LMR-News
Freischaffend in der Coronakrise: Online-Konferenz des Landesmusikrats
In Pandemie und Lockdown stehen Soloselbständige vor dramatischen Herausforderungen. Der Landesmusikrat veranstaltet diese Konferenz gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern ver.di, Vereinigung Alte Musik, Berlin Music Commission, IG Jazz, Tonkünstlerverband Berlin, Initiative Neue Musik und Deutscher Orchestervereinigung. Zur Vorbereitung wurde eine digitale Umfrage durchgeführt, die erschreckende Ergebnisse zutage förderte. Eine Pressemitteilung darüber vom 25. Januar sorgte weithin für Bestürzung.
Die Konferenz gliedert sich in vier Abschnitte. Bereits stattgefunden haben die ersten beiden Panels am 27. Januar und 3. Februar 2021 zu den Themen „Aktuelle Situation freischaffender Musikerinnen und Musiker“ und „Wie gut vertreten Organisationen/Verbände die Interessen der freischaffenden Musikerinnen und Musiker?“ Video-Aufzeichnungen der Panels können Sie hier anschauen. Es folgen zwei weitere Teile:
3. Mittwoch, 10. Februar 2021, 11:30–13 Uhr
Soziale Absicherung für Musikerinnen und Musiker in Deutschland
4. Mittwoch, 24. Februar 2021, 11:30–13 Uhr
Wiederaufbauplan für die Kultur nach der Pandemie
Hier können Sie das vollständige Programm herunterladen.
Bitte melden Sie sich im unten verlinkten Formular an, der Link zur Veranstaltung wird Ihnen dann rechtzeitig zugeschickt. Mit der Anmeldung haben Sie auch die Gelegenheit, Ihre Fragen an unsere Podiumsteilnehmerinnen und Podiumsteilnehmer zu stellen. Zum Anmeldeformular
Neustart Kultur: Förderprogramme des Bundes für das Musikleben
Seit Sommer 2020 läuft das Programm „Neustart Kultur“ des Bundes. Mit Mitteln in Höhe von einer Milliarde Euro unterstützt die Bundesregierung den Kulturbetrieb und die kulturelle Infrastruktur. Ein Anschlussprogramm von einer weiteren Milliarde an Fördermitteln beschloss der Koalitionsausschuss am 3. Februar 2021.
Zu den Programmen im Rahmen von „Neustart Kultur“ zählen die jüngst aufgestockte Förderung von Musikklubs, Aufführungsstätten und Festivals, die Hilfe für „Umsonst & Draußen“-Festivals mit Musik aller Art, Stipendien für klassische Musik, die Förderung digitaler Strukturen im Musikfachhandel sowie Hilfen für Musikverlage. Unterstützt werden auch Künstlerinnen und Künstler der aktuellen Musikszene und freie Künstlergruppen. Hinzu kommt ein Modellprojekt zur Digitalisierung von Konzertstätten und Bühnen. In Planung ist ein Programm zur Förderung der Amateurmusik in Höhe von 1,5 Millionen Euro.
Ausführliche Informationen und Links zu den Förderprogrammen finden sich hier.
Virtueller Start: Jugend musiziert im zweiten Corona-Frühjahr
Durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind auch die Vorbereitungen zu den Regionalwettbewerben von Jugend musiziert Berlin so stark betroffen, dass die Wertungsspiele ein weiteres Mal verlegt werden müssen. Sie finden nun gemeinsam mit dem Berliner Landeswettbewerb Mitte März in digitaler Form statt.
Die Projektleitungen und die Ausschüsse der Regional- und Landesebene sprechen sich dafür aus, die Wettbewerbe an zwei Wochenenden im März digital zusammenzufassen. Über Videoeinsendungen können die Teilnehmenden aller Berliner Regionalwettbewerbe ihre Leistungen präsentieren und zugleich eine Bewertung für die Landesebene erhalten. Damit der Wettbewerb in diesem Jahr sicher durchgeführt werden kann, wird er, wie angekündigt, im digitalen Raum stattfinden. Die Teilnehmenden reichen ihre Beiträge in Form von Videos ein. In Berlin haben sich trotz der Pandemie rund 500 Kinder und Jugendliche für die Regionalwettbewerbe von Jugend musiziert Berlin angemeldet.
