Foto: Tommi Aittala

Berliner JugendJazzOrchester

Das Berliner JugendJazzOrchester (BJJO) ist eine Fördermaßnahme im Bereich Jazz in der Trägerschaft des Landesmusikrats Berlin e. V. (LMR Berlin). Das Ensemble wurde 1990 ins Leben gerufen und in den ersten Jahren vor allem durch den österreichischen Saxophonisten Heinz v. Hermann als künstlerischem Leiter geprägt. In seiner über 30-jährigen Geschichte hat das Ensemble u. a. mit so  namhaften künstlerischen Leiter:innen wie Matthias Rüegg, Georg Ruby, Pierre Dørge, Alexander von Schlippenbach, Maria Baptist, Nils Klein, Norbert Nagel, Jonas Schoen-Philbert, Gebhard Ullmann, Letieres Leite – um nur einige zu nennen – gearbeitet. Die derzeitige künstlerische Leitung haben die Saxofonistin/ Komponistin Fabia Mantwill und der Pianist/Komponist Prof. Nicolai Thärichen als Team inne – beide sind auch für das derzeitige Repertoire des BJJO verantwortlich.

Das Berliner JugendJazzOrchester (BJJO) fördert junge Nachwuchsmusiker:innen des Jazz, die in Berlin ansässig sind und ihre Kompetenzen weiter ausbauen wollen. Dabei strebt der LMR Berlin eine Durchlässigkeit in seiner Besetzung an, will heißen, dass im 2 – Jahresrhythmus Musiker:innen, die die Altersgrenze von 25 Jahren* erreicht haben, aus dem BJJO ausscheiden und jüngere Jazz–Musiker:innen dem jeweiligen Konzept entsprechend ins BJJO nachrücken können. Persönliche Veränderungen, zum Beispiel künstlerisch–berufliche Neuorientierung, Änderung des Aufenthalts wegen Aufnahme eines Studiums etc. befördern die Neubesetzung des Klangkörpers zusätzlich.

Die Auswahl findet während eines ganztägigen Workshops statt, in dem erste Blicke auf das bestehende Repertoire sowie neue Stücke geworfen werden, und freie sowie harmonisch gebundene Improvisationen mit einem Fokus auf gemeinsame Phrasierung sowie Klangentwicklung im Mittelpunkt stehen.

In der Regel werden jährlich zwei einwöchige Arbeitsphasen in den Oster- und Herbstferien mit anschließenden Konzerten durchgeführt, der Jazzclub Schlot, die Wabe, die ufaFabrik, der Georg-Neumann-Saal im Jazzinstitut Berlin waren u. a. bisherige Auftrittsorte, Auslandsreisen führten das Ensemble 2006 nach Los Angeles und im Frühjahr 2023 nach Versailles zu einer Kooperation mit der Jazzabteilung des dortigen Konservatoriums.

Das derzeitige Konzept öffnet sich ganz bewusst auch im klassischen Bereich angesiedelten Instrumenten und wird so noch mehr zu einem „Jazzorchester“ im eigentlichen Sinne des Wortes. So waren in den zurückliegenden zwei Jahren ein Streich- und Gesangsquartett Bestandteil des Orchesters, Blockflöte und Klarinette ergänzten den unkonventionellen Sound.

Insgesamt sind das Präsidium des Landesmusikrat Berlin e.V., der Jazzbeirat und die künstlerische Leitung daran interessiert, ein künstlerisch hochwertiges Ensemble mit einem anspruchsvollen Programm zu unterhalten und dabei gleichzeitig jungen Jazz–Nachwuchs–Musiker:innen aus Berlin die Chance auf eine Mitwirkung zu ermöglichen.

Aktuelles

Die Besetzung bleibt 2025 bestehen.

