LMR-News
Jugend musiziert: Start in den 58. Wettbewerb / Achtung: Neue Termine im Lockdown
Mit insgesamt 486 Anmeldungen gehen die Berliner Regionalwettbewerbe in die 58. Wettbewerbsrunde von Jugend musiziert. Damit steht Berlin ein lebendiger Wettbewerb bevor in den ausgelobten Kategorien Blas-, Zupf- und besondere Instrumente, Bass (Pop) und Orgel, den Ensemblekategorien Klavier vierhändig, Klavier und ein Streichinstrument, Klavier und Singstimme, Schlagzeug-Ensemble, besondere Ensembles und „Jumu open“ sowie den Berliner Zusatzkategorien Komposition (Neue Musik, Filmmusik), Interkulturelle Perkussion und Bands sowie Jugend forscht: Musik.
Allerdings befindet sich Berlin erneut in einem Lockdown, dessen Ende zunächst auf den 10. Januar 2021 begrenzt ist. Eine Verlängerung wird jedoch immer wahrscheinlicher. Die Musikschulen und Kultureinrichtungen sind geschlossen. Wie ist da eine Teilnahme am Jugend musiziert-Wettbewerb realisierbar?
Besondere Zeiten erfordern besondere Mittel. Deshalb haben die Ausschussvorsitzenden der Berliner Regionalwettbewerbe und des Landeswettbewerbs Markus Wenz (Vorsitzender Landeswettbewerb Berlin und Regionalwettbewerb Berlin-Nord), Gabriele Dünnebier-Küpper (Vorsitzende Regionalwettbewerb Berlin-Mitte) und Ulrike Dinslage (Vorsitzende Regionalwettbewerb Berlin-Süd) mit den Projektleiterinnen der Wettbewerbe den Entschluss gefasst, dass die Regionalwettbewerbe in Berlin 2021 zum Schutz aller Beteiligten ausschließlich digital umgesetzt werden. Auf diese Weise kann Planungssicherheit gewährleistet werden.
Jugend musiziert Berlin goes digital
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, das Wertungsspiel digital aufzuzeichnen und einzusenden. Hierfür werden Sie detaillierte Informationen in einer Info-Mail erhalten. Diese Videos müssen das Wertungsspiel unbearbeitet beinhalten. Die Qualität der Kamera, bzw. der Aufzeichnung wird kein Bewertungskriterium sein, sodass die technische Umsetzung hoffentlich für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer kein Hindernis darstellt.
Weil auch das Proben für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Instrumentalpartnerinnen und -partner schwierig zu organisieren ist, wurde darüber hinaus beschlossen, dass auch der Wettbewerbszeitplan angepasst wird:
Berlin Mitte und Gemeinsamer Regionalwettbewerb Populäre Musik:
Abgabefrist für die Videos: 07.02.2021
Jury-Wertungen: 13./14.02.2021
Berlin-Nord und Berlin-Süd:
Abgabefrist für die Videos: 14.02.2021
Jury-Wertungen: 20./21.02.2021
Wie und wann die Punktevergabe und die Beratungsgespräche stattfinden können, bedarf noch weiterer Klärung.
Gegen Mitte Januar werden genauere Informationen zur Umsetzung der Regionalwettbewerbe inklusive einer Anleitung ausgesandt – Achtung: Wir werden diese Informationen ausschließlich per E-Mail versenden, es werden keine Briefe per Post geschickt. Das Jugend-musiziert-Team bemüht sich, stets die Teilnehmenden in das Zentrum der Planung zu rücken. Sie sollen bei aller Unsicherheit der aktuellen Situation bestmöglichst versorgt und gefördert werden. Das Team tut alles dafür, den Wettbewerb im kommenden Jahr im Rahmen der Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten zu ermöglichen und danken Ihnen für Ihr Verständnis in dieser für uns alle herausfordernden Situation.
