LMR-News
Walking on the sun: Landesjugendensemble Neue Musik Berlin im Konzerthaus
Als erstes Ensemble des Landesmusikrats Berlin wird das Landesjugendensemble Neue Musik in diesem Jahr in einem Konzert zu hören sein. Zurzeit probt das Ensemble sein Programm unter der Leitung von Jobst Liebrecht. Das spannende, äußerst vielfältige Programm umfasst dreißig Jahre Neue Musik: von Babette Koblenzʼ Walking on the Sun (1982) – an dem auch das Instrument des Jahres, das Drumset, beteiligt ist – über Lutz Glandiens und es war noch still (1989) bis zu Charlotte Seithers Fünf Stücke um den Fluss zu queren (2012) und dem ebenfalls 2012 entstandenen Stück Offene Landschaft, das hier zum ersten Mal erklingt. Mit dem Glockenstück Bell Air erinnern die jungen Musikerinnen und Musiker an den Schlagzeuger und Komponisten Matthias Kaul, der 2020 verstarb (den 2010 eigens angefertigten Glockensatz stellt seine Witwe zur Verfügung). Das Stück.Les moutons de Panurge erinnert an den 2021 verstorbenen Frederic Rzewski, Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Dieses „in memoriam“ bedeutet jedoch keinesfalls Trauermusik: Beide Werke sprühen vor Farbe und Lebendigkeit.
Walking on the sun
Landesjugendensemble Neue Musik Berlin
Dirigent: Jobst Liebrecht
Frederic Rzweski: Les moutons de Panurge (1969)
Babette Koblenz: Walking on the sun (1982)
Matthias Kaul: Bell Air (2010)
Lutz Glandien: und war es noch still (1989)
Charlotte Seither: Fünf Stücke um den Fluss zu queren für Orchester (2012);
Offene Landschaft (2012, Uraufführung)
Sonntag, 6. Februar 2022, Konzerthaus Berlin, Werner-Otto-Saal
Zum Kartenvorverkauf
Jugend musiziert Berlin: 59. Wettbewerb startet in den Regionen
Es geht wieder los – und die Zuversicht ist groß, dass die Vorspiele an 15 Spielstätten live stattfinden können: Am 12. Februar startet der 59. Wettbewerb Jugend musiziert Berlin in den Regionen Nord und Süd sowie für die Wertungen in der Kategorie POP. Am 19. Februar folgen die Wertungen der Region Mitte. Berlins musikalische Jugend übt wieder fleißig: Mehr als 500 Kinder und Jugendliche haben sich angemeldet.
Nach den pandemiebedingten enormen Einschränkungen der Jahre 2020 und 2021 konnten Ende Januar drei Konzerte des „Jungen Podiums“ organisiert werden, in denen sich die jungen Musikerinnen und Musiker auf die Wertungsspiele vorbereiten konnten. Davor fanden im Dezember und Januar zwei Workshops statt, die auf die neue Kategorie im Bereich POP „Beats & Rhymes“ vorbereiteten und damit eine ganz neue Zielgruppe ansprachen. Gefördert wird die Kategorie „Beats & Rhymes“ von der Berliner Sparkassenstiftung.
Eine weitere Berliner Besonderheit ist die Kategorie „Interkulturelle Perkussion“, die Anfang April im Rahmen des Landeswettbewerbs ausgetragen wird und in der insgesamt 11 Jugendliche antreten. Großen Andrang erfuhren die Kategorien „Komposition“ sowie „Komposition: Filmmusik“, die ebenfalls im Berliner Landeswettbewerb ausgeschrieben sind. Ein vorbereitender Workshop im Dezember war sehr gut besucht. 27 junge Berlinerinnen und Berliner wollen im Wettbewerb eigene Kompositionen einreichen.
Bundesweit ausgeschrieben sind die Solokategorien Streichinstrumente, Akkordeon, Schlagzeug und Gesang (Pop) sowie die Ensemblekategorien Klavier-Kammermusik, Duo: Klavier und ein Blasinstrument und Vokal-, Zupf- und Harfenensemble, dazu die besonderen Besetzungen Alte Musik sowie weitere Besetzungen.