Solowertungen gibt es im Jahr 2021 für Blas- und Zupfinstrumente, Bass (Pop), Musical und Orgel. Ensemblewertungen sind für Duos aus Klavier und einem Streichinstrument, Singstimme und Klavier (Kunstlied) sowie Schlagzeug-Ensembles, besondere Ensembles und Band Rock/Pop ausgeschrieben. Die Kategorie „Klavier vierhändig oder an zwei Klavieren“ wird aufgrund der Hygienebestimmungen an zwei Klavieren durchgeführt.
Die Zusammenlegung von Regional- und Landeswettbewerb betrifft die Berliner Zusatzkategorie „Bands“ nicht. Die autarke Umsetzung dieser Kategorie als Gemeinsamer Regionalwettbewerb Populäre Musik aller Berliner Regionen und einem geplanten Gemeinsamen Landeswettbewerb mit Brandenburg im Juni 2021 ermöglicht es, den diesjährigen Termin des Regionalwettbewerbs auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Aktuell wird mit einem Termin Mitte Mai geplant, in der Hoffnung, dass sich die allgemeine Lage bis dahin etwas entspannt und Proben zur notwendigen Vorbereitung wieder möglich werden. Ob der Wettbewerb komplett digital oder in einem hybriden Format stattfinden wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Wir freuen uns darauf und hoffen sehr, in diesem Jahr durch die Verschiebung die Möglichkeit zu haben, acht tollen jungen Bands aus Berlin eine Bühne zu bieten.
Alle Teilnehmenden werden regelmäßig über die Anpassungen informiert.
Information: https://www.landesmusikrat-berlin.de/projekte/jugend-musiziert-berlin/
Ansprechpartnerin: Sophia Berendt, E-Mail:
Von Ostern in den Herbst: Landesjugendorchester verschiebt Arbeitsphase
Für dieses Frühjahr hatte das Landesjugendorchester ein attraktives Programm mit Werken aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen geplant, das am Ostermontag im Konzerthaus aufgeführt werden sollte. Die Einschränkungen durch die Corona-Schutzbestimmungen machen jedoch eine sinnvolle Probenphase in der Karwoche unmöglich.
Die bisher übliche Herbst-Arbeitsphase sollte ursprünglich zugunsten des deutsch-französischen Sommerprojekts ausfallen. Nun konnte dank der guten Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus die für Ostern geplante Arbeitsphase in den Herbst verlegt werden. Vom 16. bis zum 24. Oktober wird die Probenphase dauern, das Konzert im Großen Saal des Konzerthauses wird am 25. Oktober stattfinden. Das Programm wird zurzeit noch erarbeitet; fest steht, dass das Instrument des Jahres 2021, die Orgel, in einem Solokonzert seinen Auftritt haben wird.
Bereits für den Juni 2021 ist nach wie vor ein deutsch-französisches Projekt mit Werken von Bach/Webern, Lili Boulanger, Jean-Baptiste Robin und Ludwig van Beethoven geplant. Unter der Leitung von Michaël Cousteau wird das Orchestre du Conservatoire Versailles-Grand Parc das Programm zusammen mit dem Landesjugendorchester vom 20. bis zum 29. Juni erarbeiten und in Konzerten in Versailles, Paris, Potsdam, Stettin und Berlin aufführen. Das Abschlusskonzert wird das deutsch-französische Orchester am 5. Juli im Großen Konzertsaal des rbb im Funkhaus an der Masurenallee spielen.
Für beide Projekte können sich interessierte Musikerinnen und Musiker bis zum 20. März 2021 anmelden. Am 13. April 2021 findet ein Probespiel statt; falls erforderlich, wird es für das Herbstprojekt einen weiteren Probespieltermin im August geben.
Information:https://www.landesmusikrat-berlin.de/projekte/landesjugendorchester-berlin/
Ansprechpartner: Clemens Seemann, E-Mail:
Neue Gesichter beim Landesmusikrat Berlin
Georgia Haubrock folgt Matthias Rech in der Verantwortung für Jugend musiziert – Populäre Musik nach. Sie hat durch Anstellungen am Goethe-Institut, bei Windmill Entertainment und durch langjährige ehrenamtliche Mitarbeit beim Appletree Garden Festival umfangreiche Kenntnisse in allen Ebenen der Veranstaltungsorganisation und Gremienarbeit erworben. Seit vielen Jahren arbeitet sie außerdem als Tanzlehrerin.