In allen Bundesländern wird momentan an Lösungen für eine Ermöglichung des Wettbewerbs erarbeitet; dabei sind verschiedene Modelle im Gespräch. Die Länder sind darüber im Austausch. Allgemein gilt im kommenden Jahr der Konsens, dass jede Art der Umsetzung und die daraus resultierenden Ergebnisse von der nächsten Wettbewerbsebene akzeptiert werden.
Bestandteil der Berliner Planung ist, dass sich die Infektionsschutzverordnung des Senats nach dem 10. Januar 2021 wieder etwas lockert. Dennoch sind aktuelle Anpassungen an die Situation, insbesondere bzgl. der Ensemblekategorien mit mehr als drei Teilnehmenden, nach wie vor möglich.
Neu zum Jahr der Geige: Carl Fleschs „Kunst des Violinspiels“, kräftig aufgefrischt
Als würdiger Abschluss des Jahres der Violine erscheint, fast hundert Jahre nach der Erstveröffentlichung der zwei Bände Die Kunst des Violinspiels von Carl Flesch im Musikverlag Ries & Erler, das große Geigen-Lehrwerk zusammengefasst in einer kompakten Neuausgabe. Nadine Contini (Stimmführerin der 2. Violinen des RSB und Schirmherrin für das Jahr der Violine 2020 des Landesmusikrates Berlin) und Maximilian Simon (Stellvertretender Stimmführer der 2. Violinen des RSB) hoffen, mit ihrer Bearbeitung die Leser erneut für diese „Bibel“ des Violinspiels zu begeistern und sie zu inspirieren. Carl Flesch vermittelt in DieKunst des Violinspiels Wissen von unschätzbarem Wert, das heute noch genauso aktuell ist wie vor hundert Jahren. Die Kunst des Violinspiels ist keine Geigenschule im traditionellen Sinn, sondern beschreibt sehr ausführlich allgemeine Gesetzmäßigkeiten des Geigenspiels. In der Neuausgabe wurde dieses Wissen in eine Sprache gekleidet, die der heutigen Zeit entspricht.
Erste Resonanz: „Gestern kam die neue Kunst des Violinspiels bei mir an, und ich bin begeistert. Sofort habe ich mich in dem so aktuellen Buch festgelesen und es liegt nun auf meinem Flügel, stets bereit zum Nachschlagen bei etwaigen Problemen.“
(Prof. Marianne Boettcher, UdK Berlin)
Carl Flesch: Die Kunst der Violinspiels, kompakt bearbeitet von Nadine Contini und Maximilian Simon, Musikverlag Ries & Erler, 280 Seiten, broschiert, mit zahlreichen Abbildungen und Notenbeispielen,ISBN: 978-3-87676-039-1, € 56,00
Fotowettbewerb „Musik verbindet – Zusammenhalt stärken“: Siegerfotos stehen fest
Mit den Entscheidungen der Mitglieder des Landesmusikrats Berlin und der Jury konnte der Fotowettbewerb „Musik verbindet – Zusammenhalt stärken“ zum Abschluss kommen.
Die Jury kürte das Motiv „Cellistin“ von Lothar Lehmann zum schönsten Motiv, an zweiter Stelle gefolgt von „Musik für Generationen“, ebenfalls von Lothar Lehmann, und „Vater und Sohn“ von Torsten Kupke an dritter. Die Motive „Musik“ (Detlef Seydel), „Verlassener Ort 3“ (Manu Tänzler) und „Hausmusik“ (Karin Spatz) folgen auf den Plätzen vier bis sechs.
Die Mitglieder des Landesmusikrats kürten vierBilder punktgleich zu den schönsten Motiven. Ebenfalls dabei: „Cellistin“ von Lothar Lehmann, „Vater und Sohn“ von Torsten Kupke sowie „Verlassener Ort 3“ von Manu Tänzler. Hinzu kommt das Bild „Musik zu Corona-Zeiten“ von Daniela Anapliotis.