Der Landeswettbewerb Berlin findet vom 31. März bis zum 3. April in der Universität der Künste statt, der Bundeswettbewerb vom 2. bis zum 9. Juni in Oldenburg.
Instrument des Jahres: Drumset – Was hat das Jahr zu bieten?
Niemand weiß, wie viele Bands es in Berlin gibt, allein im Berliner Rockhaus in Lichtenberg proben rund 1000 Musikerinnen und Musiker. Schätzungen gehen von mindestens 2000 Bands aller Stilrichtungen für ganz Berlin aus. Elementar für jede Band: das Drumset.
In der Hitliste der beliebtesten Instrumente hält es aktuell den 5. Platz – Tendenz: steigend. In den letzten acht Jahren nahm die Zahl der Schülerinnen und Schüler allein an den öffentlichen Musikschulen um 20 Prozent zu. 50 000 lernen dort deutschlandweit Drumset spielen, 1900 sind es in Berlin.
Der Landesmusikrat Berlin will mit dem Projekt im Jahr 2022 noch mehr Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen Lust darauf machen, Schlagzeug spielen zu lernen und in Bands oder auch solistisch aktiv zu sein. Nach der Überwindung der Corona-Pandemie soll es 2022 auch darum gehen, wieder zusammen zu kommen und draußen und drinnen gemeinsam zu musizieren.
Wichtig ist uns dabei, besonders Mädchen und Frauen vom Drumset zu überzeugen, denn sie geben noch viel zu selten den Takt vor.
Der Landesmusikrat konnte drei Persönlichkeiten als Botschafterinnen und Botschafter des Drumsets gewinnen: die Schlagzeugerin und Sängerin Jarita Freydank, die Schlagzeugerin Philo Tsoungui sowie Udo Dahmen, Schlagzeuger und künstlerischer Direktor der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim.
Auf dem Jazzfest Neukölln vom 21. bis 23. Januar war das Drumset bereits Thema (siehe den Bericht von Joachim Litty). Auch auf dem Musikfestival Klangwelten in der Landesmusikakademie Berlin vom 16. bis 22. März, bei den Britz Beatz am 21. Mai und bei der Fête de la Musique am 21. Juni nimmt das Drumset einen besonderen Platz ein. Außerdem bietet der Landesmusikrat Berlin im Rahmen seiner Raumkoordinationsstelle einen interaktiven Stadtplan an, mit dessen Hilfe Drummerinnen und Drummer geeignete Räume in Berlin finden können.
Alle Musikerinnen und Musiker, Veranstalterinnen und Veranstalter, die Events rund ums Drumset planen, können sich an den Landesmusikrat wenden. Er veröffenlicht dann die Termine in seinem Terminkalender und auf seinen Internet-Kanälen.
Berliner JugendJazzOrchester: Neustart mit neuem Konzept
Das Berliner JugendJazzOrchester (BJJO) wagt nach pandemiebedingten Ausfällen den Neustart – mit einem neuen Konzept. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Fabia Mantwill und Nicolai Thärichen, beide erfahren im Umgang mit verschiedensten Besetzungen, beide mit eigenen Bands und Projekten erfolgreich.
Neu ist die Idee, das BJJO aus Jazz- und klassischen Orchesterinstrumenten und auch aus Singstimmen zusammenzustellen. Die besonderen Talente und individuellen Stimmen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen dabei zum Tragen kommen. Dafür sucht das BJJO junge Musikerinnen und Musiker mit besonderen instrumentalen und sängerischen Fähigkeiten und Lust zu improvisieren, um Teil dieses neuen BJJO-Sounds zu werden.
Die Frühjahrs-Arbeitsphase des BJJO findet vom 9. bis 14. April in der Landesmusikakademie Berlin statt, am 16. April stellt sich das Orchester in seiner neuen Besetzung im Debüt-Konzert vor. Am 6. März findet ein Auswahlworkshop statt, bei dem interessierte Musikerinnen und Musiker in entspannter Atmosphäre zusammenspielen und gemeinsam mit dem Leitungsteam die Besetzung finden.
