Runder Tisch Chormusik

Um eine bessere Vernetzung und Außenwirkung der Chormusik in Berlin (Laienchöre und Profichöre) zu erreichen, richtete der Landesmusikrat Berlin auf Initiative von Carsten Albrecht und Christian Finke einen „Runden Tisch Chormusik“ ein mit Vertreter/innen des Chorverbandes Berlin, des Chorverbandes der EKBO, des katholischen Referates für Kirchenmusik im Bistum, der ROC, der Schulmusik, der Gospelszene und der Ausbildungsinstitute.

Die erste Sitzung des Runden Tisches fand am 20. Januar 2012 im Rathaus Charlottenburg statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten aus ihren Verbänden und Institutionen und sprachen sich für eine Verbesserung der Ausbildung von Chorleitern und Pädagogen und verstärkte Bemühungen um jüngere Interessenten fürs Chorsingen aus. Langfristig solle das Singen mit Kindern gefördert und die Präsenz der Berliner Chorszene in den Medien erhöht werden.


Honorarempfehlungen

Freischaffende professionelle Musikerinnen und Musiker, die für Amateurensembles arbeiten, sind häufig unterbezahlt. Auch wenn Amateurensembles ihrer Musizierfreude in der Freizeit zum Ausgleich zu ihrer beruflichen Arbeit nachgehen, sollte nicht die Vorstellung vorherrschen, dass auch die freischaffenden professionellen Musikerinnen und Musiker  diese Tätigkeit ebenfalls nur aus Begeisterung und als Freizeitbeschäftigung – quasi ehrenhalber – ausüben. Um Klarheit darüber zu schaffen, welche Honorierung angemessen ist, hat der Runde Tisch Chormusik im Berliner Landesmusikrat die hier verlinkten Empfehlungen verabschiedet.

Zu den Honorarempfehlungen …


Strukturänderung der Chorförderung

1. Die bisherige Struktur der Chorförderung bedarf einer Überarbeitung und Anpassung an zeitgemäße Entwicklungen. Wir fordern daher die Umstellung entsprechend dem anliegenden Modell und die Gliederung in die 6 Säulen:

A. Institutionelle Förderung,
B. Strukturförderung Chorsinfonik
C. Konzertförderung Chorsinfonik
D. Projektförderung (ohne Chorsinfonik)
E. Festivalförderung
F. Förderung professioneller Ensembles 

2. Die drei großen Säle in Konzerthaus und Philharmonie müssen künftig den Amateurchören wieder zur Kostenmiete zur Verfügung stehen.


Begründung

Die in Berlin bestehende Chorförderung wurde 2018 erstmals seit 1996 substantiell erhöht. Dies stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber der Situation der vergangenen Jahre dar. Da sich die Berliner Chorszene zudem seit 1996 deutlich gewandelt hat, ist es notwendig die bisherige Struktur der Chorförderung weiter zu entwickeln.

 In der 1996 etablierten Förderstruktur der Senatsverwaltung für Kultur und Europa („Chorförderung“) wurden ursprünglich ausschließlich Chorsinfonik aufführende oratorische Amateurchöre gefördert. Seit 2011 wurde der Versuch unternommen, die Vergabekriterien an die sich wandelnde Chorszene an zu passen. A cappella Chöre, professionelle Chöre, Festivals und Projektgruppen sind in der Folge heute ebenfalls förderfähig.

Die Änderungen der Kriterien erfolgten ohne Einbeziehung der Berliner Fachverbände. Die Verwaltung reagierte zudem auf die wachsende Zahl der Förderempfänger nicht durch geeignete organisatorische Maßnahmen. Dadurch ergeben sich heute folgende Probleme:

1. Die 5-köpfige Jury, die anfänglich 7 Chöre nach festen Kriterien zu begutachten und zu bewerten hatte, soll heute anhand von sehr offenen Kriterien über die Anträge von 22 sehr unterschiedlich ausgerichteten Chören (Stand 2018) ein sachkundiges Urteil abgeben. Wie die Praxis der letzten Jahre zeigt, führt dies nicht zu den angestrebten Zielen.

2. Durch die Erhöhung der Zahl der Förderempfänger entstanden organisatorische Probleme. Ehemals sinnvolle Fördermaßnahmen sind nicht mehr zielführend und müssen neu geordnet werden.

In Abstimmung mit der Berliner Chorszene und unter Berücksichtigung der beschriebenen Probleme ist daher der vorliegende Strukturvorschlag zur Neuausrichtung der Chorförderung im Land Berlin entstanden.

 

Runder Tisch Chormusik verabschiedet Entschließungen zur Berliner Chorförderung

Der Runde Tisch Chormusik des Landesmusikrats Berlin beschäftigte sich in seiner Sitzung am 20.02.2017 mit der Chorförderung des Berliner Senats.

Die Chorförderung wird seit Jahren vernachlässigt: Die seit 1996 nicht nur stagnierenden sondern auch gekürzten Mittel bei gleichzeitig erheblichen, nicht nur inflationsbedingten Kostensteigerungen bedeuten de facto eine 50%tige Kürzung der Chorförderung im Laufe der letzten 20 Jahre.

Das ursprünglich sehr gute Chor-Förderprogramm des Berliner Senats hat in den letzten Jahren eine inhaltliche Wandlung erfahren. Dabei ist der Ausgangspunkt, diejenigen Laienchöre zu unterstützen, die in den großen, teuren Sälen Berlins auf künstlerischem Spitzenniveau arbeiten, zunehmend aus dem Blick geraten, was für diese Spitzenchöre einer weiteren Kürzung gleichkommt.