Der Landesmusikrat Berlin., der Tagesspiegel und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin danken allen Fotografinnen und Fotografen für ihre Beiträge – sämtlich auch über die prämierten Bilder hinaus sehenswerte Kommentare zum Jahr 2020!
Zu den Beiträgen
Begegnungen mit der Königin: Instrument des Jahres 2021 – die Orgel
Die Orgel gilt als „Königin der Instrumente“ und ist das größte Musikinstrument überhaupt. Orgeln sind eindrucksvolle Maschinen, die ein ganzes Orchester in nur einem Instrument erklingen lassen.
Im Orgeljahr 2021 ist es das Ziel, Neugier und Aufmerksamkeit auf das Instrument und seine vielen Facetten zu lenken.
- Gemeinsam mit berlinHistory-App haben wir eine Orgel-App entwickelt, welche die ganze Orgelvielfalt Berlins erlebbar macht. Informationstexte, Bilder, Dispositionen, Klangbeispiele und Videos bringen unseren großen Orgelschatz direkt aufs Smartphone. Orgelrundgänge und Podcasts runden das digitale Orgelerlebnis ab.
- Orgelband – 365 Orgelkonzerte: Jeden Tag findet eine Veranstaltung rund um die Orgel statt. Das Orgelband schlängelt sich durch ganz Berlin und Brandenburg. Dabei wandern Orgelpfeifen von Ort zu Ort und verbinden die Konzerte, Workshops, Führungen, Vespern usw. miteinnander Zum Orgelband-Kalender geht es hier.
- Im Projektteil 365 Schulklassen besuchen eine Orgel machen wir Berliner Orgeln und Orgelbauwerkstätten zugänglich und vermittelt Klassenausflüge dorthin. Flankiert wird dies durch vorbereitendes Unterrichtsmaterial. (Eine Auswahl des Unterrichtsmaterials finden Sie in unserem Download-Bereich.)
- Höhepunkt des Orgeljahres wird dann der Tag der Orgel sein, an dem neben vielfältigen Konzerten, Workshops, Spaziergängen und Aktionen auch ein Orgeltruck durch Berlin fahren soll. Der „Tag der Orgel“ findet am Tag des offenen Denkmals (12.9.2021) statt. Als Abschluss spielt Iveta Apkalna im Konzerthaus Berlin, wo sich alle Aktionen des Orgeltages zusammenfinden.
Das Auftaktkonzert zum Orgelband wird am 1. Januar aus der Nicolaikirche in Fürstenberg an der Oder gestreamt werden. Verfolgen können Sie es am Neujahrstag ab 19 Uhr auf den Internetseiten der Landesmusikräte Belrin und Brandenburg. Martin Schulze und Daniel Seeger spielen an der Eule-Orgel der Nicolaikirche Fürstenberg Orgelmusik von Johann Sebastian Bach, Hugo Distler und Jehan Alain, der Journalist Claus Fischer spricht über Instrument und Werke.
Einen Ausblick auf das Orgeljahr 2021 gibt die digitale Pressekonferenz am 11. Januar 2021 um 11 Uhr. Zu Gast sind die beiden Schirmherren, Dr. Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, und Dr. Heiner Koch, Erzbischof des Erzbistums Berlin, außerdem Dr. Klaus Lederer, Berliner Senator für Kultur und Europa, Dr. Manja Schüle, Kulturministerin des Landes Brandenburg, sowie Hella Dunger-Löper, Präsidentin des Landesmusikrats Berlin, und Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Präsidentin des Landemusikrats Brandenburg. Virtueller Gastgeber ist das Musikinstrumenten-Museum Berlin, vertreten durch seine Direktorin Prof. Dr. Conny Restle.
Wir laden Sie gerne ein, an der digitalen Pressekonferenz am 11.1.2021 um 11 Uhr live aus dem Musikinstrumenten-Museum teilzunehmen. Melden Sie sich dazu bitte hier kurz online an, dann senden wir Ihnen die Zugangsdaten zu.