Stellenausschreibung: Projektleitung Förderung junger Ensembleleiterinnen und Ensembleleiter
Die Förderung junger Ensembleleiterinnen und Ensembleleiter zählt zu den jüngeren Projekten des Landesmusikrats, sie startete 2018 in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Das Ziel: musikalisch begabte Schülerinnen und Schüler durch professionelle Anleitung dafür fit zu machen, das schulische Musizieren zu unterstützen und Ensembles zu leiten. Vermittelt werden Grundlagen des Dirigierens sowie organisatorisches Handwerkszeug und soziale Kompetenzen, die engagierte Probenarbeit ermöglichen und Schulensembles voranbringen, seien es Bigbands oder Orchester, klassische oder Jazz- bzw. Popchöre. Schon viele Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben sich so das Zertifikat zur Musikmentorin oder zum Musikmentoren erarbeitet, stets gemeinsam mit begeisterten anderen Schülerinnen und Schülern.
Dieses erfolgreiche Projekt braucht eine neue Projektleitung. Gesucht werden musikalisch und organisatorisch kompetente Bewerberinnen und Bewerber, die ab Februar 2022 die Arbeit des Teams aus professionellen Dozentinnen und Dozenten und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Berliner Schulen und Musikschulen tatkräftig unterstützen und begleiten.
Neustart Kultur: Stipendien für Freischaffende, Neustarthilfe für Amateurmusik
Am Donnerstag, 20.1., startete die Bewerbungsphase für das Stipendienprogramm 2022 des Deutschen Musikrats (DMR). Bewerbungsberechtigt sind neben Musikerinnen und Musikern auch Dirigentinnen und Dirigenten, Komponistinnen und Komponisten sowie Masterabsolventinnen und -absolventen der Abschlussjahrgänge 2019/20/21. Das Programm ist genreübergreifend angelegt, es schließt Schaffende der zeitgenössischen und Alten Musik, der klassischen und Neuen Musik, aus dem transkulturellen Sektor und dem traditionellen bis modernen Jazz ein. Für das vierte Programm im Rahmen von NEUSTART KULTUR steht dem Deutschen Musikrat insgesamt ein Volumen von 20 Millionen Euro zur Verfügung. Die Bewerbung erfolgt online unter https://stipendien.musikrat.de.
Das DMR Stipendienprogramm 2022 entstand aufgrund der großen Nachfrage des Stipendienprogramms Klassik 2021 im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Insgesamt werden rund 3800 Stipendien in Höhe von je 5.000 Euro an freischaffende, professionelle Künstlerinnen und Künstler vergeben. Die Stipendien sollen unter anderem die Möglichkeit bieten, neue Programmkonzeptionen zu entwickeln, etwa durch Erweiterung des Repertoires und entsprechender Recherche, die auch und gerade den Bedingungen der Pandemie entgegenkommen. Außerdem kann das Vorhaben der Aneignung neuer Techniken und Arbeitsweisen oder der Anpassung der eigenen Arbeit an die Anforderungen der Digitalisierung dienen.
Die Bewerbungsphase endet am Freitag, dem 4. Februar 2022. Nähere Informationen und Bewerbung unter https://stipendien.musikrat.de/.
Im Förderprogramm NEUSTART AMATEURMUSIK startet im Jahr 2022 die zweite Förderrunde. Von 10,88 Millionen Euro Gesamtvolumen stehen dafür aktuell 5 Millionen Euro an Wiedereinstiegshilfe bereit. Gefördert werden Projekte, die der durch die Corona-Pandemie massiv eingeschränkten Amateurmusik den musikalischen Neustart erleichtern. Anträge können über den Bundesmusikverband Chor und Orchester (bmco) gestellt werden.