Clemens Seemann wird zukünftig das Landesjugendorchester und das Berliner JugendJazzOrchester betreuen. Er war viele Jahre Geschäftsführer und Projektleiter der jungen norddeutschen philharmonie und des STEGREIF.orchesters, betreute die Gründungsphasen von ensemble reflektor und Open Strings Berlin und arbeitete u. a. mit der NDR-Bigband, dem Kaleidoskop Ensemble, dem Podium-Festival Esslingen, dem Institut für Kultur- und Medienmanagement Hamburg und dem Radialsystem V zusammen. Zuletzt betreute und entwickelte er u. a. den #BTHVN2020-Musikfrachter.
Berichte
Instrument des Jahres: Orgel – digitale Pressekonferenz zieht weite Kreise
Die Landesmusikräte Berlin und Brandenburg stellten ihre Pläne zum Orgeljahr 2021 am 11. Januar in einer Pressekonferenz vor. Prof. Dr. Conny Restle, Direktorin des Musikinstrumenten-Museums Berlin, eröffnete als virtuelle Gastgeberin die Pressekonferenz an einem Positiv aus der umfangreichen Orgelsammlung des Museums. Hella Dunger-Löper und Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Präsidentinnen der beiden Landesmusikräte, bedankten sich bei Nadine Contini und Elisabeth Glass, den Schirmherrinnen des Instruments des Jahres 2020, der Violine. Dann stellten sie die Pläne für das gemeinsame Orgeljahr 2021 vor: die zusammen mit berlinHistory entwickelte Orgel-App, das Orgelband, das sich mit Konzert- und weiteren Veranstaltungen durch Brandenburg und Berlin schlängelt, das Schulangebot „365 Schulklassen besuchen eine Orgel“ und der Tag der Orgel am 12. September. Im Anschluss sprachen die beiden Schirmherren, Bischof Dr. Christian Stäblein und Erzbischof Dr. Heiner Koch, sowie Tobias Grünow, Staatssekretär im brandenburgischen Kulturministerium, und Kultursenator Klaus Lederer. Am Ende wurde die Runde für Fragen geöffnet. Die gesamte Pressekonferenz steht auf der Website des Landesmusikrats Berlin als Video-Aufzeichnung zur Verfügung.
Am 1. Januar 2021 war das Orgeljahr bereits mit einem Orgelkonzert in der Jakobikirche zu Fürstenberg an der Oder (Ortsteil von Eisenhüttenstadt) eröffnet worden. Es spielten „Fahrradkantor“ Martin Schulze und Daniel Seeger an der Eule-Orgel und der Baukastenorgel der Firma Sauer; Claus Fischer moderierte. Das Konzert, das gleichzeitig den Start für das Berlin-brandenburgische Orgelband markierte, lässt sich ebenfalls als Video-Aufzeichnung nacherleben.
Alle Informationen zum Orgeljahr unter https://www.landesmusikrat-berlin.de/instrument-des-jahres-orgel
Nachhaltig handeln für die Kultur: Jour fixe zum Kulturfördergesetz
„Wir brauchen ein Berliner Kulturfördergesetz“ lautete das Thema des 8. Jour fixe „Musik und Stadt“. Auf dem Podium der ALEX-Halle in Berlin-Friedrichshain trafen sich zur Debatte Janina Benduski (LAFT Berlin – Landesverband freie darstellende Künste Berlin e. V.), Prof. Christian Höppner (Deutscher Musikrat), Halime Karademirli (Konservatorium für türkische Musik Berlin) und Petra Merkel (Chorverband Berlin); per Internet nahm Prof. Dr. Oliver Scheytt (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) an der Diskussion teil, der u. a. bereits das Kulturfördergesetz des Landes Nordrhein-Westfalen mitgestaltet hatte.
Auf der Website des Landesmusikrats Berlin steht die Video-Aufzeichnung der Diskussion sowie eine Transkription (PDF) zur Verfügung.
