseitenprojekten mit verschiedenen Anforderungen zu ermöglichen, wurde das Förderprogramm „Musik online“ ins Leben gerufen. Die Azubis erarbeiten gemeinsam mit Projektpartnern aus dem Bereich der Musik einen individuellen, modernen Internetauftritt, der über Ihr Repertoire, Wissenswertes über verschiedene Instrumente und kommende Konzerte informiert. Anschließend ermöglicht ein benutzerfreundliches Redaktionssystem die eigenständige Pflege der Webseite – Programmiererkenntnisse sind hierfür nicht notwendig. Die Erstellung der Webseite ist für die Projektpartner dabei kostenfrei.
„SingBus“ unterstützt Kinderchöre / 2021 in Berlin und Brandenburg / Bis 1. September bewerben
Das neue Programm „Kinderchorland“ der Deutschen Chorjugend verfolgt die Vision „In jedem Ort ein Kinderchor“. Es schickt einen „SingBus“ an Stationen in ganz Deutschland, um Kinderchorarbeit vor Ort zu unterstützen. Mit an Bord: eine mobile Konzertbühne und die „Sing- und Kling“-Ausstellung mit verschiedenen Exponaten rund um die Stimme.
In Berlin und Brandenburg wird der SingBus vom 30. Januar bis zum 26. Februar zu Gast sein. Bis zum 1. September 2020 können sich Interessierte als SingBus-Station für diesen Zeitraum bewerben. Sie bekommen Unterstützung beim Aufbau eines neuen Kinderchors und bei der Chorarbeit, fachliche Impulse, Beratung und Weiterbildungsmöglichkeiten zu Themen rund um Chorleitung, Chormanagement und Chorgemeinschaft sowie Unterstützung bei der Beantragung von Fördergeldern. Hinzu kommen die Vernetzung in der Region und der regelmäßige Erfahrungsaustausch im Netzwerk Kinderchorland.
Bei Fragen oder weiteren Ideen können sich Interessierte an die E-Mail-Adresse clara.schuerle[at]deutsche-chorjugend.de oder an die Telefonnummer 0)30–847 10 89-52 wenden.
Berichte
6. Jour fixe „Musik und Stadt“: Komponistinnen gestern und heute
Zur Diskussion über das Thema „Komponistinnen gestern und heute“ begrüßte am 22. Juni Dr. Adelheid Krause-Pichler in der ALEX-Halle die Musikhistorikerin Prof. Dr. Beatrix Borchard aus Hamburg, die Geschäftsführerin der Dwight-und-Ursula-Mamlok-Stiftung Bettina Brand und die Komponistinnen Violeta Dinescu und Susanne Stelzenbach.
Die Veranstaltung wurde eingeleitet von einer Uraufführung: Die Cellistin Ehrengard von Gemmingen interpretierte das Stück „Litanei I“, komponiert von Violeta Dinescu. Später erklangen die „Fantasy Variations“ von Ursula Mamlok und „Formspiele“ von Susanne Stelzenbach.
Die spannende Sendung kann auf der Internetseite des Landesmusikrats angeschaut werden.
Was macht der Landesmusikrat? Hella Dunger-Löper zu Gast bei TV.Berlin
Am 19. Juni erläuterte Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Landesmusikrats, im Studio von TV.Berlin dem Journalisten Dr. Peter Brinkmann Rolle und Bedeutung des Landesmusikrats. Das Gespräch wurde am 11. Juli gesendet und steht auf YouTube weiter zur Verfügung.
Im Gespräch versetzt sich Peter Brinkmann in die Rolle eines Berliners, der zum ersten Mal von einer Einrichtung namens Landesmusikrat hört und nun eine Fülle von Fragen an Hella Dunger-Löper hat, vom Grundsätzlichen bis zu vermeintlichen Nebenaspekten. Er gibt der Präsidentin damit Gelegenheit, Aufgaben und aktuelle Anliegen des Landesmusikrats vorzustellen.