Im Förderprogramm NEUSTART AMATEURMUSIK können sich Musikensembles ab sofort wieder mit einem NEUSTART-Projekt um eine Förderung von 2.000 bis max. 10.000 Euro bewerben. Gefördert werden Vorhaben, die in Pandemiezeiten ermutigend wirken. Im Bereich der Amateurmusik sollen soziale und musikalische Beziehungen reaktiviert und das ehrenamtliche Engagement gestärkt werden. Ziel der Projektförderung ist nicht weniger als die Wiederbelebung der amateurmusikalischen Arbeit, insbesondere des Proben- und Konzertbetriebs, die durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie allesamt massiv gelitten haben.
Für die zweite Antragsrunde im Förderprogramm NEUSTART AMATEURMUSIK stehen rund 5 Millionen Euro aus dem Fördertopf von NEUSTART KULTUR, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, zur Verfügung. Der Zeitraum der geplanten Projekte soll zwischen dem 15. März 2022 und dem 31. Dezember 2022 liegen.
Bewerben können sich alle Amateurmusikensembles bzw. deren Träger, die in den Jahren 2018 und 2019 regelmäßig aktiv tätig waren. Es können nur juristische Personen gefördert werden. Ein pandemischer Bezug muss bestehen.
Anträge können fortan laufend über das digitale Antragsformular und voraussichtlich bis zum 31.07.2022 gestellt werden.
In der erfolgreichen ersten Förderrunde im Jahr 2021 konnten insgesamt 321 Projekte gefördert werden.
Alle Informationen und Hilfestellungen zur Antragstellung bei NEUSTART AMATEURMUSIK finden Sie unter bundesmusikverband.de/antragstellung. Zusätzlich gibt es noch eine digitale Informationsveranstaltung zur Projektförderung. Sie wird am Mittwoch, dem 9.2.2022, um 17:30 Uhr stattfinden und kann ohne vorherige Anmeldung über Zoom besucht werden.
Berichte
Instrument des Jahres: Drumset – Dreiergipfel beim Jazzfest Neukölln
Am Sonnabend, den 22. Januar 2022 gab es ein erstes Highlight anlässlich des vom Landesmusikrat Berlin getragenen Projekts: Schlagzeug, Instrument des Jahres 2022.
Zu einem herausragenden Programmpunkt des Jazzfests Neukölln fanden sich an diesem Tag die international renommierten Schlagzeuger Moritz Baumgärtner, Heinrich Köbberling und Sebastian Merk zu einem rund 50-minütigen Auftritt zusammen. Nicht nur dass sie in Ensembles wie dem Julia Hülsmann Quartett, Andromeda Mega Express oder Thärichens Tentett mitwirken oder mitgewirkt haben, auf zahlreichen renommierten Festivals zu hören sind und mit der Crème de la Crème das internationalen Jazz unterwegs waren – alle drei sind auch pädagogisch an Musikhochschulen tätig und vermitteln dort ihre Kenntnisse an den Nachwuchs.
Ihr sensibles Spiel miteinander zeigte feinste rhythmische Verknüpfungen, wobei man sich beim Zuhören in der Rhythmusspur eines jeden der drei Protagonisten verlieren konnte. Es gab kontinuierlich spontanes Reagieren auf Impulse, wer auch immer sie setzte, eine immense klangliche Vielfalt durch eine stets wechselnde Form der Klangerzeugung, dabei immer in fest umrissenen Musikstücken, die bekannten Standards entliehen waren oder experimentellen Verlaufsanordnungen folgten – das Mobiltelefon gab u. a. die Struktur vor.