Landesjugendensemble Neue Musik: Erste Digitale Projektphase erfolgreich beendet
Auch wenn in der gegenwärtigen Situation das gemeinsame Musizieren und das geplante Konzert im Werner-Otto-Saal des Konzerthauses Berlin leider nicht möglich waren, verzagte das Landesjugendensemble Neue Musik Berlin nicht!
An drei Wochenenden im Januar trafen sich 13 junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren digital und erarbeiteten sich via Klicktrack und in Einzel-Coachings mit den Dozentinnen und Dozenten zwei der fünf Werke, die auf dem Programm standen. „Feather and Groove“ und „Into the blue“ stellten musikalisch ganz unterschiedliche Herausforderungen an die Spielerinnen und Spieler.
Unter der Anleitung von Komponist und Dirigent Christoph Breidler entstanden in zwei Arbeitsdurchläufen Tonaufnahmen in einer Qualität, die alle Beteiligten erstaunte. Auch die beiden Komponistinnen Tansy Davies und Rebecca Saunders statteten dem Ensemble einen digitalen Besuch ab und gaben Feedback zu den Aufnahmen: Zusammentreffen, die alle Beteiligten noch einmal besonders für die zweite Aufnahme motivierten. Abgerundet wurde das gemeinsame Wochenend-Programm durch zwei Workshop-Einheiten zum Thema „Perfomance in Neuer Musik“ und „Offene/Grafische Partituren“ sowie einen digitalen Besuch der Komponistin Milica Djordjevic. Sie berichtete über ihre Arbeit als Komponistin und ihr Werk „Rdja“, welches ursprünglich ebenfalls auf dem Programm gestanden hatte, bevor Corona der analogen Umsetzung einen Strich durch die Rechnung machte.
Die Ton- und zusätzlichen Videoaufnahmen des Ensembles von „Feather and Groove“ und „Into the blue“ bilden die Grundlage für das Digitale Winter-Konzert, welches am 27. Februar 2021 um 19 Uhr auf dem Youtube-Kanal des Landesmusikrats Berlin Premiere hat.
Darauf kann man gespannt sein!
Perspektive trotz Shutdown: Raumkoordination für Ensembles im Landesmusikrat
Seit September 2020 hat die Raumkoordinationsstelle zahlreiche Räume in Berlin ausfindig gemacht, in ihre Datenbank aufgenommen und an mehr als 150 Chöre und Orchester vermittelt, so dass diese ihren Proben- und Aufführungsbetrieb auch unter Corona-Bedingungen wieder aufnehmen konnten. Auch wenn der aktuelle Shutdown nun eine erneute Zwangspause für die Kulturszene und so auch für die Amateurmusizierenden in Berlin bedeutet, nutzt das Team den Moment, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Es lenkt den Fokus nun auf die perspektivische Raum-Akquise und Netzwerkarbeit. Neben dem Aufbau wichtiger Kooperationen hat sich der Beirat für Proben- und Aufführungsräume als beratendes Gremium konstituiert mit Winfried Szameitat als Vorsitzendem sowie Tatjana Kaube und Ralf Sochaczewsky als Stellvertretern. Der Beirat unterstützt das Raumkoordinations-Team in strategischen Fragen und bringt die Netzwerke und Einflussbereiche der einzelnen Mitglieder mit ein.
Parallel wächst die ins Leben gerufene interaktive Raumkarte kontinuierlich. Sie bildet die verfügbaren Räume ab und erlaubt die gezielte Raumsuche. Das Spektrum reicht von großen Konferenz- und Festsälen, Kirchengemeinden, Rathäusern und Botschaften über Stadtteilzentren, Schulen und Jugendklubs bis hin zu Eventlocations, Industriehallen und Foyers von Bürogebäuden – eine Vielfalt an mittleren und großen, öffentlichen wie privaten Räumen.
Mitglieder-News
Carl Bechstein Wettbewerb lädt junge Streicher-Duos nach Berlin ein
Der Carl Bechstein Wettbewerb möchte Freude am Musizieren vermitteln, junge Musikerinnen und Musiker nachhaltig fördern und außergewöhnliche Leistungen junger Menschen belohnen. Gerade das gemeinsame Musizieren bereichert enorm – es erweitert nicht nur den musikalischen Horizont, sondern macht auch besonders viel Freude.