Landesjugendensemble Neue Musik: Winter-Arbeitsphase findet online statt
Im erneuten Lockdown zum Schutz vor CoVID-19 wird die Winter-Arbeitsphase des Landesjugendensembles Neue Musik Berlin ins Internet verlegt. Zwei der geplanten fünf Werke werden als digitale Zusammenschnitte (Video und Ton), auch in Zusammenarbeit mit den Komponistinnen selbst, für eine Internet-Performance erarbeitet. Die anderen Werke werden im digitalen Workshop-Format behandelt. Die digitalen Zusammenschnitte werden voraussichtlich am 20. Februar 2021 um 19 Uhr ihre Youtube-Premiere haben.
Landesjugendorchester: Zoom-Konferenz der LJO / Programm für 2021
Am 19. und 20. November trafen sich das Management von Bundesjugendorchester, Deutscher Streicherphilharmonie, Junger Deutscher Philharmonie und der Landesjugendorchester aus Berlin, Baden-Württemberg und Bremen, des Bayerischen Landesjugendorchesters, dss Landesjugendsinfonieorchesters Hessen, der Landesjugendorchester Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen sowie des Niedersächsischen Jugendsinfonieorchesters, der Jungen Philharmonie Brandenburg, des Landes-Jugend-Symphonie-Orchesters Saar und des Verein zur Förderung von Landesjugendensembles NRW unter dem Dach der Jeunesses Musicales Deutschland.
Ob und wie Arbeitsphasen in Pandemiezeiten durchführen; Online-Probespiele: Ja oder nein; digitale Formate, Mitbestimmung, Selbstverwaltung, Inklusion und vieles mehr diskutierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens über viele Stunden. Danke an alle Kolleginnen und Kollegen für den anregenden und vertrauensvollen Austausch quer durch die Republik.
Osterprojekt mit Musik der Zwischenkriegszeit
Zu Ostern 2021 planen wir ein Konzert mit Christoph Altstaedt mit Musik aus den 1920er- und 1930er-Jahren – aus dem Jahrzehnt vor dem Nationalsozialismus und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges. Das Instrument des Jahres 2021 ehren wir mit einem Orgelkonzert.Anmelden können sich Interessentinnen und Interessenten bis zum 15. Januar 2021, das Probespiel soll am 9. Februar 2021 stattfinden. Der Teilnahmebeitrag beträgt 190 Euro.
Am 13/14. März 2021 findet in Berlin ein Probenwochenende statt, die Probenfahrt führt vom 30. März bis zum 6. April nach Blossin in Brandenburg. Für den 8. April ist die Generalprobe im Konzerthaus geplant. Das Abschlusskonzert findet am 9. April um 20 Uhr im Großen Saal des Konzerthauses statt. Das Programm: die Suite Nr. 2 op. 24 „Niemandsland“ (1931) von Hanns Eisler, Francis Poulencs Konzert für Orgel, Streicher und Pauken (1938) mit Kasimir Anapliotis als Solist, die Kleine Dreigroschen-Musik (1923) von Kurt Weill und die Sinfonie Nr. 2 (1932) von Erwin Schulhoff.
Frankreich – Deutschland – Polen: Sommerprojekt mit Beethoven
Das interdisziplinäre Projekt 75 Jahre ohne Krieg – wie wir Europäer wurden planen wir für Sommer 2021 mit Jugendlichen aus Frankreich, Polen und Deutschland und dem französischen Dirigenten Michaël Cousteau. Das französisch-deutsche Orchester wird vom 20. bis 29. Juni Frankreich, vom 29. Juni bis 6. Juli in Deutschland und Polen proben und auftreten. Das große Abschlusskonzert findet im Großen Sendesaal des RBB in der Masurenallee am 5. Juli 2021 statt. Das Programm umfasst das Ricercare aus BachsMusikalischem Opfer in der Instrumentierung von Anton Webern, Lili Boulangers Liderzyklus „D’un soir triste“ und die Uraufführung eines neuen Werks von Jean-Baptiste Robin. Den großen Abschluss bildet Beethovens 9. Sinfonie.