Damit hoben die drei Musiker das Schlagzeug weit über seine Rolle als Rhythmusgeber heraus, die es vor allem in den im Jazz, Rock, Pop und Weltmusik beheimateten Ensembles hat, und machten Lust und Hoffnung auf mehr derartig bereichernde Konzerterlebnisse mit dem Schlagzeug als Instrument des Jahres 2022! (Joachim Litty)
Erfolgreiche Sammelaktion „Musik hilft Musik“ für das Ahrtal
Der Landesmusikrat Rheinland-Pfalz hat Ende Juli gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden alle Musikvereinigungen und -initiativen, Veranstalter, Musikschulen und alle musikliebenden Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, zu spenden, Benefizkonzerte oder andere Aktionen durchzuführen und die Einnahmen an den Landesmusikrat als Koordinationsstelle zu überweisen. Damit wurde musiktreibenden Flutopfern in der betroffenen Region unbürokratisch und schnell geholfen. Zahlreiche Benefizkonzerte und Spendenaktionen in Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern fanden statt, und es konnten zum Ende der Aktion 179.761,94 Euro an die geschädigte Musikszene im Ahrtal weitergeleitet werden. Peter Stieber, Präsident des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz, dankte den Spendern und sagte dazu: „Die knapp 180.000 Euro wurden an 20 in Not geratene Vereine und Musizierende verteilt. Bei der Vergabe wurde der Fokus auf die Jugendarbeit und die musikalische Infrastruktur gelegt. In den Anträgen wurden Gesamtschäden in Höhe von rund 500.000 Euro gemeldet. Der Landesmusikrat ist überaus dankbar, dass durch die Spendenaktion über ein Drittel der Schäden gedeckt werden konnte. Dabei wurde sowohl freischaffenden Musikerinnen und Musikern als auch Musikpädagoginnen und -pädagogen geholfen, aber auch Musikvereinen, Chören und der Kirchenmusik. Die Solidarität innerhalb der Musik hat mich außerordentlich beeindruckt und ist ein Zeichen des großen Zusammenhalts in der musikalischen Familie.“
Mitglieder-News
Jeunesses Musicales: 2021 Förderung zahlreicher Projekte / Jubiläumskonzert: 70 Jahre
2021 fanden zahlreiche Projekte der 26 korporativen Mitglieder statt. Acht davon konnten wir mit Hilfe der JMD und des Senats mitfinanzieren. Unser Schwerpunkt liegt in der Jugendorchesterarbeit. Obwohl nicht alles stattfinden konnte wie geplant, wurde die Motivation der musizierenden Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Ersatzprojekten aufrechterhalten und gestärkt.
Dabei reicht die Arbeit der Jeunesses Musicales in Schulen, Musikschulen und freie Projekte hinein. Einige unterstützte Projekte: Berlin Brass, Kurs „Absolute Beginners“; Freie Jugendorchesterschule Berlin: Zuspielband für eine Uraufführung, Konzert und Video; Jugendsinfonieorchester G.-F.-Händel-Gymnasium: Orchesterreise nach Frankreich: Jugendsinfonieorchester Marzahn-Hellersdorf: Kompositionsauftrag und Uraufführung; Kammerorchester Tempelhof-Schöneberg: Konzert mit Klavierkonzert von Alfred Schnittke; Nelson-Mandela-Schule: zwei Videos; Kammerorchester Unter den Linden: Orchesterkurs.
2022 soll es u. a. acht Orchesterkonzerte, kleinere Konzertformate, einen Schüleraustausch und ein Festival geben (wackelnde Termine werden verlegt). Erstmals fördern wir auch ein Jugendprojekt und die Fahrtkosten zum Kurs nach Weikersheim.
Außerdem feiern wir unser 70. Jubiläum mit einem gemeinsamen Konzert aller Mitglieder.
Wir ermutigen noch mehr Jugendorchester in Berlin, sich uns anzuschließen. Seid dabei!
Landesmusikakademie Berlin: Das Jahresprogramm 2022
Vermehrt finden 2022 Online- und Hybrid-Veranstaltungen statt, aber auch Präsenzkurse sind geplant. So bieten die Wuhlheide rund um die Akademie und der überdachte Kursraum im Freien sowie die bestens belüfteten großen Kursräume ideale Bedingungen in diesen Zeiten. Die Landesmusikakademie Berlin verzichtet erstmals auf eine gedruckte Broschüre. Das Jahresprogramm ist ausschließlich auf der Webseite zu finden und wird im Laufe des Jahres durch weitere Angebote ergänzt. Regelmäßiges Reinschauen lohnt sich also, ebenso wie das Abonnieren des Newsletters. Wie? Informieren Sie sich auf https://www.landesmusikakademie-berlin.de.