27. Februar – 5. März 2025 – Arbeitsphase in Rheinsberg gemeinsam mit dem LandesjugendjazzOrchester Hamburg

6. März 2025:  Doppelkonzert mit dem LJJO Hamburg im NICA JAZZCLUB Hamburg

7. März 2025 Doppelkonzert mit dem LJJO Hamburg im Georg-Neumann Saal, Jazz-Institut Berlin, UdK

Künstlerische Leitung: Fabia Mantwill, Nicolai Thärichen
 
Termine
Musikalische Leitung

Fabia Mantwill

Fabia Mantwill (*1993) ist eine in Berlin lebende Saxophonistin, Vokalistin, Komponistin und Arrangeurin. 2021 gewann sie den Deutschen Jazzpreis in der Kategorie Arrangement des Jahres und veröffentlichte ihr Debut Album EM.PERIENCE mit ihrem 24-köpfigen Signature Jazz Chamber Orchestra – dem Fabia Mantwill Orchestra – und renommierten Gastsolisten wie Kurt Rosenwinkel, Ben Wendel und Nils Landgren.

Als Arrangeurin und Komponistin arbeitete sie unter anderem mit Vince Mendoza, Kurt Elling, Becca Stevens, dem Metropole Orchestra (NL), dem National Scottish Jazz Orchestra und dem Equilibrium Orchestra Minsk. 2018 wurde ihr Orchesterwerk Sasa Ndio Sasa in der Elbphilharmonie Hamburg uraufgeführt, wo sie als Komponistin, Dirigentin und Solistin zu hören war.

Fabia Mantwill hat am Jazz-Institut Berlin, an der Sibelius Akademie Helsinki und an der HfMT Hamburg Saxophon und Komposition studiert. Als Solistin spielte sie u. a. im Kennedy Center in Washington D. C., im Apollo Theater in New York City, bei Jazz Baltica, XJAZZ sowie Elbjazz und tourte in China, Indien, Brasilien, Westafrika, Kanada, USA & Europa.

Foto: Dovile Sermokas

www.fabiamantwill.com


Nicolai Thärichen

Nicolai Thärichen (geb. 1969) ist Jazz-Pianist, Komponist, Arrangeur und Bandleader. Er studierte an der Universität der Künste Berlin. Unterricht in New York und Kuba vervollständigten seine Ausbildung.

Er arbeitete zusammen mit verschiedenen Landesjugendjazzorchestern, dem Bundesjugendjazzorchester, der HR-Bigband und dem LandesJugendJazzChor „Young Voices“ Brandenburg, mit dem er auf vier Kontinenten konzertierte. „Thärichens Hendrixperience Orchestra“ führt seine Arrangements von Jimi Hendrixʼ Songs auf. Seine wichtigste Band „Thärichens Tentett“, gegründet  im Jahre 1999, veröffentlichte bislang sechs Alben und gibt Konzerte im In- und Ausland.

Er spielte und schrieb für das klassische Clair Obscur Saxophonquartett mit Stefan Schulz, die Dresdner Staatskapelle, Metallica & die Berliner Symphoniker, den Berliner Rundfunkchor u. v. a.

Thärichen unterrichtet an Hochschulen in Berlin, Hannover, Weimar und Dresden und gibt Workshops von Peking bis Südafrika. Er arbeitete als musikalischer Leiter und Pianist u. a. am Theater des Westens, der Neuköllner Oper sowie am Maxim-Gorki-Theater Berlin. Seit Sommersemester 2016 leitet er die Bigband des Collegium Musicum der FU Berlin.

Foto: Michael Gromotka

www.thaerichen.de

Projektleitung

Henriette Runge

Henriette Runge studierte an der Freien Universität Berlin sowie der Université Lyon II und dem Institut d’Études Politiques Französisch, Jura und Politik. Sie arbeitete für eine Live-Eventagentur und setzte Projekte in Belgien und Frankreich um, bevor sie einen Masterabschluss in Romanischer Literaturwissenschaft machte. Seither ist sie verstärkt im Event- und Kulturbereich tätig, u. a. an der Hochschule der populären Künste in Berlin, übernimmt das Musik-Management für Jazz-Ensembles und Orchester und arbeitet bei Kultursystem u. a. als Cultural Consultant. 