Darüber hinaus werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in generationsübergreifenden Interviews erkunden, was 75 Jahre Frieden für die europäischen Nachbarn Frankreich, Deutschland und Polen bedeuten. Fragen und Antworten werden sie unter Anleitung in eine Lichtinstallation umsetzen. Musik, Sprache und visuelle Künste gehen eine grenzüberschreitende Verbindung ein.
Für das Austauschprojekt findet ein erneutes Probespiel statt. Die Unterbringung in Versailles und Berlin erfolgt gegenseitig in Gastfamilien.Der Teilnahmebeitrag wird 290 Eurobetragen.
Die Anmeldung kann für beide Projekte gleichzeitig oder einzeln erfolgen. (Änderungen bleiben vorbehalten)
Internationaler Video-Wettbewerb für Duo Flöte und Violine / Einsendeschluss 20. Januar 2020
Die Geigerin, Komponistin und Professorin Viktoria Kaunzner, Leiterin der Victory Academy Berlin for musical excellence, ruft in einem Online-Video den Musikvideo-Wettbewerb „Corona Encore: Coffee Mask“ für das Duo Flöte und Violine aus. Veranstalter sind das Kasseler Kulturforum e. V. und das Universal Korean Organic Ensemble Viktoria & Virtuosi e. V. Musikerinnen und Musiker aller Altersgruppen können bis zum 20. Januar 2021 Videos mit ihren Wettbewerbsbeiträgen einreichen. Erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern winken Meisterkurse, Geld- und Sachpreise sowie die Präsentation ihrer Beiträge im Internet. Bewertet wird auch die spielerische Inszenierung um das Thema Maske.
Die Jury ist international besetzt, u.a. mit Prof. Ilja Gringolts (HdK Zürich), Prof. Benoît Fromanger (HfM „Hanns Eisler“) , Dr. Adelheid Krause-Pichler (Präsidiumsmitglied Deutscher Tonkünstlerverband) und Dr. Eva Schulz-Jander (ehem. Geschäftsführerin Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit) an. Als Schirmherrin konnte die international tätige Dirigentin Marin Alsop gewonnen werden, derzeit Musikdirektorin des Baltimore Symphony Orchestra und Chefdirigentin des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. Dank breiter Förderung, u. a. durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK), die Sparkassenstiftung Hessen-Thüringen, die Stadt Kassel, artisan e. V., die Mariann Steegmann Stiftung, die Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung sowie private Förderer und Sponsoren kann der Wettbewerb ausgetragen werden.
Zur Ausschreibung (PDF)
Berichte
Chorsingen in Zeiten von Corona: Vierteilige Zoom-Konferenz findet breiten Widerhall
Das „Chorsingen in Zeiten von Corona“ stand im Mittelpunkt einer Online-Konferenz, die der Landemusikrat und der Chorverband Berlin zusammen mit dem Chorverband der Evangelischen Kirche in Deutschland im November öffentlich durchführten. Am 16., 17. und 30. November widmeten sich vier Panels den Themen „Wie entstehen Hygieneschutzverordnungen?“, „Wie funktioniert das bisherige Hygieneschutzkonzept in der Praxis?“, „Perspektiven, Möglichkeiten und Aufgaben unserer Kinder- und Jugendchöre“ und „Lüftungskonzepte und Luftreiniger“. Die lebhaften Gespräche zwischen Fachleuten aus Musik, Technik, Gesundheitswesen und Verwaltung fanden großes Interesse. Informationen zur Zusammensetzung der Panels und die vier Panel-Diskussionen stehen auf der Website des Landesmusikrats zum Nach-Schauen zur Verfügung, ebenso Transkriptionen der Debatten als PDF-Dateien.