ver.di: Ratgeber Musikschul-Lehrkräfte / Überbrückungshilfen für Solo-Selbstständige / Selbstständigen-Info Mutterschaft und Elterngeld
Die ver.di-Fachgruppe Musik hat ihren Ratgeber Musikschullehrkräfte aktualisiert. Er enthält umfassende praktische Informationen für festangestellte und freiberufliche Lehrkräfte, unter anderem zur sozialen Absicherung, zu Steuern und Finanzamt, über das Musizieren in der Wohnung und Versicherungen. Der Ratgeber steht auf Bestellung als PDF unter der folgenden Adresse zur Verfügung: https://musik.verdi.de/ratgeber
Solo-Selbständige können die Neustarthilfe Kultur beantragen. Die Neustarthilfe 2022 gilt für die Monate Januar bis März 2022. Die maximale Förderung beträgt 4.500 Euro. Voraussetzung ist, dass coronabedingte Umsatzausfälle zu verzeichnen sind. Die Neustarthilfe wird als Vorschuss in monatlichen Raten von 1.500 Euro gezahlt und nicht auf die Grundsicherung angerechnet.
Die Neustarthilfe 2022 richtet sich an Betroffene, die coronabedingte Umsatzeinbußen verzeichnen, aufgrund geringer Fixkosten aber kaum von der Überbrückungshilfe IV profitieren. Wie bisher können neben Solo-Selbständigen (mit oder ohne Personengesellschaften) auch kurz befristet Beschäftigte in den Darstellenden Künsten, unständig Beschäftigte aller Branchen sowie Kapitalgesellschaften und Genossenschaften antragsberechtigt sein. Positiv ist weiter, dass die Rückzahlungsfrist für im Jahr 2020 zu viel erhaltene Hilfen aus dem ersten Corona-Hilfsprogramm auf den 31.12.2022 ausgeweitet wurde. Das ist insbesondere für jene Unternehmen und Solo-Selbständige aus dem Kultur- und Medienbereich wesentlich, die aktuell weitere Einbußen aus den bestehenden Beschränkungen bzw. coronabedingte Umsatzausfälle hinnehmen müssen. Weitere Informationen:
https://www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de/UBH/Navigation/DE/Home/home.html
Die 32. Auflage des selbststaendigen.info-Ratgebers „Wenn Selbstständige Kinder kriegen“ erklärt alle Regelungen zum Elterngeld in verständlicher Form und enthält auch die Sonderregelungen wegen der Corona-Pandemie. Die 28 Seiten starke Broschüre enthält außerdem alle aktuellen Regelungen für den Mutterschutz nach der Reform 2017, das Mutterschaftsgeld und das neue „Mutterschaftsgeld“ für privat krankenversicherte Frauen, für Elterngeld, Elterngeld Plus, Partnerschaftsmonate und Elternzeit, das Kindergeld, den Kinderzuschlag und die Freibeträge bei der Einkommensteuer, außerdem neue Informationen zum Kinderkrankengeld. Stand für alle wichtigen Gesetzesregelungen, Gerichtsentscheidungen, Download-Links und Sozialversicherungswerte ist der 1. Januar 2022.
Die Broschüre Wenn Selbstständige Kinder kriegen – selbststaendigen.info-Ratgeber zu Mutterschafts-, Elterngeld und weiteren Leistungen (PDF-Datei, 28 Seiten, 29. Auflage, Stand: 1. Januar 2022) gibt es für ver.di-Mitglieder kostenlos. Alle anderen können sie kostenpflichtig für 17,85 Euro beim Verfasser Rüdiger Lühr anfordern
https://mmm.verdi.de/beruf/wenn-selbststaendige-kinder-kriegen-37259
Sinfonisches Blasorchester der Musikschule City-West: Dirigent/Dirigentin gesucht!
Es nennt sich „Wind-Or-Jester“: Das sinfonische Blasorchester der Musikschule City-West, ein großes Ensemble mit rund 55 Mitgliedern und hohem musikalischem Anspruch, sucht eine neue Dirigentin oder einen neuen Dirigenten auf Honorarbasis. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Musikstudium.
