Schirmherrin 2016 – Prof. Maria Graf

Seit meiner eigenen Studienzeit in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts hat sich für das Instrument Harfe viel Positives entwickelt. Damals wurde die Harfe erstmals in die Wertung bei „Jugend musiziert“ aufgenommen. Wir erlebten in den vielen darauffolgenden Jahren, dass sich immer mehr Kinder für die Harfe entschieden und wir heute weltweit eine reiche „Harfenlandschaft“ haben.

Die Entwicklungsgeschichte  dieses Instruments lässt sich erahnen, wenn man bedenkt, dass die Harfe bereits in der Bibel erwähnt wird. Dort steht beschrieben, wie David den jähzornigen Saul mit seinem Spiel auf der Harfe beruhigt. Die lange und reiche Geschichte dieses Instruments hat viele Mythen und auch Klischees entstehen lassen. Lange vor der Entstehung des Tasteninstruments zogen die Barden (Sänger) von Ort zu Ort und begleiteten sich auf der Harfe – damals ein ausgesprochenes Männerinstrument. Nach der Erfindung des Pianos lernten zunehmend  die Damen die Kunst des Harfenspiels, um in den vornehmen Salons sich und andere auf dem Zupfinstrument zu begleiten.

In den letzten drei Jahrhunderten hat auch der Harfenbau eine enorme Entwicklung erfahren. Die Doppelpedalharfe, so wie wir sie heute kennen, gibt es seit rund 200 Jahren. Neueste Entwicklungen ermöglichen das Spiel auf elektronischen Harfen, und die Zukunft mag noch spannende Neuerungen bringen.

Das Wesen der Harfe, des Besondere ihres Klangs, das „Solistische“ und das „Begleitende“, das Beruhigende und Berührende sind in unserer hektischen Zeit eminent wichtige Attribute, die den Menschen wohl tun. So wie die Harfe im Orchester in den Werken von Wagner, Debussy, Mahler und Strauss (und vielen anderen) als Klangfarbe nicht wegzudenken ist, so bin ich überzeugt, dass sie als Soloinstrument noch eine weitere Blüte erleben wird. Das vielfältige Klangspektrum der Harfe macht das Instrument auch für Neue Musik sehr interessant. Deshalb haben wir inzwischen eine reiche Auswahl an Kompositionen für Harfe solo und Werke in den verschiedensten kammermusikalischen Besetzungen mit Harfe. Nie zuvor war dieses Instrument in der Breite und Qualität so stark in der Musiklandschaft vertreten wie heute.

Ich lade Sie ein, an den vielen Veranstaltungen, die zum „Jahr der Harfe“ hier in Berlin stattfinden werden, teilzunehmen. Wir sind eine kleine Familie, die immer stärker wächst und voller Ideen steckt. Lassen Sie sich von unserer Neugierde anstecken!

Maria Graf
Professorin für Harfe an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin


Maria Graf begann mit elf Jahren das Harfenspiel innerhalb der musikalischen Tradition Bayerns. Sie absolvierte ein Harfenstudium bei Prof. Ursula Lentrodt an der Hochschule für Musik und Theater München mit dem Abschluss des Meisterdiploms 1980 sowie bei Prof. Pierre Jamet in Paris. Sei gewann den 1. Preis im Fach Harfe beim Hochschulwettbewerb in Trossingen 1980 sowie den Förderpreis des Freistaates Bayern 1984.

Orchestererfahrung sammelte sie bei den Münchner Philharmonikern unter Sergiu Celibidache und als Soloharfenistin bei den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan. Es folgten Internationale Preise und Auszeichnungen sowie Auftritte in den meisten europäischen Ländern und in Japan. Maria Graf trat mit vielfältigen Solo- und Kammermusikprogrammen auf, eine Zusammenarbeit verbindet sie u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Sächsischen Staatskapelle Dresden und den Berliner Philharmonikern. Sie ist regelmäßiger Gast bei den Festspielen in Berlin, Salzburg, Bad Kissingen und beim Kammermusikfest in Lockenhaus. Zu ihren zahlreichen Kammermusikpartnern gehören Irena Grafenauer, Gérard Caussé, Eduard Brunner, das Rosamunde Quartett und das Petersen Quartett. Maria Graf gestaltete Liederabende mit den Sopranistinnen Edith Wiens und Juliane Banse sowie zahlreiche Schallplattenaufnahmen.

1988 folgte die Berufung als Professorin für Harfe an die Musikhochschule Hamburg; seit 1997 lehrt sie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.

Test Alt
Offene Probe

Auch nicht-mitwirkende Zuhörer:innen sind herzlich willkommen.

Eine aktive Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. 

Alle Berliner Amateurmusiker:innen sind herzlich eingeladen, an der Offenen Probe am Samstagabend teilzunehmen. 

Exklusiv für den Orchestertreff werden der zweite und vierte Satz der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven so arrangiert, dass auch Musiker:innen mit unterschiedlichen Zupfinstrumenten, Akkordeon und anderen im Original nicht besetzten Instrumenten mitspielen können. 

Es ist erwünscht, dass die Teilnehmer:innen Ensemble-Erfahrung mitbringen. 

Iván Fischer

ist Ehrendirigent des Konzerthausorchesters und als einer der visionärsten Musiker unserer Zeit bekannt.

Er war Chefdirigent des National Symphony Orchestras in Washington, Opéra National de Lyon und des Konzerthausorchesters Berlin, letzteres hat ihn zum Ehrendirigent ernannt. Ebenso ist er Honorary Guest Conductor des Royal Concertgebouw Orchestra, mit dem ihn eine jahrzehntelange Zusammenarbeit verbindet.  

Bei den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des BR und dem New York Philharmonic Orchestra ist er regelmäßig zu Gast.

Nach einigen Gastauftritten in internationalen Opernhäusern, entschied er sich auch bei der Oper für einen Reformweg und gründete die Ivan Fischer Opera Company, mit der er unabhängige Opernproduktionen verwirklicht. Seit 2004 ist Iván Fischer auch als Komponist tätig, er schreibt meist vokale Musik mit kleinen Instrumentalensembles. 

Iván Fischer wurde 2013 zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London ernannt und ist Ehrenbürger von Budapest.

Noten
Hier finden Sie alle Noten für die offene Probe. Bitte bringen Sie sich Ihre Noten selbstständig, ausgedruckt und vorbereitet mit.
 
4. Satz
Zeit und Ort

Samstag, 28. September

18.30 bis 20 Uhr

Landesmusikakademie Berlin
Foyer des FEZ-Berlin

Straße zum FEZ 2, 12459 Berlin