Jazzbeirat des Landesmusikrats Berlin
  • Joachim Litty (Präsidiumsmitglied des Landesmusikrats Berlin)
  • Henriette Runge (Projektleiterin Berliner JugendJazzOrchester)
  • Ulf Drechsel (ehem. rbb – Jazzredakteur)
  • Christof Griese (Musiker/Bigband-Leiter/Musikschule City West)
  • Olaf Hengst (Leiter der Schostakowitsch-Musikschule Berlin-Lichtenberg)
  • Daniel Lindenblatt (Projektleiter Berliner Jazztreff)
  • Claudia Rocca (Musiklehrerin/Heinz-Berggruen-Gymnasium Berlin)
  • Camille Buscot (IG Jazz)
Mitspielen

Wie kannst du Dich bewerben?

Für das Jahr 2025 bleibt die Besetzung bestehen. Das Berliner JugendJazzOrchester (Instagram @berlinyouthjazzorchestra ) sucht neue Mitspieler:innen für die Besetzung 2024/2025!
Es wird aus Jazz- und klassischen Orchesterinstrumenten zusammengestellt, in dem die besonderen Talente und individuelle Stimmen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Tragen kommen. Dafür suchen wir junge Musikerin­nen und Musiker mit besonderen instrumentalen Fähigkeiten und Lust zu improvisieren, um Teil dieses neuen Orchester-Sounds zu werden.
Link zum Bewerbungsbogen: https://www.landesmusikrat-berlin.de/projekte/berliner-jugendjazzorchester/anmeldung/

Infos für Bewerberinnen und Bewerber

Wenn du auf deinem Fagott, deiner Bratsche oder deiner Harfe immer auch schon improvisieren wolltest, wenn du als Schlagzeugerin/Schlagzeuger gerne orchestral denkst oder als Jazz-Pianistin/-Pianist unbedingt mal mit Streichern zusammenspielen wolltest, dann bist du hier goldrichtig!

Und wenn du als Jazzsängerin oder -sänger gerne solistisch singst, dich aber auch gerne in einen größeren Orchester­klang einfügst, dann bewirb dich jetzt!

Aus allen Bewerberinnen und Bewerbern wird ein Ensemble gebildet, das aus diesen Instrumenten bestehen kann:

1) Rhythmusgruppe: Schlagzeug, Klavier, Gitarre, Bass
2) Blechblasinstrumente
3) Holzblasinstrumente 
4) Streichinstrumente (min. Streichquartett)
5) optionale Instrumente: Vibraphon/Marimba, Harfe, Akkordeon u.a.
6) Sängerinnen, Sänger

Was erwartet dich als Mitglied des BJJO?
Pro Jahr gibt es zwei einwöchige Arbeitsphasen. Als Mitglied des BJJO verpflichtest du dich zu einer Teilnahme für die nächsten zwei Jahre. Dazu gehören Proben, Konzerte, Konzertreisen und eine CD/Video-Produktion.

Die Altersgrenzen sind eine Orientierung. Uns ist bewusst, dass nicht jede Person die gleichen Startvoraussetzungen besitzt – Dementsprechend ist in Ausnahmefällen auch eine Überschreitung oder Unterschreitung möglich. Wir sind offen für alle Lebensläufe. 

Rückblick 2024: Begegnung Drehscheibe Bayern

2024 war es endlich soweit – nach zwei Jahren Vorplanung war das ersehnte Zusammentreffen verschiedener Landesjugendjazzorchester da, die der Einladung des Landesjugendjazzorchester Bayern nach Marktoberdorf folgen durften. Insgesamt trafen sich in der Landesmusikakademie acht Landesjugendjazzorchester zum gemeinsamen Proben, Konzertieren und allabendlichen Musizierens während den Jam-Sessions. Insgesamt setzte sich die Begegnung aus gemeinsamen Auftritte bei insgesamt vier Konzerten in Kempten, Marktoberdorf, Kaufbeuren und in der Burgenwelt Ehrenberg in Tirol zusammen. 

Wir wünschen uns sehr, dass sich die Drehscheibe weiterdreht und wir alle den Schwung ihrer Auftakt-Edition nutzen können, um weitere Treffen umzusetzen. Wir verbleiben in großer Dankbarkeit und mit den positivsten Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit in Bayern. Herzlichen Dank an alle, die dies finanziell und organisatorisch umgesetzt haben. Es war großartig, ein Teil dieses Zusammentreffens zu sein und unsere Jugendlichen in diesen wundervollen Momenten erleben zu dürfen.