Musikbuch-Empfehlung
Irena Müller-Brozovic, Barbara Balba Weber (Hg.): Das Konzertpublikum der Zukunft
Immer häufiger experimentieren Veranstalterinnen und Akteure aus Musikpraxis, Musikvermittlung und Musikwissenschaft mit neuen Formaten für Konzerte klassischer Musik. Sie hinterfragen alte Traditionen im Konzertbetrieb und möchten damit nicht nur zusätzliche und jüngere Publikumsschichten ansprechen, sondern ihre Gäste mehr in das Programm mit einbeziehen.
Viele Anregungen und Erfahrungsberichte dazu sind bereits in zwei von Martin Tröndle herausgegebenen Sammelbänden Das Konzert (2011) und Das Konzert II (2018) zu finden. Folkert Uhde, Mitbegründer des Berliner Radialsystems, liefert 2018 zum Beispiel Rezepte gegen die ewig gleichen Konzertabend-Abläufe, beginnend mit der Lektüre des Programmhefts, gefolgt von zwei Mal 45 Minuten Musikdarbietung bis hin zu Applaus, Blumen, Zugabe und Tiefgarage. Uhde schlägt ungewohnte Uhrzeiten vor, streicht die Pause, stimmt das Publikum stattdessen länger auf das Konzert ein und arbeitet mit besonderer Beleuchtung sowie improvisierten Elementen.
Eine aktuelle Fortsetzung mit weiteren Impulsen und Konzepten bietet der ebenfalls im Bielefelder transcript-Verlag erschienene Band „Das Konzertpublikum der Zukunft“. Hierin finden sich die Beiträge eines gleichnamigen Symposiums, das im November 2019 an der Hochschule der Künste Bern stattfand. In der Einleitung betonen die Berner Hochschuldozentinnen und Herausgeberinnen, wie sehr die Corona-Pandemie den Bedarf nach neuen Formaten beschleunigt und teils sehr positive Erfahrungen ermöglicht hat.
Unter den veröffentlichten Beiträgen des Symposiums sind unter anderem Texte von Susanne Keuchel, der derzeitigen Präsidentin des Deutschen Kulturrates oder von Hans-Joachim Gögl, der zusammen mit Folkert Uhde das Festival „Montforter Zwischentöne“ in Feldkirch kuratiert. Weitere Beiträge kommen aus Berlin u. a. von Julia Schröder, Dozentin am Masterstudiengang Sound Studies der Universität der Künste; daneben steuern Catriona Fadke, Hannah Schmidt, Juri de Marco und Viola Schmitzer „Gedanken zur Interaktion zwischen Orchester und Publikum am Beispiel des Stegreiforchesters“ bei.
Die in Luzern arbeitende Berlinerin Johanna Ludwig berichtet von ihren Touren mit dem „Musikwagen“ durch Städte und Dörfer der Zentralschweiz. Auf der Wagenbühne dieser mobilen Spielstätte des Luzerner Sinfonieorchesters werden anhand von gemeinsamen Abschlusskonzerten die Ergebnisse von Workshops präsentiert, die jeweils vor Ort beispielsweise von Schulklassen zusammen mit den Mitgliedern des Orchesters erarbeitet wurden.
Ein behaglicheres Konzept verfolgt dagegen das Theater Basel: Es stellt fast täglich von 11 bis 18 Uhr sein „Foyer public“ als Aufenthaltsort mit WLAN, Arbeitsplätzen, Sofas und niedrigschwelligen Programmangeboten zur Verfügung.
Das Konzertpublikum der Zukunft: Forschungsperspektiven, Praxisreflexionen und Verortungen im Spannungsfeld einer sich verändernden Gesellschaft / Irena Müller-Brozovic und Barbara Balba Weber (Hg.) Bielefeld: transcript, 2021. 232 S. ISBN 978-3-8376-5276-5. 33 €
Unter folgendem Link bietet der Verlag ein pdf des gesamten Buches kostenfrei zum Download an: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5276-5/das-konzertpublikum-der-zukunft/
Eine Buchempfehlung von Susanne Hein, Leiterin der Musikbibliothek der Zentral- und Landesbibliothek Berlin