Schirmherren 2012 – Prof. Klaus Thunemann und André Schmitz

Prof. Klaus Thunemann                                          

"Ja, das Fagott wurde zu "meinem" Instrument. Warum? Weil es gegenseitige Liebe auf den ersten Blick und Ton war. Die warme und dunkle Klangfarbe des Fagotts, sein vielseitiger Charakter zwischen Melancholie, Trauer und Frohsinn faszinierten mich von Anfang an; es trumpft nicht auf, sondern überzeugt friedlich. Mein Anliegen: Das Fagott aus diesem Schatten zu befreien, in dem es lange Zeit verbringen musste, oft als Kauz, Grobian oder Clown tituliert.

Dabei hat das Fagott in der ganzen Literatur, ob in Konzert, Oper oder Kammermusik, wunderbare Aufgaben – allein schon Mozart! – und es gibt jedem Spieler die Liebe zurück, die man ihm zuwendet."

Klaus Thunemann ist einer der renommiertesten Fagottisten und Fagott-Pädagogen überhaupt. Nach dem Studium an der Hochschule für Musik in Berlin bei Willy Fugmann erhielt der gebürtige Magdeburger Engagements als Solo-Fagottist beim städtischen Orchester in Münster (Westfalen) sowie dem NDR Sinfonieorchester in Hamburg. Nach Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover wurde er 1997 Professor an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin. Während seiner Zeit als Professor ermöglichte Thunemann unzähligen Schülern bedeutende Positionen in Orchestern im In- und Ausland (Berliner Philharmoniker, Concertgebouw Amsterdam, Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks und viele andere). Im Sommer 2005 wurde er emeritiert.

Thunemann arbeitete als Solist mit allen bedeutenden Dirigenten und Orchestern sowie als Kammermusiker mit Künstlern wie Heinz Holliger und András Schiff. Es liegen zahlreiche Einspielungen von ihm vor. Im Jahre 2006 erhielt Klaus Thunemann für sein langjähriges Wirken als Künstler und Pädagoge das Bundesverdienstkreuz.


André Schmitz
Staatssekretär für Kultur

"Das Projekt "Instrument des Jahres", welches seit 2010 ein spezielles Musikinstrument in den besonderen Focus der Musikwelt von Liebhabern, Laien wie Profis, jungen wie alten Menschen stellt, unterstütze ich durch meine Schirmherrschaft sehr gern. 2012 stellen die Landesmusikräte aus Berlin und Schleswig-Holstein das Bassinstrument der Holz- und Doppelrohrbläser in den Mittelpunkt, das vielfältigste Verwendung kennt: Vom einschmeichelnden, anschmiegsamen Klang des Fagottes als Continuo-Instrument über die Bläsersätze der Harmoniemusiken bis hin zu den großen Fagottsoli der Orchestermusik oder der Fagottkonzerte – in der Neuen Musik ebenso wie in der traditionellen Blasmusik –, immer fasziniert der gesangliche Klang von den tiefsten Tonräumen bis zu beträchtlichen Höhen mit der Möglichkeit von einschmeichelnden und auch klagenden Klangfarben. Thomas Mann beschreibt in seinem Roman "Doktor Faustus" das Instrument des Jahres 2012 als "scherzos, … ohne rechte Bassgewalt, … eigentümlich schwächlich vom Klang, meckernd, karikaturistisch" – diese Attribute eines Literaturnobelpreisträgers werden durch diese vielfältige Veranstaltungsreihe sicherlich widerlegt werden können! Ich wünsche viel Erfolg!"

Test Alt
Offene Probe

Auch nicht-mitwirkende Zuhörer:innen sind herzlich willkommen.

Eine aktive Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. 

Alle Berliner Amateurmusiker:innen sind herzlich eingeladen, an der Offenen Probe am Samstagabend teilzunehmen. 

Exklusiv für den Orchestertreff werden der zweite und vierte Satz der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven so arrangiert, dass auch Musiker:innen mit unterschiedlichen Zupfinstrumenten, Akkordeon und anderen im Original nicht besetzten Instrumenten mitspielen können. 

Es ist erwünscht, dass die Teilnehmer:innen Ensemble-Erfahrung mitbringen. 

Iván Fischer

ist Ehrendirigent des Konzerthausorchesters und als einer der visionärsten Musiker unserer Zeit bekannt.

Er war Chefdirigent des National Symphony Orchestras in Washington, Opéra National de Lyon und des Konzerthausorchesters Berlin, letzteres hat ihn zum Ehrendirigent ernannt. Ebenso ist er Honorary Guest Conductor des Royal Concertgebouw Orchestra, mit dem ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit verbindet.  

Bei den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des BR und dem New York Philharmonic Orchestra ist er regelmäßig zu Gast.

Nach einigen Gastauftritten in internationalen Opernhäusern, entschied er sich auch bei der Oper für einen Reformweg und gründete die Ivan Fischer Opera Company, mit der er unabhängige Opernproduktionen verwirklicht. Seit 2004 ist Iván Fischer auch als Komponist tätig, er schreibt meist vokale Musik mit kleinen Instrumentalensembles. 

Iván Fischer wurde 2013 zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London ernannt und ist Ehrenbürger von Budapest.

Noten
Hier finden Sie alle Noten für die offene Probe. Bitte bringen Sie sich Ihre Noten selbstständig, ausgedruckt und vorbereitet mit.
 
4. Satz
Zeit und Ort

Samstag, 28. September

18.30 bis 20 Uhr

Landesmusikakademie Berlin
Foyer des FEZ-Berlin

Straße zum FEZ 2, 12459 Berlin