Nach der coronabedingten Absage 2020 wird er vom 29. bis 31. Oktober 2021 nochmals in der Kategorie „Klavier und ein Streichinstrument“ nachgeholt und findet am Nachmittag des 31. Oktobers 2021 seinen Abschluss in einem Preisträgerkonzert.
Teilnehmen können junge Musikerinnen und Musiker, die zum Stichtag (29.10.2021) das 19. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die seit mindestens sechs Monaten einen festen Wohnsitz in Deutschland haben. Zugelassen sind die folgenden Streichinstrumente: Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass. Ausgelobt sind Hauptpreise bis zu 1.200 Euro je Duo sowie verschiedene Sonderpreise, u. a. für die beste Interpretation eines Auftragswerks.
Alle Informationen zum Wettbewerb, zu den Zulassungsbedingungen sowie das Anmeldeformular finden Sie auf unserer Webseite unter https://www.carl-bechstein-stiftung.de/die-projekte/carl-bechstein-wettbewerb.html
Handiclapped Berlin e. V.: Bericht zum Projekt KuDiBa – Kultur Digital Barrierefrei
Handiclapped Berlin und Musictech Germany haben zwischen August 2020 und Januar 2021 zusammen mit zahlreichen Partnerorganisationen das Projekt KuDiBa – Kultur Digital Barrierefrei erfolgreich durchgeführt. Es wurde konzipiert, um die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen zu verbessern. Es sollte Kulturschaffende und Ihr Publikum, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen. Es sollte sie außerdem befähigen, digitale Hilfsmittel bei Ihrer täglichen Arbeit einzusetzen. Bereits existierende digitale Hilfsmittel sollten dabei gesammelt und zusammengestellt werden. Ansätze zu neuen digitalen Tools sollten im Rahmen eines Hackathons erstellt werden.
Nun liegt ein lesenswerter Sachbericht über das erfolgreiche Projekt vor. Er belegt nicht nur, wie man gesellschaftliche Kräfte mobilisieren kann, wenn man das Thema Inklusion ernst nimmt. Am Ende führt der bericht auch bemerkenswerte konkrete Ergebnisse der gemeinsamen Anstrengungen auf.
KulturLeben Berlin: Neustart #MusikerFürMusikerBerlin / Spendenaufruf
Die Kampagne #MusikerFürMusikerBerlin wurde 2020 von KulturLeben Berlin und der Deutschen Orchestervereinigung e. V. initiiert, um während der Pandemie die kulturelle Teilhabe von Menschen in sozial schwierigen Situationen zu stärken und gleichzeitig in Not geratene freischaffende Berliner MusikerInnen zu unterstützen. Seit September 2020 gaben festangestellte MusikerInnen aus den großen Berliner Klangkörpern in Einrichtungen der Wohlfahrtspflege 20 Freiluftkonzerte, die begeistert aufgenommen wurden. Mit den dort eingeworbenen Spenden werden Auftritte von Freischaffenden unterstützt.
Die Konzerte starten voraussichtlich im März 2021 wieder – je nach Coronalage und Wetterverhältnissen. Berliner Einrichtungen der Wohlfahrtspflege und andere Institutionen sind eingeladen, schon jetzt ein Konzert zu reservieren. Ob zu Ostern, für ein Frühlingsfest oder einfach als Balsam für die Seele: Die Konzertreihe führt zu künstlerischen Erlebnissen, wie sie für Menschen in sozialen Einrichtungen aktuell schwer möglich sind. „Wenn die Menschen nicht in die Konzerthäuser kommen können, bringen wir unsere Musik eben zu ihnen in die Einrichtungen“, sagt Christine Lichtenberg aus dem Rundfunkchor Berlin. „Und wir unterstützen damit gleichzeitig unsere freischaffenden Kollegen!“
Auch die MusikerInnen des Orchesters der Komischen Oper unterstützen die Kampagne: „Der Mensch lebt nicht von Brot allein. Freischaffende Musiker haben zur Zeit große Probleme, sich ihr Brot zu erarbeiten. Zugleich erleben die vielen Menschen, denen Kulturgenuss ein unverzichtbarer Teil ihres Lebens ist, einen großen Mangel. Mit unserer Teilnahme an der Kampagne wollen wir beiden Seiten unsere Wertschätzung ausdrücken. Wir brauchen Euch alle!“ In einem kleinen Video stellen wir einige der teilnehmenden Ensembles vor.