35. Berliner Jazztreff: „Jugend jazzt“ trotz Corona / Zwei Konzert-Videos online
Zum ersten Mal musste er ausfallen: der Berliner Jazztreff, das jährliche Treffen der Berliner Jazzszene von Nachwuchs bis Seniorin. Geplant für den 22. November im OYOUN, war die Durchführung des 35. Jazztreffs unter den Corona-Einschränkungen nicht mehr verantwortungsvoll möglich. Aber es gelang der Projektleitung, einen wichtigen Teil des Jazztreffs in Internet zu retten: die Auswahl für die Bundesbegegnung „Jugend jazzt“, die vom 13. bis zum 16. Mai 2021 in Lübeck stattfinden soll. Am Nachmittag des 13. Dezember waren im Livestream aus der Landesmusikakademie die Bands „Caramel Tonic“ und „Jumpin’ Jacks“ zu hören. Neben zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern am Computerbildschirm lauschte auch die Jury, bestehend aus den Jazzprofis Maria Baptist und Jan von Klewitz. Beide Auftritte gelangen eindrucksvoll, den Sieg trug am 13. Dezember „Caramel Tonic“ davon.
Weiterhin online stehen – auch für alle, die auf den diesjährigen Jazztreff verzichten mussten – die Aufzeichnungen der Auftritte von „Caramel Tonic“ und den „Jumpin’ Jacks“.
Tag des Ehrenamtes: Podiumsdiskussion zum Thema Digitalisierung
Der Bundesverband der Vereine und des Ehrenamtes e. V. (bvve) veranstaltete am 5. Dezember 2020 zum Internationalen Tag des Ehrenamtes den „Ersten interaktiven Bildungskongress zur Digitalisierung in Verein, Ehrenamt und Bürgerengagement“. Leitsatz der Veranstaltung: Digitalisierung ist eines der wichtigsten Themen zur Nachfolgefähigkeit – und Nachfolgefähigkeit bedeutet Zukunftsfähigeit. In vier Workshops widmeten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Themen Digitalisierung, Recht/Satzung 4.0, Nachfolgefähigkeit/Organisationsentwicklung und Finanzierung und Förderung. Am Schluss stand eine virtuelle Podiumsdiskussion mit dem Thema „Der Spagat zwischen Tradition und Digitalisierung im Ehrenamt. Die Brücke zwischen realer und virtueller Welt“ mit anschließender Fragerunde für die Teilnehmer des Kongresses.
Video-Aufzeichnungen der Eröffnung und der Podiumsdiskussion können auf der Website des bvve nach-geschaut werden.
Mitglieder-News
Deutsche Orchestervereinigung: Aktion #MusikerFürMusikerBerlin auch im Lockdown
Die Kooperation zwischen der DOV und dem Verein KulturLeben Berlin konnte auch im Lockdown fortgesetzt werden: Bei der Aktion #MusikerFürMusikerBerlin treten Kammermusikformationen der sieben Berliner Berufsorchester und zwei Berufschöre in Altenheimen und anderen sozialen Einrichtungen auf. Mit den gespendeten Honoraren werden weitere, bezahlte Kammermusikauftritte freischaffender Musikerinnen und Musiker ermöglicht. In der Berliner Landespolitik stießen diese Konzerte auf großes Wohlwollen und bei den Bewohnern der sozialen Einrichtungen auf dankbare Resonanz.
Landesmusikakademie Berlin: Podcast „25 Jahre Landesmusikakademie Berlin“
Die Landesmusikakademie Berlin wurde dieses Jahr 25 Jahre alt! Eigentlich sollte dieses Jubiläum auch richtig gefeiert werden, was aber leider durch die Pandemie vereitelt wurde. Allerdings hatte das Team der LMAB schon zu Beginn des Jahres eine Idee, die auch in Pandemiezeiten funktioniert: Die Akademie schenkt sich und ihren treuen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern einen Podcast mit Interviews von Menschen, die die Akademie über viele Jahre immer wieder besucht und begleitet haben, ihr besondere Erlebnisse verdanken, dort Freundschaften geschlossen haben und/oder in ihrer persönlichen Entwicklung durch Kurse an der LMAB vorangekommen sind.