Rückblick 2024: Spot on female composers

Raum für kreativen Jazz und neue musikalische Möglichkeiten durch die Arbeit mit dem Berliner JugendJazzOrchester.

Der Landesmusikrat Berlin konnte dank der „Projektförderung Jazz“ von der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt ein Projekt umsetzen, welches sich zum Ziel gesetzt hat, im Bereich Jazz das künstlerische Potential von flinta* Jazz-Musikerinnen zu fördern und stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu bringen.

Auf die Ausschreibung gab es vielfältige Rückmeldungen: Insgesamt haben sich 16 Personen beworben, von denen nun vier durch eine Jury ausgewählt wurden. Die Jury bestand aus folgenden Mitgliedern des Jazz-Beirats des Landesmusikrat Berlins und der IG Jazz: Hazel Leach, Caro Olbertz, Wanja Slavin, Edda Hohberg (Orchesterrat BJJO), Fabia Mantwill, Nicolai Thärichen. Moderiert hat die Sitzung Joachim Litty (Präsidium Landesmusikrat Berlin).   

Die relativ große und offene Besetzung des Orchesters ermöglichte die Umsetzung von Kompositionen für große Ensembles, die Kompositionsaufträge boten daher für die Musikerinnen die Chance, verschiedene und innovative Herangehensweisen in der Entwicklung ihrer Musik auszuprobieren, die oftmals sonst nicht zur Aufführung kommen würden.

Ausgewählt wurden die folgenden Komponistinnen: 

Rückblick 2023

2023 zu Gast beim Konservatorium Versailles und dem Versailles Jazz Festival:
Workshops und gemeinsame Konzerte unter dem Motto „Rencontres Jazz“

Unterstützt wurde die Begegnung (Rencontres Jazz) vom Deutsch-Französischen Jugendwerk

Archiv

Hier geht es zu den vergangenen Projekten:

Kontakt

Henriette Runge

Projektleitung
Landesjugendorchester
Berliner JugendJazzOrchester

T: +49 (0)172 9 17 57 32

Test Alt
Offene Probe

Auch nicht-mitwirkende Zuhörer:innen sind herzlich willkommen.

Eine aktive Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. 

Alle Berliner Amateurmusiker:innen sind herzlich eingeladen, an der Offenen Probe am Samstagabend teilzunehmen. 

Exklusiv für den Orchestertreff werden der zweite und vierte Satz der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven so arrangiert, dass auch Musiker:innen mit unterschiedlichen Zupfinstrumenten, Akkordeon und anderen im Original nicht besetzten Instrumenten mitspielen können. 

Es ist erwünscht, dass die Teilnehmer:innen Ensemble-Erfahrung mitbringen. 

Iván Fischer

ist Ehrendirigent des Konzerthausorchesters und als einer der visionärsten Musiker unserer Zeit bekannt.

Er war Chefdirigent des National Symphony Orchestras in Washington, Opéra National de Lyon und des Konzerthausorchesters Berlin, letzteres hat ihn zum Ehrendirigent ernannt. Ebenso ist er Honorary Guest Conductor des Royal Concertgebouw Orchestra, mit dem ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit verbindet.  

Bei den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des BR und dem New York Philharmonic Orchestra ist er regelmäßig zu Gast.

Nach einigen Gastauftritten in internationalen Opernhäusern, entschied er sich auch bei der Oper für einen Reformweg und gründete die Ivan Fischer Opera Company, mit der er unabhängige Opernproduktionen verwirklicht. Seit 2004 ist Iván Fischer auch als Komponist tätig, er schreibt meist vokale Musik mit kleinen Instrumentalensembles. 

Iván Fischer wurde 2013 zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London ernannt und ist Ehrenbürger von Budapest.

Noten
Hier finden Sie alle Noten für die offene Probe. Bitte bringen Sie sich Ihre Noten selbstständig, ausgedruckt und vorbereitet mit.
 
4. Satz
Zeit und Ort

Samstag, 28. September

18.30 bis 20 Uhr

Landesmusikakademie Berlin
Foyer des FEZ-Berlin

Straße zum FEZ 2, 12459 Berlin