Einrichtungen, die die Kampagne unterstützen möchten, können schon jetzt schon ihren Wunschtermin reservieren: , Tel. 0151 56 96 70 87.
Weitere Informationen zur Kampagne #MusikerFürMusikerBerlin finden Sie auf den folgenden Internetseiten:
https://kulturleben-berlin.de/kampagne-musikerfuermusikerberlin/
dov.org/projekte-kampagnen/musikerfuermusikerberlin
Spendenaufruf: Kulturelle Teilhabe statt Böller
Auch wenn der – erfreulich böllerarm verlaufenen – Jahreswechsel schon länger als einen Monat zurückliegt: Die Arbeit des Vereins KulturLeben Berlin bleibt aktuell. Er engagiert sich seit zehn Jahren für kulturelle Teilhabe und gesellschaftliche Inklusion sozial benachteiligter Menschen. Auch in der Corona-Pandemie vermittelt das ehrenamtliche Team Kulturangebote an Menschen, die sich den Besuch von Konzert, Theater oder Oper normalerweise nicht leisten können, zurzeit u. a. mit dem Programm #kulturlebendigital: Corona zum Trotz. Zur Unterstützung seiner Arbeit bittet der Verein KulturLeben Berlin um Spenden für seine Bürotechnik, die für die Vereinsarbeit unerlässlich ist. Mehr Information erhalten Sie auf der Website des Vereins unter https://kulturleben-berlin.de/blog/2020/12/29/spendenaktion-kulturelle-teilhabe-statt-boeller/.
Landesmusikakademie Berlin: Jahresprogramm 2021 erschienen
In gewohnter Vielfalt hat die Landesmusikakademie Berlin musikalische Fortbildungen für Pädagoginnen und Pädagogen und spannende Workshops für Laienmusikerinnen und -musiker zusammengestellt. Wie immer konnten bestens qualifizierte Dozentinnen und Dozenten gewonnen werden, u. a. Bene Aperdannier, Lily Dahab, Richard Filz, Mark Kovnatskiy, Tobias Reitz und Marc Secara. Neu sind zahlreiche Online-Kurse und die Möglichkeit, vor Ort Hybrid-Veranstaltungen abzuhalten. Ein spezielles Hygienekonzept wird dafür ständig an die aktuellen Gegebenheiten angepasst.
Das Jahresprogramm 2021 steht bereits online: Sie finden alle Angebote über unsere Kurssuche.
Die gedruckte Broschüre erschien am 4. Januar. Möchten Sie diese jetzt und in Zukunft kostenlos per Post zugeschickt bekommen, dann schreiben Sie uns unter finden die Broschüre auch auf unserer Website als PDF-Datei zum Herunterladen.
Musicboard Berlin: Call for concepts – Stipendien, Residenzen, Jobs
Mit dem Förderprogramm Stipendien & Residenzen vermittelt das Musicboard Berlin, Fördereinrichtung für die popkulturelle Musikszene, Arbeitsmöglichkeiten für Musikerinnen und Musiker im Ausland. Bis zur Antragsfrist am 1. März 2021 können sich Musikerinnen und Musiker aller Genres der populären Musik, die in Berlin ihren Wohn- und Schaffensmittelpunkt haben, für ein Stipendium oder eine Residenz im Ausland bewerben. Außerdem wird es 2021 erstmals am 1. Juni 2021 eine zweite Antragsfrist für weitere, ausgewählte Residenzen und zwei Hinterhalt-Stipendien an der Deutschen Oper Berlin geben.
Außerdem schreibt das Musicboard drei Stellen aus:
- Assistenz Fördermittelverwaltung Musicboard Berlin GmbH (m/w/d)
Ab 1. März 2021/ In Teilzeit (20h / Woche) / Bewerbungsschluss: 7. Februar 2021 - Mitarbeit Administration Pop-Kultur Festival (m/w/d)
Ab 1. April 2021/ In Teilzeit (30h / Woche) / Bewerbungsschluss: 14. Februar 2021 - Projektkoordination & Administration Fête de la Musique (m/w/d)
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt / In Vollzeit /Bewerbungsschluss: 7. Februar 2021
Weitere Information unter https://www.musicboard-berlin.de/
VÖBB: Kostenloser Bibliotheksausweis für digitale Angebote
Der kostenlose Probeausweis ist zurück: Zum aktuellen Lockdown werden die digitalen Angebote des VÖBB (Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins) wieder für drei Monate freigeschaltet. Wer noch keinen Bibliotheksausweis des VÖBB hat, in Berlin gemeldet und über 18 Jahre alt ist, kann sich bis zum 30. April 2021 kostenlos registrieren.