Für diese Porträts konnte die Rundfunkredakteurin Regina Voss gewonnen werden. Sie hat bisher drei schöne, stimmungsvolle und informative Podcasts erstellt. Diese Interviews stehen bereits online, weitere folgen demnächst.
Hören Sie mal rein: https://landesmusikakademie-berlin.de/mediathek/audios/
ver.di: „Dezemberhilfen“ für Soloselbständige
Mit den November- und Dezemberhilfen sollen die von den aktuellen Eindämmungsmaßnahmen betroffenen Kultureinrichtungen und die Soloselbständigen unterstützt werden. So sollen bereits Ende November erste Auszahlungen erfolgen. Soloselbständige können als Vergleichsmonat alternativ den durchschnittlichen Jahresumsatz 2019 angeben. Soloselbständige, die nicht mehr als 5.000 Euro Förderung beantragen, können außerdem den Antrag direkt online stellen, d. h. ohne Zwischenschaltung eines Steuerberaters oder Wirtschaftsprüfers.
Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums und des Bundeswirtschaftsministeriums können die Anträge seit dem 25. November 2020 über die bundeseinheitliche IT-Plattform der Überbrückungshilfe gestellt werden. Weitere Informationen zur Beantragung der Novemberhilfen erhält man auf der Website des Bundesfinanzministeriums oder über die Service-Hotline +49 (0) 30 52 68 50 87.
Musikbuch-Empfehlung
Oliver Georgi, Martin Benninghoff: Soundtrack Deutschland. Wie Musik made in Germany unser Land prägt
Eine Spurensuche in der deutschen Geschichte und Gesellschaft aus der Perspektive von Stars der Musikszene: In dieser Mission sind zwei musikbegeisterte Redakteure aus dem Politikressort der F.A.Z. über ein Jahr gereist. Vor Ort oder mittels Videokonferenz haben sie 23 ausführliche Interviews geführt und Musikerinnen und Musikern aus Pop, Techno, Rap, Chanson oder Schlager sehr unterschiedliche und auch unbequeme Fragen gestellt. Das Ergebnis ist ein Sammelband mit erstaunlich offenen Aussagen jenseits der üblichen „promotion“. Der mitgereiste Fotograf Daniel Pilar trägt mit authentischen, großformatigen Bildern viel zur edlen Gestaltung des kürzlich erschienenen Buches bei. Drei kurze Schlaglichter: Judith Holofernes erklärt die toxischen Wirkungen des Erwartungsdrucks und weiterer sehr ungesunder Begleiterscheinungen, denen Bands ausgesetzt sind, sobald sie einmal die Charts gestürmt haben; David Garrett berichtet, dass er bisher nur in Feuilletons, nie jedoch von ausübenden Musikerinnen oder Musikern für seine Grenzgänge zwischen E und U angegriffen wurde; und Heino erzählt, wie er früher seine Fans in der DDR mit Platten versorgte: mit einem Karajan-Cover als Tarnung.
Oliver Georgi, Martin Benninghoff: Soundtrack Deutschland. Wie Musik made in Germany unser Land prägt. München : EMF, 2020. Gebunden, 239 Seiten, ISBN 978-3-7459-0165-8, 36 €
Dieses Buch auf der Website des Verlags
Website www.soundtrack-deutschland.com
Interview der beiden Autoren mit Silke Super auf radioeins am 27.11.2020
Eine Empfehlung von Susanne Hein, Leiterin der Musikbibliothek der Zentral- und Landesbibliothek Berlin