Digital now! Ein Erlebnisbericht über den ersten digitalen Musik-Workshop des Landesjugendensembles Neue Musik Berlin
Ausfälle, Aerosole, Hygienevorschriften und Abstandsregeln – die letzten Monate waren geprägt von einer (Planungs-)Unsicherheit, wie sie die Musik- und Kulturlandschaft seit Langem nicht mehr, vielleicht sogar noch nie, erlebt hat. Auch das Landesjugendensemble Neue Musik Berlin hätte eigentlich zum Beginn der Sommerferien seine nächste Projektphase durchgeführt. Auch sie musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Schnell setzte sich aber die Idee durch, stattdessen das neue Workshop-Format Junges Musiklabor Berlin, das im November 2019 seine Premiere feierte, in digitaler Version durchzuführen. Der Kurzfristigkeit wurde also kurzerhand – wie so oft – der Kampf angesagt! Einige Telefonate und E-Mails später waren zwei niederländische Dozenten, Ramon Lormans, Schlagwerker, und Aart Strootman, Gitarrist und Komponist (beide als Musiker im stargaze-Kollektiv um André de Ridder aktiv) und mit ihnen auch das Thema und der Titel des zweitägigen Workshops gefunden: Minimal now! Eine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Minimal Music. Ein digitaler Flyer wurde so schnell wie möglich erstellt, über den Verteiler des Landesmusikrats Berlin an möglichst viele musizierende Berliner Jugendliche ausgesendet und über social media beworben – in digitalen Zeiten ist man eben auch ausschließlich auf die digitale Verbreitung angewiesen.
In der Vorbereitung des Workshops stand vor allem die Frage im Raum, wie man die digitale Durchführung nicht nur als traurigen Ersatz für das verwehrte Zusammenkommen, sondern als Chance begreifen kann. Als grundsätzlich positiv stellte sich die örtliche Ungebundenheit heraus: Die Dozenten sind beide in den Niederlanden wohnhaft und waren aus Strootmans Studio, gleichzeitig Instrumentenwerkstatt, in Rotterdam zugeschaltet. Diese zwei Profis auf dem Gebiet der Minimal Music für den Workshop in Berlin zu gewinnen, wäre aufgrund der örtlichen Distanz sonst wohl nicht so einfach gewesen. Das digitale Format gewährte den Jugendlichen spannende Einblicke in das (private) Arbeitsumfeld der zwei jungen Musiker und gestaltete den Kontakt von vornherein sehr persönlich. Doch es ging sogar über Europa hinaus: Die Komponistin Julia Wolfe, Mitglied der berühmten Organisation Bang on a Can, konnte als Finale des Workshops für ein Live-Interview aus den USA gewonnen werden – das organisatorische Herzklopfen, ob die Zuschaltung trotz Zeitverschiebung funktionieren würde, hat sich mehr als gelohnt. Auch André de Ridder selbst konnte, kurz vor dem Sprung in die Bahn, einige Worte an die Jugendlichen richten; eine interessierte Kollegin aus dem Vermittlungsbereich konnte am Workshop teilhaben (für Externe wurden „Galerie-Zeiten“ eingerichtet, in denen eine Zuschaltung möglich war). Und nicht zuletzt waren die 15 Teilnehmenden ortsungebunden: Über die verschiedenen Berliner Stadtteile hinaus schalteten sie sich auch aus Köln, Hannover und Paris zu.
In der Kommunikation über das Konferenztool Zoom waren vor allem Transparenz und Klarheit gefragt: Man konnte nicht vor Ort ordnend eingreifen, und so waren klare zeitliche Absprachen – und genügend Pausen vom Monitor – besonders wichtig. Gemeinsame lecture-Zeiten und Raum für einzeln umzusetzende Aufgaben, wie die Auseinandersetzung mit einzelnen Stücken oder eigener kompositorischer Tätigkeit, wechselten sich ab.
Neben Zoom sollte im Workshop zum gemeinsamen digitalen Musizieren das neue, sich momentan in der Programmierung befindliche Programm Digital Stage getestet werden. Doch auch technische Pannen passieren in einem digitalen Workshop: Als das Programm noch nicht ganz so funktionierte, wie es das in Zukunft wird, wurde spontan auf Zoom zurückgewechselt und mit der Originalton-Funktion besser als erwartet miteinander gespielt – mehr Ambient Sound als rhythmische Präzision, aber was macht eigentlich das digitale Zusammenspiel aus? Wird der Computer-Sound, die Ungewissheit über die eigenen Einsätze und den Klang des eigenen Instruments bei den anderen, die Latenz, in zwanzig Jahren in der Euphorie einer Retro-Welle von Soundtechnikern nachgebaut werden? Die anschließende Diskussion eröffnete den Raum für Reflexion über Klang, Zusammenspiel und Spieltechniken der zeitgenössischen Musik in Zeiten der digitalen Möglichkeiten.