Der Runde Tisch verabschiedete daher einstimmig folgende Handlungsforderungen:

I. Entschließung Chorförderung

Die Berliner Chorförderung ab 2018 bedarf einer deutlichen Aufstockung der Mittel für die flexible Breitenförderung und die Förderung oratorischer Chöre mit einem finanziellen Volumen, das den Status Quo von 1996 wieder herstellt.

Der Runde Tisch Chormusik setzt sich dafür ein, dass die Veränderungen in den Regularien, die seit 2013 ohne Konsultation seitens der Senatsverwaltung vorgenommen worden sind, in folgenden Punkten korrigiert bzw. präzisiert werden:

  1. Die Berliner Chorförderung durch die Senatskulturverwaltung muss wieder eine Laienchorförderung werden.
  2. Die Berliner Chorförderung durch die Senatskulturverwaltung sollte eine Förderung von Festivals oder sog. Projekt-Chören ausschließen, die nicht einer nachhaltigen und kontinuierlichen Chorarbeit entsprechen.
  3. Die Fördermittel, die durch den Chorverband Berlin verteilt werden (flexible Breitenförderung unter Einschluss von nicht-oratorischen Chören), müssen deutlich erhöht werden bei gleichzeitigem Ausschluss nicht-oratorischer Chöre* von der Berliner Chorförderung durch die Senatskulturverwaltung.

*Definition „oratorische Chöre“: Chöre, die kontinuierlich arbeiten und jährlich in mindestens zwei Konzertprogrammen je ein oratorisches Werk aufführen.

II. Entschließung Jury Chorförderung

Die Senatskulturverwaltung muss noch für die laufende Förderrunde zeitnah sicherstellen, dass die Jury in allen ihren Mitgliedern unabhängig ist. Die Position eines beratenden Jury-Mitgliedes aus der Berliner Laienchorszene muss wieder eingeführt werden.

III. Entschließung professionelle Chorförderung und Chorevents

Der Runde Tisch Chormusik tritt dafür ein, dass für professionelle Chöre, die nicht Bestandteil einer öffentlich geförderten Institution sind, und Events wie chor@berlin ausschließlich zusätzliche Mittel über die bisherige Chorförderung hinaus bereitgestellt werden.

Entschließung als Download


Runder Tisch Chormusik entwickelt Positionspapier zur Honorierung von Laienensemble-Dirigenten

Wenn die Berliner Philharmoniker einen neuen Chefdirigenten wählen, spekuliert die internationale Medienlandschaft über die Besetzung eines der begehrtesten Arbeitsplätze der Welt. Dirigenten, die im Prinzip dieselbe Grundausbildung durchlaufen haben wie Rattle, Petrenko, Barenboim und Co., und mit einem akademischen Abschluss und langjähriger Erfahrung im Berufsleben stehen, werden als Leiter von Laienensembles allerdings oft mit Niedrig-Honoraren oder sogar überhaupt nicht entlohnt.

Der Landesmusikrat Berlin setzt sich deshalb für eine angemessene Honorierung von professionellen Laienensemble-Leitern ein. In einem Positionspapier, das von Präsidiumsmitgliedern des LMR und Mitgliedern des Runden Tisches Chormusik entworfen wurde, werden erstmalig konkrete Leilinien zur Honorierung und Konditionen benannt, die für künstlerisch-kreative Ensemblearbeit unter professioneller Leitung unabdingbar sein sollten.

Das Papier wurde in der Sitzung des Runden Tisches Chormusik am 15.09. verabschiedet. Es geht nun als Empfehlung für alle Laienchöre und -orchester an die Verbände:

Positionspapier „Professionelle Dirigent/innen für Laien-Ensembles“ (beschlossen vom Runden Tisch Chormusik des Landesmusikrats Berlin am 15.09.2015)

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Offene Probe

Auch nicht-mitwirkende Zuhörer:innen sind herzlich willkommen.

Eine aktive Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. 

Alle Berliner Amateurmusiker:innen sind herzlich eingeladen, an der Offenen Probe am Samstagabend teilzunehmen. 

Exklusiv für den Orchestertreff werden der zweite und vierte Satz der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven so arrangiert, dass auch Musiker:innen mit unterschiedlichen Zupfinstrumenten, Akkordeon und anderen im Original nicht besetzten Instrumenten mitspielen können. 

Es ist erwünscht, dass die Teilnehmer:innen Ensemble-Erfahrung mitbringen. 

Iván Fischer

ist Ehrendirigent des Konzerthausorchesters und als einer der visionärsten Musiker unserer Zeit bekannt.

Er war Chefdirigent des National Symphony Orchestras in Washington, Opéra National de Lyon und des Konzerthausorchesters Berlin, letzteres hat ihn zum Ehrendirigent ernannt. Ebenso ist er Honorary Guest Conductor des Royal Concertgebouw Orchestra, mit dem ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit verbindet.  

Bei den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des BR und dem New York Philharmonic Orchestra ist er regelmäßig zu Gast.

Nach einigen Gastauftritten in internationalen Opernhäusern, entschied er sich auch bei der Oper für einen Reformweg und gründete die Ivan Fischer Opera Company, mit der er unabhängige Opernproduktionen verwirklicht. Seit 2004 ist Iván Fischer auch als Komponist tätig, er schreibt meist vokale Musik mit kleinen Instrumentalensembles. 

Iván Fischer wurde 2013 zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London ernannt und ist Ehrenbürger von Budapest.

Noten
Hier finden Sie alle Noten für die offene Probe. Bitte bringen Sie sich Ihre Noten selbstständig, ausgedruckt und vorbereitet mit.
 
4. Satz
Zeit und Ort

Samstag, 28. September

18.30 bis 20 Uhr

Landesmusikakademie Berlin
Foyer des FEZ-Berlin

Straße zum FEZ 2, 12459 Berlin