Die digitalen Angebote beinhalten mehrere Musikangebote, z. B. die Naxos Music Library https://www.naxosmusiclibrary.com/ mit über 158 000 Alben klassischer Musik von über 950 verschiedenen Labels. Die Plattform Freegalmusic https://voebb.freegalmusic.com/ bietet 11 Millionen Musiktitel aus allen Genres und Stilen. Und mit der Lizenz für medici.tv ermöglicht der VÖBB das Videostreaming international relevanter Konzert- und Opernaufführungen.
In den Portalen Naxos Music Library und Freegalmusic sind aktuell VÖBB-Playlists zum Instrument des Jahres Orgel zu finden. Diese wurden im Tonträgerlektorat der Zentral- und Landesbibliothek Berlin zusammengestellt.
Weitere Informationen unter www.voebb.de/da
Musikbuch-Empfehlung
Gabriel Yoran: Klassik verstehen
Immer wieder erscheinen Bücher, in denen Klassikfans voller Begeisterung für ihre Lieblingsmusik werben, z. B. Steffen Möller („Vita classica“, 2010) oder Devid Striesow und Axel Ranisch („Klassik drastisch“, Juni 2020). Herausragend gut gelingt diese Anregung zuletzt Gabriel Yoran, einem in Berlin lebenden Softwareunternehmer und Autor, der an der Universität der Künste Berlin ein Studium der Wirtschaftskommunikation absolvierte und an der European Graduate School in Philosophie promoviert wurde.
In seinem komprimierten und äußerst vielseitigen Buch macht Yoran auf das große Potential verschiedener Streaming-Plattformen aufmerksam und lädt via abgedruckter QR-Codes zum direkten Hörerlebnis ein. Mit jeweils kurzen Erläuterungen fächert er ein sehr breites Repertoire auf, das die einschlägigen Klassik-Hits lediglich streift und selbst langjährigen Perlentaucherinnen und -tauchern neue Erkenntnisse bietet. Dabei ermutigt er sein Publikum, sich auf Komplexität einzulassen: „Klassik hören benötigt Zeit“ (S. 11) oder „Oft erhält man einen emotionalen Zugang zu etwas erst durch eine intellektuelle Arbeit“ (S. 104). Eine Minimalformel dazu ist die von ihm sehr anschaulich erklärte Sonatenhauptsatzform.
Neben einigen thematisch orientierten Kapiteln mit Musikbeispielen (z. B. „Eine ganz kurze Geschichte der Filmmusik – mit Star Trek, Gustav Mahler und leider auch mit Nazis“ oder „Musik für die Krise, Musik gegen die Krise“) enthält das schmale Bändchen sporadische Tipps zu Streamingportalen und Klassikpodcasts.
Außerdem kann der Autor aus einem besonderen Insiderwissen schöpfen: Als Kind zweier Mitglieder des damaligen Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt erlebte er z. B. von Ferne mit, wie seine Eltern unter Eliahu Inbal sämtliche Mahler-Sinfonien einspielten. Und richtig amüsant sind seine Beobachtungen als „Harfensohn“, der seiner Mutter schon als Neunjähriger bei der Inventur des Saitenkoffers half. Wehe, es fehlte die rote C-Saite …
Das Buch basiert auf dem mit dem Grimme Online-Award ausgezeichneten Krautreporter-Blog „Schleichwege zur Klassik“.
Gabriel Yoran: Klassik verstehen. Berlin: Krautreporter, 2020. 118 Seiten. ISBN 978-3-9820958-4-4, Broschur, 16 €
Dieses Buch auf der Website des Verlags
Rezension im Bayerischen Rundfunk
Eine Empfehlung von Susanne Hein, Leiterin der Musikbibliothek der Zentral- und Landesbibliothek Berlin