Fazit: Natürlich ist ein digitaler Workshop kein Ersatz für eine kammermusikalische Live-Begegnung. Aber die virtuelle Zusammenkunft lässt eine zeitlich, räumlich und personell flexiblere Gestaltung zu, und musikalisches Wissen kann sowohl theoretisch als auch praktisch digital vermittelt werden. Digitales miteinander Musizieren eröffnet neue Betrachtungswinkel, vor allem in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik. Und außerdem: Kein musikalisches Angebot ist in gar keinem Fall eine Alternative.
Mitglieder-News
Berlin Music Commission: Neue Website transform-music.de vernetzt Musik und Technologie
Mit transform-music.de beleuchten die Berlin Music Commission und der Landesmusikrat Berlin zukunftsweisende und aktuelle Entwicklungen an der Schnittstelle zwischen Musik und digitalerTechnologie. Ziel ist es, Interessierte und Neugierige aus beiden Disziplinen – Technologie und Musik – nachhaltig zu vernetzen, zu gemeinsamen Projekten zu animieren und die Erfahrungen daraus offen und gemeinschaftlich zu teilen.
Transform-music.de soll Musikerinnen und Musikern, Veranstalterinnen und Veranstaltern und allen, die mit der Berliner Musikszene verbunden sind, Informationen an die Hand geben, mit denen sie ihre Leistungen digitalisieren können. Dabei geht es vor allem um die Themenbereiche virtuelle Konferenzen, virtuelle Konzerte und vernetztes Musizieren.
Die Corona-Pandemie stellt Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, letztlich jeden Einzelnen und jede Einzelne, vor ungeahnte und bislang ungelöste Herausforderungen; so auch die kreativen Menschen aus der Musik- und Veranstaltungswirtschaft. Digitale Wandlungsprozesse vollziehen sich in rasender Geschwindigkeit. Zunehmend wird klar, dass die umfassende – und bislang aufgeschobene – Digitalisierung und Virtualisierung der Musikbranche nicht nur eine vorübergehende Notlösung in Zeiten der Krise sein wird, sondern darüber hinaus großes Potential für Musikerinnen, Musiker und die Veranstaltungsbranche im Gesamten bietet. Es ist Zeit, die Scheu voreinander abzulegen.
Die Webseite startet mit ersten überblicksartigen Beiträgen. Kontinuierlich werden neue thematische Beiträge, praktische Erfahrungsberichte und neue Lösungen ergänzt, so dass die Seite sehr schnell zu einer zentralen Anlaufstelle für alle Themen zwischen Musik und Digitalem werden wird.
DOV: Aktualisierter Leitfaden für freischaffende Musiker
Die Deutsche Orchestervereinigung hat sich seit Beginn der Einschränkungen des Musiklebens besonders für die zahlreichen freischaffenden Musikerinnen und Musiker eingesetzt. Für sie gingen mit den Absagen von Konzerten, Vorstellungen und Festivals ein wesentlicher Teil ihrer Einnahmen verloren. Auf ihrer Website fasst die DOV Tipps für diese gefährdete Berufsgruppe übersichtlich und aktuell zusammen. Die jüngste Version des „Leitfadens für Freischaffende in der Corona-Krise“ stammt vom 23. Juli 2020.
VÖBB: Kuratierte Playlists / Tutorials zum Musikstreaming / Veranstaltungen als Videos
Musikstreaming: Kuratierte Playlists bei freegalmusic und in der Naxos Music Library
Die Musikbibliotheken des VÖBB bieten in den von ihnen lizensierten Streamingportalen neuerdings von ihnen erstellte Playlists an, die für alle VÖBB-Nutzenden zugänglich sind. Von der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek in Steglitz-Zehlendorf wird jeden Monat eine neue thematische Liste im Portal freegalmusic freigeschaltet, z. B. zu Themen wie „Sommer und Sonne“ im August oder „Bücher und Bibliotheken“ im September. Die Musikbibliothek der Zentral- und Landesbibliothek steuert im Portal freegalmusic Playlists mit Musik zum jeweiligen ZLB-Themenraum bei – derzeit eine Liste mit Musik rund um die „Emanzipation“ sowie eine zum aktuellen Themenraum „Mai 1945. Erinnern“. In der Naxos Music Library laden ebenfalls Listen aus der ZLB zum Entdecken klassischer Musik ein, darunter z. B. mehrere zu Beethoven („Interpretationen aus Berlin“, „aktuelle Aufnahmen“ etc.) oder die Liste „Musik in Krieg und Exil“.
