Musikalische Stolpersteine
Berliner Schüler:innen erarbeiten Medien zur Geschichte verfolgter Musiker:innen im Berlin der NS-Zeit
Fotos: Kamilla Kaiser/Sean Prieske/Henning Wehmeyer
Im September 2024 startete der Landesmusikrat Berlin das Projekt „Musikalische Stolpersteine“: Schüler:innen rekonstruieren die Lebensgeschichten zur NS-Zeit verfolgter Musiker:innen. Sie überführen deren Biografien in Medienformate und erleben die Ausstrahlung ihrer Features auf RBB Radio 3 sowie über die berlinHistory-App. So entsteht jeden Monat an einer Berliner Schule je ein Podcast-Porträt zu wechselnden Komponist:innen und Musiker:innen, im Jahr 2024 zunächst zu Hans Heller, Ursula Mamlok und Arno Nadel.
Ziel des Projekts ist die Sensibilisierung der Schüler:innen für die Schicksale der Verfolgten. Über die mediale Beschäftigung mit deren Biografien lernen sie neue Musik kennen und setzen sich kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinander.
Schirmherr des Projekts ist der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner.
Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach arbeitet zu Hans Heller (1898-1969)
Hans Heller im Klassenzimmer
Die 10. Klasse des Musikgymnasiums Carl Philipp Emanuel Bach setzt sich mit der Biografie des jüdischen Komponisten Hans Heller auseinander. Der Musikwissenschaftler und Vorsitzende von musica reanimata e.V. Albrecht Dümling berichtet im Klassenzimmer von der Musik und vom Leben Hellers. Der Neffe Hellers, Historiker Wolfgang Eichwede, spricht als Zeitzeuge über sein Verhältnis zu seinem Onkel Hans Heller. Die Schüler:innen hören und analysieren Hellers Musik und spielen einige seiner Stücke nach.
Workshops zur Podcastdramaturgie und Interviewführung
RBB-Moderatorin Kamilla Kaiser gibt in der Schulklasse Einblicke in die Konzeption von Podcasts. Gemeinsam mit den Lehrer:innen Henning Wehmeyer und Franka Zimmermann erarbeiten sie die Struktur des Podcasts. Sie formulieren eigene Interviewfragen an den Zeitzeugen Wolfgang Eichwede und schreiben Moderationstexte.
Podcast-Produktion in der Schule und bei Radio 3
Im Musikgymnasium nehmen die Schüler:innen O-Töne auf und führen ein Zeitzeugen-Interview. Im professionellen Radiostudio des RBB nehmen sie ihre Moderationstexte auf. Zudem komponieren sie einen Jingle für die Podcast-Reihe, welcher im Konzert-Saal der Schule aufgenommen wird. Abschließend werden die einzelnen Aufnahmen zu einer Podcast-Episode zusammengeschnitten. Die finale Folge wird in Kürze zu hören sein
Träger von „Musikalische Stolpersteine“
Träger des Projekts „Musikalische Stolpersteine“ ist der Landesmusikrat e.V.
Förderer:innen von „Gemeinsame Sache: Musik“
Wir danken der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie der Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung für die großzügige Förderung von „Gemeinsame Sache: Musik“ !
Unterstützt wird das Projekt darüber hinaus von zahlreichen Kooperationspartnern: musica reanimata e.V., Vincentino e.V., Staatliches Institut für Musikforschung, Stolpersteine zum Sprechen bringen, Global Goals Berlin, Berliner Landeszentrale für politische Bildung.