Musikstreaming: Tutorials für die Nutzung der Musikstreamingportale
Im Tonträgerlektorat der ZLB wurden zwei Präsentationen mit Anleitungen zur Nutzung der Naxos Music Library erstellt, dem Portal mit derzeit über 152 000 Alben klassischer Musik. Mittels dieser Folien finden Sie Informationen zum Login in das Streamingportal mit Ihrem VÖBB-Bibliotheksausweis sowie Suchtipps und den Weg zu den Playlists: www.zlb.de/musik
Weitere Einführungen in die Naxos Music Library und in freegalmusic gibt es auf dem Kanal „Bibliotheksfreund Friedrichshain-Kreuzberg“:
Freegal https://www.youtube.com/watch?v=WF-XqsPBDL4
Naxos Music Library https://www.youtube.com/watch?v=GJkoG9Iftxs
ZLB-Musikveranstaltungsformate als Videos
Da coronabedingt keine Live-Veranstaltungen stattfinden konnten, wurden zwei Musikveranstaltungen als Video produziert:
Bernadette la Hengst – Konzert und Gespräch aus der Reihe „Der Sound der Vielen“
Das Konzert von Bernadette la Hengst zur @Fête de la Haus-Musique mit anschließendem Gespräch zur „Erklärung der Vielen“ mit Alfred Raddatz (Musikbibliothek der ZLB) kann hier verfolgt werden: https://www.zlb.de/service/community-projekte/der-sound-der-vielen.html
Video-Interview über NS-verfolgte Musikerinnenund Musikermit Dr. Albrecht Dümling
Der anlässlich des aktuellen ZLB-Themenraums „Mai 1945. Erinnern“ geplante Vortrag von Albrecht Dümling, dem Vorsitzenden des Vereins musica reanimata e. V., wurde ersatzweise in Form eines Gesprächs mit Susanne Hein (Musikbibliothek, ZLB) im Haus Amerika-Gedenkbibliothek als Video aufgenommen und steht unter www.zlb.de/themenraum zum Abruf zur Verfügung.
Musikbuch-Empfehlung
Rolando Villazón: Amadeus auf dem Fahrrad
Villazóns dritter Roman handelt ebenso wie die beiden Vorläufer (Kunststücke, 2014 und Lebenskünstler, 2017) von belesenen, sympathisch verrückten und teils prekär lebenden Künstlerinnen und Künstlern. Im Mittelpunkt von Amadeus auf dem Fahrrad (Juni 2020) steht Vian, ein junger Mexikaner, der den Sommer 2015 nach einem gescheiterten Gesangsstudium im Salzburger Theaterkosmos verbringt und mit größter Hingabe als Komparse einen Teufel in der laufenden Don-Giovanni-Inszenierung mimt. Ein hilfsbereiter Buchhändler und eine kluge Produktionsassistentin werden zu seinen wichtigsten Freunden. Spannend bis zum Schluss bleibt die Frage, ob und wie es ihm gelingt, sich vom Druck und der Erwartungshaltung seines dominanten Vaters zu befreien.
Amadeus auf dem Fahrrad ist eine spielerisch-leichte und dennoch abgründige Lektüre mit herrlichen Schilderungen der Welt hinter den Kulissen des Opern- und Festspielbetriebs. Mozart wird zum Fixstern des Buches, denn der Protagonist Vian begegnet dem Genie auf Schritt und Tritt in der Stadt: im Museum, bei einer Kunstinstallation oder sogar im Zwiegespräch.
Rolando Vilazón: Amadeus auf dem Fahrrad. Roman, Hamburg: Rowohlt, 2020. Hardcover, 409 Seiten, € 26,–
Dieses Buch auf der Verlags-Website
SWR-Kritik: https://www.swr.de/swr2/literatur/amadeus-auf-dem-fahrrad-rolando-villazons-dritter-streich-100.html